Um den kleinen Moselübergang mit den blauen Wänden ranken sich beim Besuch auf der Baustelle hohe Gerüsttürme. Der Aufgang ist auf beiden Seiten untersagt. Warum die Sanierungsarbeiten überhaupt notwendig sind, ist schnell erklärt: Immer wieder brechen Betonteile des Wehrfeldes unter Wasser weg. Deshalb wird die Sohle nun erneuert, der alte Beton wird durch neuen ersetzt, und die Pfeiler werden modernisiert.
Heinz Knell vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) leitet den Sachbereich Wasserstraßenbauwesen und erklärt: „Wir wollen den jetzigen Bestand sichern, da das Wehrfeld schon ein gewisses Alter erreicht hat.“ Fertiggestellt wurde der Bau der Staustufe nämlich bereits im Jahr 1951, einige Teile gibt es sogar schon seit den 40er-Jahren. Bauleiter Wolfgang Riebeling berichtet, dass voraussichtlich irgendwann alle Teile ersetzt werden sollen. Die Arbeiten an dem einen von insgesamt drei Wehrfeldern werden bis noch bis Oktober fortgeführt. Die Fachleute sind dort schon seit sechs Monaten beschäftigt.
Heinz Knell erläutert, dass nur die trockenen Monaten für die Sanierung genutzt werden können. „Denn die Wehrfelder werden vor allem bei Hochwasser gebraucht.“ Deshalb kann pro Jahr auch nur ein Wehrfeld saniert werden. Aufgrund dieser beschränkten Zeit wird in zwei Schichten, von 6 Uhr bis 22 Uhr, gearbeitet. Manchmal reicht das allerdings nicht, weiß Wolfgang Riebeling. „Wenn es eng wird, müssen wir manchmal auch nachts arbeiten.“ Eine Genehmigung dafür liege vor. Angemeldet werden muss die Nachtarbeit aber trotzdem.
Heinz Knell meint, dass die Anwohner an die Arbeiten schon gewöhnt sind. „Es wurde auch im Vorfeld mit ihnen gesprochen“, sagt der Bauwesenleiter.
Manchmal bleiben auch ein paar Schaulustige stehen. Das sind dann oft Spaziergänger, die feststellen müssen, dass der Übergang aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt ist. Denn während der Beton ins Wehrfeld gepumpt wird, verläuft die Rohrleitung über den Gehweg. Und im Fall eines Leitungsschadens könnten Passanten verletzt werden.
Übrigens wurde eines der drei Wehrfelder bereits 2016 instand gesetzt und das letzte ist dann laut WSA 2020 an der Reihe.