Die Bahn will sich nicht aus dem Mittelrheintal zurückziehen - Im Gegenteil: Sie plant dort einen Hochleistungskorridor für den Güterverkehr
Wegen Plänen der Bahn für ein Hochleistungsnetz im Mittelrheintal: MYK-Landrat Saftig legt Protest ein
Bahnlärm in Rhens
Bahnlärm macht den Anwohnern auch in Rhens (Foto) zu schaffen. Der Landkreis MYK wendet sich gegen ein Hochleistungsnetz, das von 2026 an kommen soll. Foto (Archiv): Sascha Ditscher
Sascha Ditscher

Gegen die Pläne der Deutschen Bahn, ein Hochleistungsnetz in den Jahren 2026 und 2028 auf beiden Seiten im Mittelrheintal auszubauen, wendet sich der Landkreis Mayen-Koblenz. Wie Landrat Alexander Saftig im Kreistag mitteilte, sei „jetzt weiteres Handeln gefordert“.

Aktualisiert am 22. November 2023 16:37 Uhr

Saftig erinnerte daran, dass der Kreistag Mayen-Koblenz bereits 2006 einen Aufruf beschlossen hatte mit dem Ziel, dass der Güterverkehr aus dem Mittelrheintal abgezogen werde. Damals schlug man alternative Güterverkehrstrassen vor. Aktuell lägen Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor, der zufolge nur eine Teillösung empfohlen werde.

Er, Saftig, habe sich an Bundesverkehrsminister Volker Wissing und die Abgeordneten aus dem Kreis gewandt, um eine „ganzheitliche Lösung“ für das Mittelrheintal zu erreichen. Stattdessen favorisiere die Bahn jedoch für die beiden bestehenden Trassen ein Hochleistungsnetz, für das eine Bauzeit mit Vollsperrung auf beiden Seiten vorgesehen ist.

Adressiert werde von ihm jetzt auch die Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald. Sie solle versuchen, die Trasse planungsrechtlich in das künftige Landesentwicklungsprogramm V aufzunehmen, auch um, so Saftig, „planungsrechtliche Fakten zu schaffen“.

Eine Antwort aus Berlin fiel wohl negativ aus. Jedenfalls werde mit den aktuellen Planungen, betonte Saftig, „die Lebensqualität der Menschen missachtet“.

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