Kinderkrippenfeier, Besichtigungen und Co.: Nicht alles ist in diesem Corona-Jahr möglich
Weihnachten in Zeiten der Pandemie: Wo gibt es Gottesdienste und wo nicht?
Die evangelische Kirchengemeinde Mendig will gutes Beispiel sein und die Maßnahmen der politisch Verantwortlichen unterstützen. In der Vulkanstadt wird es deshalb keine Präsenzgottesdienste an Weihnachten geben. Dieses Foto wurde am Donnerstagabend bei der Aufzeichnung des Weihnachtsgottesdienstes mit Pfarrer Andre Beetschen aufgenommen.
Elvira Bell

Region. Auch im Corona-Jahr soll Weihnachten gefeiert werden – wenn auch in veränderter Form. Welche Veranstaltungen in den Pfarreien der Region geplant sind, lesen Sie in dieser Übersicht:

Das Kinderkrippenfeierteam der Pfarrei St. Martin Ochtendung habe sich lange Gedanken darüber gemacht, wie in diesem Jahr eine Kinderkrippenfeier durchgeführt werden kann, so Pfarrverwalter Pfarrer Johannes Stein. „Wir sind zu einem guten Ergebnis gekommen“, erklärt Angela Kläs. Es wird in der Ochtendunger Pfarrkirche – sie bietet aktuell 100 Gläubigen Platz – zwar leider keine Kinderkrippenfeier mit einem Rollenspiel geben, stattdessen werden Mitglieder des Kinderkrippenfeierteams aber die Weihnachtsgeschichte vortragen. Die Organistin Ulrike Schlich gestaltet die etwa 30-minütige Feier musikalisch.

Damit vielen Familien die Teilnahme an der Krippenfeier ermöglicht werden kann, werden am Heiligen Abend um 15 und 16.30 Uhr zwei Kinderkrippenfeiern veranstaltet. Die Anmeldungen hierfür müssen am heutigen Freitag bis 12 Uhr im Pfarrbüro in Ochtendung unter Tel. 02625/952 60 90 oder per E-Mail an buero@pg-ochtendung-kobern.de erfolgen.

Die Überlegungen, die das Team dazu bewegten, den Heiligen Abend so zu gestalten, liegen an der Situation, dass viele Familien Angehörige aus Risikogruppen haben, die sie am Heiligen Abend oder danach besuchen möchten, und deshalb keinen Gottesdienst besuchen, betont die Gemeindereferentin der Pfarreiengemeinschaft Ochtendung-Kobern. „Die Kinder, die die Krippenfeier nicht besuchen, können sich bereits am 23. Dezember in der Pfarrkirche St. Martin „Weihnachten in der Tüte“ abholen. Hierin befindet sich etwas zum Malen und Basteln und für die Eltern ein Faltblatt mit dem Titel „Weihnachten zu Hause feiern“.

Anstelle einer Krippenfeier findet in der Pfarrkirche St. Margaretha in Rüber ein Stationenlauf zur Weihnachtsgeschichte mit kleinen Überraschungen statt. „Eine Anmeldung hierfür ist zwingend erforderlich“, so Angela Kläs. „Informationen hierzu gibt es im Schaukasten an der Kirche. Darüber hinaus wurden in Rüber entsprechende Flyer verteilt.“

In der Pfarrkirche St. Paulinus in Welling können sich Kinder und Familien bereits seit dem 13. Dezember ohne Voranmeldung eine Bilderausstellung zur Weihnachtsgeschichte anschauen, und in der Pfarrkirche St. Hubertus in Dreckenach lädt das Krippenfeierteam von Heiligabend bis einschließlich 26. Dezember zu einer stimmungsvollen Krippenbesichtigung ein. In den katholischen Innenstadtpfarreien in Mayen sind die Gottesdienste am Heiligen Abend restlos ausgebucht. „Einige freie Plätze gibt es noch am zweiten Weihnachtsfeiertag“, so Pfarrsekretärin Brigitte Renner. Anmeldungen hierzu müssen bis zum 21. Dezember im Pfarrbüro St. Clemens, Tel. 02651/762 60, erfolgen.

In der Pfarreiengemeinschaft Langenfeld wird es neben den Eucharistiefeiern auch Andachten mit Kindersegnungen geben, coronabedingt aber keine Einzelsegnung. Anmeldungen zu den Gottesdiensten und auch zu den Kindersegnungen sind jederzeit über die Homepage der Pfarreiengemeinschaft sowie zu den Öffnungszeiten des Pfarrbüros möglich.

