Urbarer Haushalt 2025
300.000 Euro für einen Bach und 3 Millionen Euro Umlage
Mit großer Mehrheit verabschiedete der Gemeinderat den im Ergebnis-Haushalt ausgeglichenen Etat für 2025.
Winfried Scholz

Ein Plus im Ergebnishaushalt und ein Minus im Finanzhaushalt: So stellt sich Urbar 2025 finanziell auf. Das sind die größten Ausgaben, Investitionen und Einnahmen der Ortsgemeinde.

Die Ortsgemeinde Urbar kann für 2025 einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Der Gemeinderat verabschiedete das Zahlenwerk mit 20 Ja-, vier Neinstimmen und einer Enthaltung. Der Ergebnishaushalt schließt bei Erträgen von 6,73 Millionen Euro mit einem Überschuss von 17.000 Euro ab.

Im Finanzhaushalt, mit einem Volumen von rund 6,23 Euro, ergibt sich aus dem Saldo der Ein- und Auszahlungen und nach Abzug der Tilgungsrate von früheren Investitionskrediten ein Minus von 47.000 Euro. Dadurch wird ein Liquiditätskredit fällig.

Hebesätze und Steuereinnahmen in Urbar

Die Hebesätze der Realsteuern werden mit 485 von Hundert (385 im Vorjahr) für die Grundsteuer A, mit 669 von Hundert (im Vorjahr 565) für die Grundsteuer B (für bebaute Grundstücke) und mit 395 von Hundert für die Gewerbesteuer festgesetzt. Aus der deutlichen Erhöhung der Hebesätze für die Grundsteuer ergeben sich wegen der vom Finanzamt geänderten Messbeträge für die Gemeinde mit rund 660.000 Euro die gleichen Einnahmen wie im Vorjahr.

Größte Einnahmequelle ist mit 2,42 Millionen Euro der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Aus der Gewerbesteuer werden 950.000 Euro erwartet, das bedeutet ein Minus gegenüber dem Vorjahr von 100.000 Euro. Von den Einnahmen müssen noch 84.000 Euro Gewerbesteuerumlage abgezogen werden.

Ausgaben und Investitionen in Urbar

Größter Batzen bei den Ausgaben ist die Kreisumlage mit 1,93 Millionen Euro, gefolgt von der Verbandsgemeinde (VG)-Umlage mit 1,55 Millionen Euro. Die größte Investition ist mit 285.000 Euro die Wiederherstellung des Durchlasses für den Mallendarer Bach im Bereich des Kammrädchens. Hier war das Gewölbe der Bachverrohrung auf einer Länge von rund 20 Metern eingebrochen. Nach dem Ergebnis einer Bodenuntersuchung und der statischen Vorberechnung ist es nicht möglich – wie zunächst geplant – das Bachbett in offener Bauweise wiederherzustellen. Auch die Lösung, den Bachlauf zu verschwenken, war nicht möglich, weil – wie sich aus einer früheren Beschlussvorlage ergibt – der Grundstückseigentümer nicht bereit war, eine notwendige Teilfläche zu verkaufen.

Keine klassischen Haushaltsreden

Es gab keine klassischen Haushaltsreden. Joachim Müller (Freie Liste) kritisierte, dass es keine klare Aussage gebe, ob der Haushalt genehmigt werden könnte. Die Investition für den Bach-Durchlass sei ja keine Luxusausgabe. VG-Bürgermeister Adolf T. Schneider (parteilos) erklärte: „Wir sind in ständigem Kontakt mit der Kommunalaufsicht. Auch deren Absicht ist es, das Beste für die Kommunen zu erreichen.“ Aber auch diese Behörde müsse sich an Vorgaben aus Mainz halten. Tim Bäßler (CDU), der dem Haushalt später zustimmte, sagte: „Dreinhalb Millionen allein für Umlagen ist unfassbar. Da bleibt doch überhaupt kein Gestaltungsspielraum.“ Sein Fraktionskollege Marco Pusceddu kündigte an, den Etat abzulehnen: „ Das einzige Zeichen, dass ich setzen kann.“ Zu Beginn der Ratssitzung hatte Bürgermeister Christoph Ackermann (Freie Liste) Jürgen Grezla (CDU), der sein Mandat niedergelegt hatte, verabschiedet und Volker Hartenfels (CDU) als seinen Nachfolger verpflichtet.

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