Vallendar. Freiwillige Brandbekämpfung gibt es in den Kommunen der Verbandsgemeinde (VG) Vallendar schon länger. Formal wurde die jetzige Feuerwehreinheit 1975 gegründet, nachdem der Brandschutz durch das entsprechende Landesgesetz den VGs übertragen wurde.
Bürgermeister Adolf T. Schneider sprach beim Festakt im Ratssaal die zahlreich erschienenen Feuerwehr-Kameradinnen und Kameraden direkt an: „Sie stehen heute im Mittelpunkt. Wir ehren heute eine Institution, die es in dieser Ausprägung in anderen Staaten nicht gibt: die Freiwillige Feuerwehr.“

Zurzeit gibt es 130 aktive Wehrleute, darunter 12 Frauen. 1992 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, seit 10 Jahren die Bambini-Feuerwehr. Wehrleiter ist Frank Schemmer. Landrat Marko Boos erklärte: „Viele rufen im Notfall die 112. Ihr seid die 112.“ Feuerwehr bedeute raus gehen, wenn andere schlafen oder feiern. Dahin gehen, wo andere rauswollen: „Das ist nicht nur bewundernswert, das ist unverzichtbar.“
Der Vize-Brand- und Katastrophenschutzinspektor des Landkreises Stefan Voigt gab einen geschichtlichen Rückblick. Die Feuerwehr Vallendar wurde 1864 gegründet. Sie sei personell wie technisch hervorragend aufgestellt. Auch die 1926 gegründete Feuerwehr Urbar sei eine schlagkräftige Einheit und für nachbarschaftlichen Hilfeleistungen unverzichtbar. Die 1927 gegründete Feuerwehr Weitersburg sei wegen ihres speziellen Wissens bei Gefahrstoffen eine wichtige Stütze in der Gefahrenabwehr des Kreises. Die 1898 gegründete Feuerwehr Niederwerth bewältige ihre Aufgaben mit hoher Einsatzbereitschaft.

Als prägende Persönlichkeiten in der 50-Jährigen Geschichte nannte Bürgermeister Schneider Karl Becker aus Urbar, Gustav Brendler aus Vallendar, Walter Klöckner vom Niederwerth, Herbert Reckenthäler aus Weitersburg sowie Dieter Müller und Reinhold Strehl beide vom Niederwerth. Die von Schneider genannten Großeinsätze machten deutlich, wie anspruchsvoll und gefährlich die zu bewältigenden Aufgaben sind. Jährlich gäbe es 150 bis 200 Einsätze.
Besonders erwähnte Schneider die langjährige gute Zusammenarbeit mit den benachbarten Wehren, hier insbesondere mit der Stadt Bendorf. Deutlich wurde dies auch durch die Anwesenheit von Bürgermeister Christoph Mohr und Wehrleiter Markus Janßen. Die bereits zweite gemeinsame beschaffte Drehleiter wurde neben zwei neuen Mehrzweckfahrzeugen von den Pfarrern Gerd Götz und Martin Laskewicz eingesegnet.

Für die Feuerwehr-Aktiven blieb es nicht bei Dankesworten. Alle erhielten ein vom Bürgermeister gestiftetes Ehrenzeichen. Jeder Löschzug bekam ein Fahnenband. Eine besondere Ehrerbietung war der Große Zapfenstreich, hervorragend dargeboten vom Musikverein Holler unter der musikalischen Leitung von Sonja Freisberg. Die Gesamtleitung hatte Axel Nieth vom Löschzug Weitersburg. Schneider betonte, der Zapfenstreich gehöre zu den höchsten Zeremonien, die es in Deutschland gibt. Auf die Feuerwehr-Aktiven warteten danach noch „ein Bier“ und Schneider versprach: „Im Herbst machen wir noch ein zünftiges Fest.“