Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel
Nach der Beschlussfassung zu der Planänderung im Juni 2015 durch den Verbandsgemeinderat Maifeld hatte die Fraktion der Grünen zusammen mit Tilman Boehlkau, dem Ortsbürgermeister von Pillig, die Flächen im Eigentum der Gemeinde Pillig aufgesucht, die für Windkraftanlagen im Gespräch gewesen waren. Der Verbandsgemeinderat hatte zuvor die Mindestabstände zur Wohnbebauung der Pilliger Heck debattiert.
Es ging dabei um die in der Sitzungsvorlage vorgeschlagene Entfernung zu Einzelgehöften und Splittersiedlungen im Außenbereich. Der VG-Rat Maifeld legte sich mehrheitlich auf 1000 Meter Distanz fest und begründete dies mit der Aussage, dass in diesem Zusammenhang auch der Mensch einen Anspruch auf Schutz habe – ebenso wie jedes Tier.
Wie Tilmann Boehlkau jetzt auf Anfrage der RZ erklärte, hätten sich die Grundlagen aufgrund der neuen Koalitionsvereinbarung auf Landesebene geändert. In diesem Zusammenhang seien die Abstände zu Wohngebäuden beziehungsweise Einzelgehöften vergrößert worden. „Zukünftig werden wir im Landesentwicklungsprogramm einen Mindestabstand von Windkraftanlagen von 1000 Meter zu allgemeinen Wohn-, Misch-, Kern- und Dorfgebieten festschreiben“, heißt es in der veröffentlichten Koalitionsvereinbarung, die im Internet eingesehen werden kann. Boehlkau hatte bei dem Ortstermin vorgeschlagen, sofern die Möglichkeit zum Aufstellen von Windkraftanlagen in der Pilliger Heck gegeben wäre, mit den anliegenden Gemeinden, wie Münstermaifeld, Brohl und Möntenich eine Zweckvereinbarung zu schließen, eine Art Solidarpakt, wie dies auch bei verschiedenen Hunsrückgemeinden praktiziert werde. Dadurch könnten Gemeinden, die nicht selbst Windräder aufstellen könnten, aber von Anlagen betroffen seien, an den Einnahmen partizipieren.
Seiner Meinung nach gibt es jetzt so viele Ausschlussgebiete, dass auf dem Maifeld keine Möglichkeiten für Windkraft mehr gegeben seien. Auch eine Ausweisung von Flächen für Windenergieanlagen in der Umgebung des Karmelenbergs zwischen Ochtendung und Bassenheim sei nicht möglich – wegen dessen Bedeutung als Kulturdenkmal.
Klaus Meurer von der Fraktion der Grünen hatte die Mehrheitsentscheidung des Verbandsgemeinderates schon seinerzeit bedauert. Durch den Beschluss, 1000 Meter Abstand einzuhalten, bleibe im Maifeld an geeigneten Flächen für Windenergie fast nichts mehr übrig. Zwischen den Einzelgehöften der Pilliger Heck und der geplanten Windenergiefläche lägen etwa 600 Meter sowie ein bewaldeter Hügel. „Diese Ratsentscheidung ist ein harter Schlag für die Gemeinden und deren klamme Kassen“, erklärte Klaus Meurer.
Bürgermeister Maximilian Mumm sagte der RZ nun dazu, es gelte jetzt die Vorgaben des Koalitionsvertrages mit den vorgegebenen Abständen zu Siedlungsflächen in den Teilplan einzuarbeiten. Es wird die Planungsgemeinschaft beteiligt. Danach sollen nach der Behördenbeteiligung die Offenlage durchgeführt und der Beschluss als Satzung gefasst werden. „Wir haben ein einzigartiges Maifeld mit sehr vielen schönen Gebäuden. Wir sind sehr bestrebt so damit umzugehen, dass der Wert dieser einmaligen Hügellandschaft nicht kaputt gemacht wird. Ich habe nichts dagegen, noch fünf weitere Anlagen zu denen in Polch dazuzustellen. Bei alledem gilt es, das landwirtschaftlich geprägte Maifeld wegen seiner einzigartigen Landschaft zu bewahren“, meint Mumm.