Wierschem
Wierschem erwartet erneut ein Defizit

 Am Gymnasium auf der Karthause wächst Unzufriedenheit über die Sparmaßnahmen.

Symbolfoto

Wierschem - Hohe Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen reißen in diesem Jahr ein großes Loch in die Kasse von Wierschem. Erwartet wird ein Minus im fünfstelligen Bereich.

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Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann

Daher wird die Gemeinde vermutlich nicht um einen neuen Liquiditätskredit herumkommen. Den Etat 2014 hat der Gemeinderat nun einstimmig beschlossen.

Während 2013 noch ein Ansatz von rund 65 000 Euro für die Sach- und Dienstleistungen eingeplant war, sind es in diesem Jahr schon etwas mehr als 112 000 Euro. Wie Haushaltsexpertin Christa Siekmann von der Verbandsgemeindeverwaltung erläuterte, schlagen vor allem zwei größere Unterhaltungsvorhaben zu Buche. Für das Umrüsten der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik und die teilweise Erneuerung der Lampen sind für dieses Jahr 36 500 Euro vorgesehen. Außerdem muss der Wirtschaftsweg in Richtung Sportplatz erneuert werden, was finanziell ebenfalls stark ins Gewicht fällt. Hierfür wurden im Haushalt 18 000 Euro bereitgestellt.

Wie schon im Vorjahr sollen die Investitionen 2014 überschaubar bleiben. Größter Posten ist ein anteiliger Zuschuss für den Kindertagesstätten-Zweckverband. Rund 7200 Euro werden für eine Erweiterungsmaßnahme bei der Kita Pusteblume in Münstermaifeld zur Verfügung gestellt. Für den Kauf geringwertiger Wirtschaftsgüter in diversen Bereichen sind weitere 1600 Euro berücksichtigt. Aufgrund der Vorsorglichkeit der Ansätze und der Geringfügigkeit der Ausgaben wird in diesem Jahr kein Investitionskredit nötig werden, sagte Siekmann.

Insgesamt rechnet die Gemeinde mit höheren Steuereinnahmen als im Vorjahr, nämlich mit knapp 246 600 Euro. Mehr Geld soll bei den Grundsteuern und dem Anteil an der Einkommensteuer in die Kasse fließen. Beim Gewerbe wird dagegen mit sinkenden Einnahmen kalkuliert. Schon im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat die Hebesätze erhöht – für die Grundsteuer B von 338 auf 365 von Hundert, für die Gewerbesteuer von 352 auf 365 von Hundert. Der Satz für die Grundsteuer A wurde bei 340 von Hundert belassen.

Dass es trotz der Anhebung und trotz nur geringer Investitionen nicht gelingen wird, den Haushalt auszugleichen, sorgte für nachdenkliche Töne bei Ortsbürgermeister Michael Kopp. „Die Situation ist wirklich nicht hervorragend. Aber ich weiß nicht, wo man noch sparen könnte“, sagte er. Vielleicht gelinge es bis Jahresende doch noch, das Minus zu reduzieren, zum Beispiel durch den Verkauf eines Baugrundstücks oder durch eine kostengünstigere Erneuerung der Straßenbeleuchtung mit Sparlampen anstatt LED-Technik. Grundsätzlich sei die Gemeinde jedoch in der Pflicht, gewisse Dinge anzugehen, damit sich die Zahl der „Baustellen im Ort“ nicht vergrößere, meinte Kopp.

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