600 Jahre Ortsgeschichte
Wie Hausten-Morswiesen sein Jubiläumsjahr feiert
Hausten feiert sein 600-jähriges Ortsbestehen auf vielfältige Weise. Wehrführerin Carolin Scheffler (von der Arbeitsgruppe Winter) freut sich mit Chronist Uwe Kruse und Ortsbürgermeister Norbert Klapperich (rechts) auf die zahlreichen anstehenden Jubiläumsveranstaltungen.
Elvira Bell

Vor 600 Jahren wurde der Ort Hausten das erste Mal urkundlich erwähnt. Zur Feier des Jubiläumsjahres sind einige Veranstaltungen geplant. Das steht auf dem Programm. 

Im Jahr 1425 wurde der Ort Hausten erstmals urkundlich erwähnt. Sein Ortsteil Morswiesen ist etwas älter und wird bereits 1404 genannt. Im Haustener Jubiläumsjahr sind viele verschiedene Veranstaltungen geplant. Was genau die Gemeinde für dieses besondere Jahr geplant hat, dazu später mehr.

Gemeinde mit langer Geschichte

1787 zählte die Gemeinde am nördlichen Rand des Kreises Mayen-Koblenz immerhin 139 Einwohner. Über Jahrhunderte gehörte sie entweder zur Herrschaft der Mairie oder dem Amt Kempenich. Erst seit der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz 1970 ist die ehemals landwirtschaftlich geprägte Gemeinde einer der 27 Orte der Verbandsgemeinde Vordereifel (VG). Wegen der äußersten Randlage in der VG orientieren sich die Bewohner der 380-Seelen-Gemeinde auch heute noch stark nach Weibern und Kempenich. Nicht zuletzt, weil die Kindergartenkinder und Grundschüler die Kita bzw. die Grundschule in Weibern besuchen. Zudem ist Hausten-Morswiesen kirchlich gesehen mit der Pfarrei Weibern verbunden.

„Zunächst war die Gemeinde Bestandteil der Pfarrei Rieden, 1802 kam die Einpfarrung nach Kempenich. Erst seit dem 1. August 1962 gehörte Hausten-Morswiesen zur Pfarrei Weibern (heute Pfarrei Brohltal)“, berichtet der geschichtlich sehr interessierte Uwe Kruse. In dem beschaulichen und idyllisch gelegenen Ort leben auch junge Familien, die zum Teil hier familiäre Wurzeln haben. Aber auch Neubürger fühlen sich wohl.

1671 wird erstmals die Kapelle zu Ehren der hl. Mutter Anna in Morswiesen urkundlich erwähnt. Sie war eine Filialkapelle der Pfarrkirche in Rieden. Hausten und Morswiesen gehörten seit dem 15. Jahrhundert zur Pfarrei Rieden. Am 1. August 1962 kam Hausten-Morswiesen zur Pfarrei Weibern.
Elvira Bell

Wandkalender, Taschen und viele Blumen

Ortsbürgermeister Norbert Klapperich kündigt an: „Das außergewöhnliche Haustener Jubiläum steht bis Dezember bei einer Reihe von Veranstaltungen im Blickpunkt, die von der Gemeinde mit den Vereinen – dem Sportverein, der Feuerwehr und des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr, dem Karnevalsverein, der Gymnastikgruppe und den vier Arbeitsgruppen (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) – organisiert werden.“ Herausgegeben wurde auch ein Wandkalender für das Jahr 2025. Auf seinem Titelblatt sind beide Ortsteile nebst Logo abgebildet. Alle 150 Exemplare waren im Nu vergriffen. Zudem wurden Taschen, ebenfalls mit dem Logo, geschaffen. Bereits im März erblühte die Gemeinde an vielen Stellen in bunten Farben. Auf Initiative der Frühlingsgruppe wurden am 16. November des Vorjahrs 6000 Blumenzwiebeln unter reger Beteiligung von vielen kleinen und großen Gartenfreunden gesetzt.

