1 Wie viele Menschen werden täglich durchschnittlich in den beiden Impfzentren in Polch und in Koblenz geimpft? Martin Gasteyer, Sprecher des Kreishauses, teilt auf Anfrage mit, dass dies von der Terminvergabe des Landes abhängt. „Die tägliche Anzahl an zugewiesenen Impflingen schwankt.“ Im Durchschnitt werden etwa 500 Menschen jeden Tag in Polch geimpft. Das Zentrum ist für alle Berechtigten aus dem Kreis MYK unzuständig, die nicht dem Koblenzer Zentrum zugewiesen sind. In Koblenz werden die Großstädter selbst sowie die Berechtigten von der Rheinschiene aus Rhens, Brey, Spay, Waldesch, Bendorf, Vallendar, Niederwerth, Weitersburg, Urbar, Weißenthurm, Kettig, Urmitz, Kaltenengers, Sankt Sebastian, Bassenheim und Mülheim-Kärlich geimpft. Im Koblenzer Zentrum werden täglich etwa 752 reguläre Impftermine vergeben. Thomas Knaak, Pressesprecher der Stadt Koblenz, erklärt: „Davon muss man die Impflinge abziehen, die nicht erscheinen.“ Wenn man die Antworten, die unter Frage zwei stehen, grob mit einrechnet, dürften in Koblenz täglich etwa 600 Menschen gepikst werden.
2 Wie viele Menschen nehmen ihren Termin nicht wahr? Im Impfzentrum Polch erscheinen täglich etwa zehn Menschen nicht zum Termin, berichtet Kreishaussprecher Gasteyer. In Koblenz sind es deutlich mehr. Stadtsprecher Knaak sagt: „Die Zahl variiert je nach Impfstoff zwischen 15 und 90, hinzu kommen bis zu 100 Personen, die sich im Vorfeld digital abmelden.“ Dies geschieht teilweise so kurzfristig, dass eine Nachbesetzung übers System nicht möglich ist. Einschätzungen, warum Menschen ihren Termin verfallen lassen oder absagen, liegen unserer Zeitung nicht vor. Bekannt aber ist, dass die Verunsicherung rund um das Vakzin von Astrazeneca nach bekannt gewordenen Thrombosen bei einigen groß ist. Zudem sind die Hausärzte nun mit an Bord, was sicher Menschen dazu bewegt, sich lieber von ihrem Arzt beraten und piksen zu lassen, und ihren Termin im Zentrum abzusagen oder verfallen zu lassen.
3 Warum werden nicht die anvisierten 800 Menschen in jedem Zentrum geimpft? Ingo Auer vom Kreishaus erklärt: „Wir ordern nicht die Impfstoffe, sondern bekommen sie vom Land zugewiesen, das auch die Termine in den Zentren vergibt.“ Man könne nur das verimpfen, was an Mengen da ist. Dazu sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler am Mittwoch bei einer Pressekonferenz: „Der limitierende Faktor ist leider noch immer der begrenzt verfügbare Impfstoff. Die Anzahl der Registrierungen übersteigt deutlich die angekündigten Liefermengen und die tatsächlich gelieferten Impfstoffdosen.“
4 Wie viele Impfdosen Astrazeneca liegen für die Impfzentren Polch und Koblenz ungenutzt im Lager der Apotheke der Uniklinik Mainz, die die Impfzentren beliefert? Das Gesundheitsministerium teilt mit: „Wir bitten um Verständnis, dass wir bei insgesamt mehr als 780.000 Impfungen in Rheinland-Pfalz mit mehreren Impfstoffen in 32 Impfzentren, durch bis zu 40 mobile Teams, in Krankenhäusern, bei Polizei, Justiz sowie von bettlägerigen Patienten in deren Häuslichkeit keine regionalen Detailangaben kommunizieren können.“
5 Wie viele Menschen sind in den Zentren unserer Region seit dem Start im Januar bereits geimpft worden? In Polch sind 19.504 Personen geimpft worden, davon erhielten 14.618 Personen die Erstimpfung, 4886 die Zweitimpfung. Im Koblenzer Zentrum an der CGM-Arena wurden insgesamt 23.021 Impfdosen verabreicht, davon 18.044 Erstimpfungen und 4977 Zweitimpfungen. 10.309 Koblenzer haben eine Erstimpfung erhalten, 2861 bereits eine Zweitimpfung.
6 Wie wird die Vergabe der Restimpfdosen geregelt, die täglich übrig bleibt? In Koblenz wurden anfangs die Impf- und Testzentrummitarbeiter geimpft und nach wie vor neue Kräfte. Zudem gab es eine Liste der zu kontaktierenden Berufsfeuerwehr und Rettungswachen (wir berichteten). Diese schickten nach internen Absprachen kurzfristig verfügbare Mitarbeiter. Stadtsprecher Knaak betont, dass sich die Vergabe an den Vorgaben des Gesundheitsministeriums und den dazu getroffenen Absprachen mit der Stadtspitze richtet. Auch Kindergärten und Arztpraxen werden kontaktiert. „Meist über die eingesetzten Ärzte, die priorisierte Patienten nennen.“ Und: „Ab kommender Woche gibt es einen Zugriff auf die Warteliste aus dem System.“ Das hatten viele RZ-Leser bereits zum Start der Impfzentren gewünscht, was aber laut Stadtspitze nicht möglich war (wir berichteten). In Polch werden die selten übrig bleibenden Restdosen entsprechend der Prioritäten verimpft. Gasteyer: „Uns liegen beispielsweise Informationen von Hausärzten über Personen mit schweren Erkrankungen oder kurzfristig anstehenden OP-Terminen vor, die bereits lange auf einen Termin warten.“