Der Wintereinbruch führt in Teilen der Region zu Unfällen und Verspätungen
Wintereinbruch im Kreis MYK: Glätte macht Bussen und Lkw zu schaffen
Während auf dem Mayener Markt ein Winteridyll eingezogen ist, macht der Schneefall anderen arg zu schaffen.
Andreas Walz

Der Wintereinbruch in der Region war das Gesprächsthema Nummer eins am Montag. Während sich viele Kinder darüber freuten, den ersten Schneemann zu bauen, bereiteten Schnee und Glätte den Erwachsenen in Sachen Straßenverkehr durchaus Sorgen.

Während auf dem Mayener Markt ein Winteridyll eingezogen ist, macht der Schneefall anderen arg zu schaffen.
Andreas Walz

Rund um Koblenz gab es Städte und Gemeinden, die eher glimpflich davonkamen. So berichtete auf Nachfrage unserer Zeitung die Polizei in Bendorf, keine Unfälle aufgenommen zu haben. Auch von der Polizei in Andernach, zuständig unter anderem für die Verbandsgemeinde Weißenthurm, hieß es, die Vorfälle dort hätten sich in Grenzen gehalten. Die Polizei Mayen hingegen berichtet: „Wie zu erwarten hatten wir quer durch das Dienstgebiet kleinere Unfälle zu verzeichnen, bei denen es zum Glück nur Blechschäden gab.

Am Montag ein Lkw in der Münstermaifelder Innenstadt liegen geblieben und hat das Zentrum vollkommen blockiert.
Thilo Hagen

Auf den Bundes- und Landesstraßen sind die Räumdienste relativ schnell durchgekommen, problematisch waren die Nebenstraßen beispielsweise in Richtung Ochtendung. Dort waren die Kreisstraßen zum Teil noch nicht oder nicht so intensiv geräumt.“ Die Bilanz am Ende des Tages: Acht Unfälle mit Sachschäden sind auf die Witterung zurückzuführen, an zahlreichen Stellen kam der Verkehr aufgrund von Glätte zum Stehen. In den Morgenstunden kam zwischen Trimbs und Polch ein Lkw aufgrund der glatten Fahrbahn nicht von der Stelle und musste auf das Streufahrzeug warten.

Betroffen vom Wintereinbruch war auch der Nahverkehr. In der Südstraße in Ettringen blockierte am Morgen ein Bus, der von St. Johann kommend nach Polch zur Förderschule unterwegs war, für eineinhalb Stunden den Weg. Dieser war zuvor ganz knapp vor einem Gartentor zum Stehen gekommen, berichtet eine RZ-Mitarbeiterin. Mehrere Schulkinder, die in einem Bus Richtung Mayen saßen, waren in der Nähe von Kottenheim gestrandet. Darunter die 13-jährige Helene Vasold, die mit dem Linienbus der Nummer 394 (die von Transdev bedient wird) wie jeden Morgen um kurz nach 7 Uhr von Mendig nach Mayen fuhr: „Seit mehr als eineinhalb Stunden steht der Bus in der Nähe von Kottenheim und die Schulkinder, die darin sitzen – darunter meine Tochter – wissen nicht ob und wie es weitergeht“, erläuterte Hans Joerg Vasold.

Andernorts verzauberte der Winter, so wie das Eifeldorf Luxem und die dortige Rochuskapelle.
Thomas Brost

„Natürlich ist die Sicherheit der Kinder das oberste Prinzip. Warum dann aber überhaupt ein Bus losgeschickt wurde, wenn Wetter, der technische Zustand des Fahrzeuges oder die Fähigkeiten des Fahrers einen Einsatz verbieten würden, erschließt sich mir nicht.“ Letztendlich habe sich nach knapp zwei Stunden herausgestellt, dass sich der Bus in der Nähe des Bahnhofs befand und die 13-Jährige schließlich mit dem Zug zurück nach Mendig fahren konnte.

In Ettringen stellte sich ein Bus quer und verhinderte zeitweise den Durchfluss.
Elvira Bell

Auf Anfrage unserer Zeitung sagt Stephan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM), man verschaffe sich gerade einen Überblick darüber, was genau in Kottenheim passiert sei. Grundsätzlich sei für die betriebliche Durchführung der Verkehre ausschließlich das ausführende Verkehrsunternehmen verantwortlich. Eine verlässliche Informationslage sei unerlässlich für eine gute Vorbereitung und die Durchführung von Busfahrten.

Die Hauptverkehrsstraßen wie im Nettetal in Richtung Schloss Bürresheim waren überall zeitig und gut geräumt.
Andreas Walz

„Der deutsche Wetterdienst hatte die doch recht schwierige Wetterlage so nicht angekündigt. Die Busunternehmen stehen an solch einem Tag natürlich vor den gleichen Problemen wie alle anderen Autofahrer und Verkehrsteilnehmer und müssen vielerorts auf den Schneeräumdienst der Kommunen warten.“ Was Pauly ärgert ist, dass lediglich drei Verkehrsunternehmen am Montag Informationen auf der eigens für solche Fälle eingerichteten Internetseite eingestellt hätten. „Hier können die Verkehrsunternehmen zu einem sehr frühen Zeitpunkt selbstständig ihre Informationen zu besonderen Verkehrslagen aufgrund von extremen Wetterverhältnissen einstellen. Die Betriebsleiter haben somit die Möglichkeit, direkt früh morgens auf die Straßenverhältnisse zu reagieren und entsprechende Informationen weiterzugeben..“

Eine Stimme aus der Busbranche – Kim Alexander Zickenheiner vom gleichnamigen Verkehrsunternehmen sagt: „Heute Morgen kamen zwei Faktoren zusammen: der Wintereinbruch und die seit einiger Zeit angespannte Verkehrslage. Am frühen Morgen waren zahlreiche Straßen noch nicht geräumt, so dass unsere Busse einige Ortschaften in Höhenlage nicht bedienen konnten, andere nur teilweise.“ Besonders betroffen waren Bendorf-Stromberg, Weitersburg, Vallendar und Urbar sowie alle Wege Richtung Hunsrück. „Verspätungen und Teilausfälle gab es daher im kompletten Bedienungsgebiet. Im Laufe des Vormittags hatte sich der Verkehr wieder stabilisiert.“

Die Internetseite des VRM bietet aktuelle Informationen zu Fahrplanänderungen bei Extremwetter: www.vrminfo.de/fahrplan/fahrplanauskunft/
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