Anlässlich des Jubiläums wurde ein Kalender herausgegeben.
Elvira Bell

Vorbereitungen laufen seit 2023

Ganz bewusst wurde auf ein Jubiläumswochenende mit einem Festumzug verzichtet. „Das Jubiläum soll nicht nur für auswärtige Menschen, sondern insbesondere für unsere Bürger ein Anlass zum Feiern sein“, erklärt Ortschef Klapperich. „An nur einem Festwochenende wäre die Bevölkerung voll und ganz mit eingebunden gewesen.“ Die Vorbereitungen für die vielfältigen Veranstaltungen laufen seit 2023.

„Ein guter Start ins Jubiläumsjahr ist mit dem Frühlingskaffee der Gymnastikgruppe am 13. April gelungen“, so der Ortschef. „Wie nah Vergangenheit und Zukunft beieinanderliegen, konnten die zahlreichen Gäste bereits bei dieser Veranstaltung erleben.“ Auf ein interaktives Fotoshooting folgte ein Vortrag über die Flur- und Wegkreuze in der Gemeinde Hausten-Morswiesen.

Der Arbeitskreis hat im vergangenen Jahr Frühblüher in Form eines Herzens vor der Gemeindehalle in die Erde gebracht. Die Narzissen sind allerdings schon verblüht.
Elvira Bell

Am 18. Mai findet erstmals ein Dorfflohmarkt statt. Rund 40 Garagen und Höfe werden ihre Tore öffnen (Stand: 17. April). Die Besucher können sich auf zahlreiche Aussteller mit einem sehr interessanten Angebot freuen. Beim Besuch des Flohmarktes besteht auch die Möglichkeit, die sehenswerte Kapelle aus dem 17. Jahrhundert zu besichtigen.

Eine Genusswanderung rund um die Gemeinde steht am 28. Juni auf dem Programm. Nach der geführten Wanderung trifft man sich zum Essen im Gemeindehaus. Das Besondere hieran ist: Jeder bringt etwas für die gemeinsame Tafel mit.

Die St.-Anna-Kirmes vom 25. bis 28. Juli steht nicht nur im Zeichen des Ortsjubiläums. In diesem Jahr feiert auch die Freiwillige Feuerwehr Hausten-Morswiesen ihr 90-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird das Verbandsgemeindefeuerwehrfest am 27. Juli in Hausten gefeiert. Ein besonderes Rahmenprogramm soll die Gäste nicht nur unterhalten, sondern ihnen auch veranschaulichen, welch wertvollen Dienst die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer der einzelnen Wehren für die Allgemeinheit leisten.

Was in der zweiten Jahreshälfte auf dem Plan steht

Ein Kinoerlebnis der besonderen Art gibt es am 23. August. Das Open-Air-Kino Auf der Hütte zeigt ein Programm für Jung und Alt. Am 14. September öffnet ein einzigartiges Kulturdenkmal seine Pforten. Im Rahmen von Führungen kann die alte Mühle von 1802 in Morswiesen besichtigt werden. Bevor die Erinnerung verblasst, wird noch einmal an das alte Handwerk und seine Technik erinnert.

Den Abschluss der Veranstaltungen bilden die Adventsfenster. Sie laden ein zu einem gemeinsamen Gespräch in gemütlicher Runde bei Glühwein und warmen Kakao, um so die Hektik der Vorweihnachtszeit zu unterbrechen. Die Veranstalter freuen sich auf viele gemeinsame, unvergessliche Stunden im Jubiläumsjahr.

Natürlich wird in Hausten-Morswiesen auch an Traditionen festgehalten, sei es mit dem alle zwei Jahre spätabends stattfindenden Fastnachtszug mit bis zu 3000 Besuchern, dem Kläppern vor Ostern, dem Aufstellen des Maibaums und der Weihnachtsbäume sowie das musikalische Stelldichein am 23. Dezember mit dem Musikverein Weibern. Letzteres erfreut sich großer Beliebtheit. „Es gesellen sich immer viele Leute hinzu“, sagt Uwe Kruse. Bekannt ist die Vordereifelgemeinde im Übrigen über ihre Grenzen hinaus bis nach Mallorca durch ihren 26-jährigen Mitbürger Julian Sommer, den Überflieger und Senkrechtstarter im Partyschlager-Genre.

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