Rund um Koblenz gab es Städte und Gemeinden, die eher glimpflich davonkamen. So berichtete auf Nachfrage unserer Zeitung die Polizei in Bendorf, keine Unfälle aufgenommen zu haben. Auch von der Polizei in Andernach, zuständig unter anderem für die Verbandsgemeinde Weißenthurm, hieß es, die Vorfälle dort hätten sich in Grenzen gehalten. Die Polizei Mayen hingegen berichtet: „Wie zu erwarten hatten wir quer durch das Dienstgebiet kleinere Unfälle zu verzeichnen, bei denen es zum Glück nur Blechschäden gab.
Betroffen vom Wintereinbruch war auch der Nahverkehr. In der Südstraße in Ettringen blockierte am Morgen ein Bus, der von St. Johann kommend nach Polch zur Förderschule unterwegs war, für eineinhalb Stunden den Weg. Dieser war zuvor ganz knapp vor einem Gartentor zum Stehen gekommen, berichtet eine RZ-Mitarbeiterin. Mehrere Schulkinder, die in einem Bus Richtung Mayen saßen, waren in der Nähe von Kottenheim gestrandet. Darunter die 13-jährige Helene Vasold, die mit dem Linienbus der Nummer 394 (die von Transdev bedient wird) wie jeden Morgen um kurz nach 7 Uhr von Mendig nach Mayen fuhr: „Seit mehr als eineinhalb Stunden steht der Bus in der Nähe von Kottenheim und die Schulkinder, die darin sitzen – darunter meine Tochter – wissen nicht ob und wie es weitergeht“, erläuterte Hans Joerg Vasold.
„Natürlich ist die Sicherheit der Kinder das oberste Prinzip. Warum dann aber überhaupt ein Bus losgeschickt wurde, wenn Wetter, der technische Zustand des Fahrzeuges oder die Fähigkeiten des Fahrers einen Einsatz verbieten würden, erschließt sich mir nicht.“ Letztendlich habe sich nach knapp zwei Stunden herausgestellt, dass sich der Bus in der Nähe des Bahnhofs befand und die 13-Jährige schließlich mit dem Zug zurück nach Mendig fahren konnte.
Auf Anfrage unserer Zeitung sagt Stephan Pauly, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel (VRM), man verschaffe sich gerade einen Überblick darüber, was genau in Kottenheim passiert sei. Grundsätzlich sei für die betriebliche Durchführung der Verkehre ausschließlich das ausführende Verkehrsunternehmen verantwortlich. Eine verlässliche Informationslage sei unerlässlich für eine gute Vorbereitung und die Durchführung von Busfahrten.
Eine Stimme aus der Busbranche – Kim Alexander Zickenheiner vom gleichnamigen Verkehrsunternehmen sagt: „Heute Morgen kamen zwei Faktoren zusammen: der Wintereinbruch und die seit einiger Zeit angespannte Verkehrslage. Am frühen Morgen waren zahlreiche Straßen noch nicht geräumt, so dass unsere Busse einige Ortschaften in Höhenlage nicht bedienen konnten, andere nur teilweise.“ Besonders betroffen waren Bendorf-Stromberg, Weitersburg, Vallendar und Urbar sowie alle Wege Richtung Hunsrück. „Verspätungen und Teilausfälle gab es daher im kompletten Bedienungsgebiet. Im Laufe des Vormittags hatte sich der Verkehr wieder stabilisiert.“
Die Internetseite des VRM bietet aktuelle Informationen zu Fahrplanänderungen bei Extremwetter: www.vrminfo.de/fahrplan/fahrplanauskunft/
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