Das Zepter hat Mechthild Heil (63, MdB) im CDU-Kreisverband Mayen-Koblenz an Torsten Welling (40, MdL) weitergereicht. Bei der Wahl im Andernacher Stadtteil Miesenheim hat Welling bereits anklingen lassen, was er zu tun gedenkt. Nach außen hin will er eine schlagkräftige Truppe formieren, die im heraufziehenden Landtagswahlkampf für die Wende sorgt, nach innen die CDU-Vereinigungen enger verzahnen und gemeinsam mit dem Mitgliederbeauftragten Bernhard Mauel für Neuzugänge sorgen. Unsere Zeitung sprach mit dem neuen CDU-Kreischef.
Herr Welling, worin hat Ihre Motivation gelegen, für den CDU-Kreisvorsitz anzutreten, und was qualifiziert Sie zur Übernahme dieses Amtes?
Ich bin mehrfach gefragt worden, warum ich Kreisvorsitzender werden möchte und auch, ob ich mir das gut überlegt habe. Meine spontane Antwort darauf ist immer: Das schönste Amt in der Jungen Union ist das des JU-Kreisvorsitzenden – also muss das des CDU-Kreisvorsitzenden ja noch schöner sein. Und JU-Kreisvorsitzender war ich tatsächlich zwei Jahre länger, als es die Altersgrenze vorsieht – Corona sei Dank, aber dennoch. In dieser Zeit durfte ich den Kreisverband und seine Verbände kennenlernen und bin mir der Herausforderungen durchaus bewusst. Wir werden wohl wie alle etablierten Organisationen Mitglieder verlieren, mit allen Konsequenzen.
„Wer sich engagieren will, wer etwas verändern und verbessern will, der ist bei der CDU genau richtig.“
Torsten Welling, neuer CDU-Kreisvorsitzender
Worin liegen Ihre Arbeitsschwerpunkte im Kreisverband?
Ich nenne die Stichworte Finanzierung, Kampagnenfähigkeit und Breitenwirkung. Und auch unsere Rolle als die führende Partei in Mayen-Koblenz gilt es zu verteidigen. Das klingt vielleicht nicht direkt nach Spaß, sondern nach Herausforderungen. Aber erstens mag ich Herausforderungen, und zweitens hat unser Kreisverband ein sehr hohes Potenzial. Wir haben nicht nur zehn Verbände, wir haben auch aktive Vereinigungen. Und daher sehe ich es als wichtigste Aufgabe der nächsten Jahre an, die Kommunikation miteinander und die Koordination der Arbeit der einzelnen selbstständigen Verbände und Vereinigungen zu übernehmen und das gesamte Potenzial zu bündeln.
Und als langjähriger Vorsitzender eines Ortsverbandes weiß ich, dass hier am Ort unsere Mitglieder gewonnen und gepflegt werden, dass hier die Stärke unserer Partei liegt: in die Breite wirken zu können, und daher brauchen wir möglichst viele Verbände. Hier muss der Kreisverband alles tun, um diese Verbände in Ihrer Selbstständigkeit zu erhalten und zu unterstützen. Mit der Möglichkeit, die Kassengeschäfte durch den Kreisverband führen zu lassen, ohne die Kassenautonomie zu verlieren, sind wir schon einen großen Schritt gegangen. Das bedeutet aber auch, dass der Kreisvorsitzende maximal „Primus inter pares“ ist.
Mit welchen Argumenten wollen Sie junge Menschen von einer Mitgliedschaft in der CDU überzeugen?
Als langjähriger Kreisvorsitzender der Jungen Union weiß ich, das kann nur mit der Jungen Union funktionieren. Das heißt nicht, Verantwortung abzuschieben, sondern die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen.
Für mich ist die CDU die richtige Partei, da wir uns aller Themen annehmen und das nicht ideologisch oder opportun, sondern aus unseren Grundüberzeugungen heraus. Daher werbe ich für die CDU und die Junge Union. Aber wichtig ist es, dass mehr und besonders junge Menschen sich in Parteien engagieren. Parteien sind die Keimzelle unserer Demokratie, hier kann man Einfluss nehmen und seine Themen positionieren. Ich selbst bin ein gutes Beispiel dafür, wie dies gelingen kann: ohne vorherige Verwurzelung oder Verbindung in die Jungen Union eingetreten, kurze Zeit später in den Ortsgemeinderat eingezogen und heute hier. Wer sich engagieren will, wer etwas verändern und verbessern will, der ist bei der CDU genau richtig.
Mit Torsten Welling sprach Thomas Brost.