Zauberhaftes Kottenheim
Wenn Wichtel wild im Walde wuseln
Viele fleißige Witchel bevölkern den Bahnhof von Wichtelheim.
Elvira Bell

Geheimnisvolle Wichtel aus dem hohen Norden haben sich auf den Weg gemacht, um sich in der Vordereifelgemeinde Kottenheim bewundern zu lassen. 57 wunderschön gestaltete Stationen warten auf die Besucher.

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Was wäre die Vorweihnachtszeit ohne Wichtel? Das geht doch gar nicht, hat sich der Verein „gemeinsam für Kottenheim“ gedacht. Weil die kleinen Wesen in der Vordereifelgemeinde willkommen sind und dort alljährlich bewundert werden, haben sich kürzlich viele geheimnisvolle Wichtel aus dem hohen Norden auf den Weg gemacht, um auf dem Winfeld ein temporäres Domizil zu beziehen. Dass die menschenähnlichen kleinen Winterwesen, manche sind winzig, einige haben einen dicken Bauch, andere wiederum haben eine lange Mütze und Vollbart, durch die steinreiche Gegend klabautern dürfen und an 57 wunderschön gestalteten Stationen eine tolle Magie verbreiten, haben sie dem gastgebenden Verein und seinen zahlreichen tatkräftigen Helfern zu verdanken.

Beteiligt und ihrer Fantasie freien Lauf gelassen haben sich unter anderem Mädchen und Jungen verschiedener Schulen und Kindertagesstätten. Am Eröffnungstag gab es gegen Ende des insgesamt 1,7 Kilometer langen ausgeschilderten Rundwegs an der Waenloft-Hütt Musik präsentiert von Wichteldrehorgelspieler Wolle, einen Bratwurststand mit leckerem Glühwein und natürlich auch Punsch für die kleinen Besucher. Dort konnten auch mit tollen Motiven kunterbunt gestaltete Steine gegen andere bemalte Unikate getauscht werden.

Auf dem Foto ist ein Teil der engagierten Mitglieder von "Gemeinsam für Kottenheim" zu sehen. Ideengeberin ist Karina Weber (2. von links).
Elvira Bell

Alle paar Meter sind kleine Wichtel und tierische Bewohner des Waldes zu sehen. Alle erzählen ihre eigene Geschichte. Den Zugang zu einer anderen, glanzvollen Welt erlangen die Besucher vom an der L82 gelegenen Wanderparkplatz durch eine verwunschene unsichtbare Tür in das ehemalige Steinbruchrevier. Dort können neben der idyllischen Grubenlandschaft mit ihren bizarren Felsformationen und Relikten aus vergangenen Zeiten, Grubenkräne und natürlich die Wichtel entdeckt werden.

Was tut sich denn da im Wald? Wer erfüllt die Stationen mit Leben und arbeitet gerade Hand in Hand, wie kleine Zahnräder, die ineinander drehen? Warum bescheren uns Wichtel Momente des Glücks? Wer holt die Post aus dem schwarz lackierten Briefkasten des Wichtelpostamtes? Fragen über Fragen. Bis einschließlich 8. Januar können die kleinen und großen Besucher im Kottenheimer Wald die Antworten auf ihre Fragen finden, auf dem Wichtelweg wandern und Ausschau nach den fleißigen Bewohnern und den liebevoll gestalteten Wichtelbehausungen halten.

Bis zur letzten Leerung des Briefkastens ist es noch eine ganze Weile hin.
Elvira Bell

Fest steht jedoch, dass das Christkind die Kottenheimer Wichtel um Hilfe gebeten hat. Noch bis zum 15. Dezember haben die Kinder die Möglichkeit, ihre Wunschzettel in den Briefkasten nahe der Wanderhütte einzuwerfen, damit sie pünktlich zum Weihnachtsfest Post aus Engelskirchen bekommen.

Wie vielfältig das Leben der Wichtel dargestellt wird, zeigt sich am Wegesrand an den Stationen, die aus verschiedenen Materialien entstanden sind. Denn nicht nur Menschen, sondern auch Wichtel müssen zur Schule gehen. Mit Schulbänken, Stühlen, Schiefertafeln und allem drum und dran haben die Schüler der Grundschule St. Johann bis unters Dach der Wichtelschule farbenfrohe Klassenzimmer mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Integriert in die herbstliche Natur ist auch das Klassenzimmer der 4b der Grundschule Kottenheim. Es ist von Holzpaletten eingerahmt. Doch warum haben sich die aus Holz gefertigten Wichtel wohl gerade in diesem Klassenraum niedergelassen? Den Wichtelweg mit der Hausnummer 7 hat die Förderschule Genoveva aus Mayen unter anderem mit Wichtelfiguren, die in die Gestalt von Rentieren geschlüpft sind, gestaltet.

Auch die beiden Kinder haben sich mit ihren Eltern auf den Weg gemacht, um sich von der Magie der Wichtelwelt verzaubern zu lassen.
Elvira Bell

Einen ganz besonderen Zauber versprühen auch die Streuobst-Wiesen-Station mit ihren friedlich grasenden Schafen sowie der Bahnhof von Wichtelheim. Dort geht die Post ab. Halden mit heimischen Basaltsteinchen, ein beladener Güterzug, am Bahnhof wartende Wichtel und eine kleine Bergmannshütte machen den Weg zu etwas ganz Besonderem. Fakt ist, die liebenswerten Wesen fühlen sich hier fast wie zu Hause.

Auch die Ehrenamtlichen der Kottenheimer Streuobstinitiative machen auf ihr unermüdliches Wirken aufmerksam.
Elvira Bell

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