Tradition in Ettringen
Wenn die Blaskapelle den Ort am 1. Mai aufweckt
Bereits vor 6 Uhr in der Früh hatten sich die Musiker der Blaskapelle Ettringen am 1. Mai mit ihrem Vorsitzenden Alexander Schuster und ihrer Dirigentin Jenny Barz zum Maiwecken an der Pfarrkirche St. Maximin getroffen.
Elvira Bell

In Ettringen wird am 1. Mai ein ganz besonderer und vor allem musikalischer Brauch gepflegt: Beim traditionellen Maiwecken werden die Einwohner von der Blaskapelle frühmorgens mit tollen Melodien um den Schlaf gebracht.

Dichter und Sänger würdigen in unzähligen Gedichten und Liedern den Monat Mai. Mal lyrisch, mal poetisch und stets gefühlvoll. Sie alle verehren den fünften Monat im Jahr als Wonne-, Blüten- und Marienmonat. Untrennbar mit dem 1. Mai wird in Ettringen, der größten Vordereifelgemeinde, seit 1991 von der dortigen Blaskapelle die Tradition des Maiweckens gepflegt.

Dirigentin Jenny Barz mit der sechsjährigen Nachwuchsdirigentin Louisa, die beim Maiwecken begeistert mitmachte.
Elvira Bell

Bereits ein Jahr nach der Vereinsgründung wurde dieser alte Brauch wieder mit Leben erfüllt. Nach einem gemeinsamen Frühstück im damaligen Vereinslokal „Kaiserhof“ erklangen die von Dirigent Werner Krämer für die Blaskapelle arrangierten Maimelodien. Bei der Erstauflage zogen rund 20 Instrumentalisten musizierend durch die Straßen – obwohl es damals wie aus Kübeln regnete. Mit bekannten Volksliedern, wie „Der Mai ist gekommen“, „Komm, lieber Mai, und mache“, und auch mit dem Choral zu Ehren der Gottesmutter „Wunderschön Prächtige“ begrüßt die Blaskapelle seither die Bewohner des Ortes. In diesem Jahr sogar bei Sonne pur und angenehmen Temperaturen.

Sehr junge und ältere Musiker sind dabei

Dabei schallen die musikalischen Grüße seit mehr als drei Jahrzehnten nicht nur von der Pfarrkirche übers Dorf, vielmehr erklingen die Maimelodien an rund 35 Stationen im Ort. Als jüngster der rund 30 Teilnehmer war der neunjährige Saxofonist Konstantin, der Sohn von Dirigentin Jenny Barz, mit von der Partie, und als Nachwuchsdirigentin die sechsjährige Louisa. Der älteste Teilnehmer war jenseits der 70.

Der gute Zuspruch der Bevölkerung motiviert die spielfreudigen Aufweck-Bläser jedes Jahr auf Neue. Sie wurden von Ortsbürgermeister Alexander Weber und dem Beigeordneten Jörg Bergweiler bereits vor 6 Uhr an der Pfarrkirche begrüßt. Belohnt werden die Musiker von ihren zahlreichen Fans vom Morgen bis hin zum frühen Nachmittag mit Kuchen, frisch zubereitetem Fleischkäse, Schnittchen, Kaffee und diversen Getränken.

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