In der Pfarreiengemeinschaft Mendig ist es das Ansinnen von Pastor Ralf Birkenheier, dass an Weihnachten in allen Gemeinden Gottesdienste gefeiert werden. Er wisse, „dass wir dabei nicht allen Wünschen gerecht werden konnten, auch geschuldet meiner angeschlagenen Gesundheit.“ Froh ist Pastor Birkenheier, das Jugendliche aus den einzelnen Gemeinden dafür Sorge tragen, dass alle Gottesdienste aus St. Cyriakus (Niedermendig), beginnend mit der Mette am Heiligen Abend um 18 Uhr im Livestream über die Homepage www.pfarreiengemeinschaft-mendig.de mitgefeiert werden können. Mit Blick auf die Temperaturen in den Gotteshäusern bittet der Geistliche die Besucher, sich für die Liturgiefeiern, die keine Stunde überschreiten werden, warm anzuziehen. Eine Anmeldung für die Gottesdienste in den einzelnen Pfarreien ist bis zum 23. Dezember im Pfarrbüro in Mendig unter Tel. 02652/989.567 möglich.

In der evangelischen Kirche in Mayen werden momentan Gottesdienste mit maximal 30 Gottesdienstbesuchern gefeiert. „Mehr geht nicht“, bedauert Pfarrerin Metje Steinau. „Die Masken bleiben auf, die Sitzplätze sind markiert, gesungen wird nicht.“ Und natürlich müsse sich jeder für die Weihnachtsgottesdienste bis Mittwochmittag, 23. Dezember, im Gemeindebüro (Anrufbeantworter 02651/700.960) telefonisch anmelden. „An Heiligabend feiern wir um 20 Uhr die Christvesper und um 22 Uhr die Christnacht“, so die Pfarrerin. Die Familiengottesdienste fallen sämtlich aus. Die Kirche ist von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet, ebenso können sich die Familien an der sogenannten Herbergssuche beteiligen, „die von den katholischen Geschwistern ausgearbeitet worden ist und die Teilnehmenden durch die Stadt an verschiedene Schaufenster führt“.

Am ersten Weihnachtstag ist um 10 Uhr Gottesdienst, ebenso wie am zweiten Weihnachtstag. „Dann wird der Gottesdienst geeignet für Familien sein, obwohl dies natürlich nicht den Heiligen Abend ersetzt. Wenn sich mehr als 30 Personen anmelden, werden wir an den beiden Tagen zwei Gottesdienste feiern“, so Steinau. Und auch am Sonntag, 27. Dezember, ist Weihnachten noch das Thema, „sodass wir hoffentlich viele Menschen erreichen können“, so die Pfarrerin. „Wir werden auch Gottesdienste per Video aufnehmen und auf unserem YouTube-Kanal veröffentlichen. Und zwar auch einen Familiengottesdienst mit Krippenspiel, den wir aber natürlich real nicht feiern werden“, so Metje Steinau. Die anderen Gottesdienste werden ebenfalls aufgezeichnet und rechtzeitig online gestellt.

Dass für eine Kirchengemeinde die Verantwortung weit mehr zählt als die Tradition, betont Jörg Wienpahl, Mitglied des Presbyteriums der evangelischen Kirchengemeinde Mendig. „Erst im Herbst wurde eine neue Form praktiziert: Gottesdienst to go, bei dem jeder Ort unserer Gemeinde besucht wurde und mit dem nötigen Abstand ein Gottesdienst im Freien stattfand. Diese Art sollte auch während der Weihnachtszeit stattfinden: Mit Abstand ein paar Meter laufen und dann den geschmückten Christbaum vor der Kirche betrachten. So war der Plan“, so Wienpahl.

Zum Schutz gefährdeter Menschen hat die evangelische Kirchengemeinde nun aber beschlossen, auf alle Weihnachtsgottesdienste in der Kirche und im Freien zu verzichten „und damit ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten. Das ist traurig, aber nicht das Ende. Die Weihnachtsbotschaft ist Hoffnung in dunkler Zeit. Diese Hoffnung gilt es jetzt besonders zu erleben und vorzuleben.“ Alle Gottesdienste werden in der bewährten Form aufgezeichnet und für jedermann unter www.evangelischinmendig.de im Internet abrufbar sein.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

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