Ausgehend vom Backhaus des Dorfes, entlang der Römerstraße und in den angrenzenden Höfen hatte man 65 Stände platziert. Es ist den Hofbesitzern zu verdanken, dass diese ihre Scheunen und ausgedienten Ställe zur Verfügung stellen. Vor dem Mörzer „Backes“ bildete sich eine lange Schlange von Käufern. Sie warteten geduldig auf Brot, Lebkuchen und Stollen, die „Backesbäcker“ Gerhard Krechel mit Unterstützung seiner Helfer Willi Müller und Andreas Blatt aus dem Holzbackofen zog.
Wie Ralph Ballhausen, der Sprecher der IG Mörz, erklärte, sorgen die örtlichen Vereine dafür, dass alle Geschmäcker auf ihre Kosten kommen: Die IG schenkte Glühwein aus, der Schützenverein hatte sich auf Würstchen und Pommes eingestellt, und die Frauengemeinschaft backte Waffeln und servierte sie mit heißen Kirschen und Sahne. In der Garage von „Schmid‘s Kurt“ brutzelten Mörzer Frauen goldgelbe Kröbbelche, für die die Besucher gern anstanden. Mit den originellen Bezeichnungen an den Ständen wurde auf das zu erwartende Angebot hingewiesen. Da las man „Himmlisch Heiße Hütte“ oder „Fein, fein, Eierwein“:
Ganz „normal“ ist das Geschehen nach der Zwangspause noch nicht wieder: Am Eingang zum Gewölbekeller von „Frau Holle“ erfuhren die Kinder, dass die Märchenstunde dieses Jahr leider wegen Corona und fehlender Belüftung ausfallen musste. Stattdessen drehte sich das historische Dampfkarussell unentwegt und wurde von den kleineren Gästen mit Vorliebe genutzt. Wer kleine Geschenke für Weihnachten suchte, fand ein riesiges, meist in Handarbeit hergestelltes Angebot. Für weihnachtliche Stimmung sorgten die Calmonter Alphornbläser mit ihren Blasinstrumenten.