Beharrlichkeit hat sichim Maifelddorf ausgezahlt - Viele Gäste blicken bei Einweihung nach vorn
Was länge währt: Ruitscher haben endlich ihr Bürgerhaus
Der Polcher Männerchor demonstrierte, dass er gut bei Stimme ist, und trug ein Ständchen vor.
Heinz Israel

Polch-Ruitsch. „Was lange währt, wird endlich gut“, so heißt ein bekanntes Sprichwort. Die Ruitscher Bürger hatten seit zehn Jahren zusammen mit den Entscheidungsträgern dafür gekämpft, als Ersatz für die nicht mehr verfügbaren Säle im Dorf ein neues Dorfgemeinschaftshaus errichten zu dürfen.

Bei der Einweihungsfeier nannte der Ortsvorsteher von Ruitsch, Günter Martin, die künftigen Nutzer des Gebäudes. Das seien in erster Linie die Vereine, die sich freuen, dass ihre „gute Stube“ endlich fertig ist. Doch nicht nur diese werden das neue Haus mit Leben füllen. Mit einem wandfüllenden Gemälde hat ein Grafiker das vielfältige dörfliche Leben mit Kinderkirmes, Fastnacht und besonderen Plätzen beispielhaft bebildert.

Unter den Klängen der Bläck Fööss

Mit Liedbeiträgen unterstrich der Polcher Männerchor die Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Dorf. Diese wurde beispielhaft mit dem Titel „Drink doch ene met“ der Kölner Gruppe Bläck Fööss zum Ausdruck gebracht. Mit jugendlichem Schwung, nicht zuletzt ausgelöst durch die neue Chorleiterin und Pianistin Eugenia Buling, sorgten die erfahrenen Sänger für eine willkommene musikalische Begleitung der Festveranstaltung. „In der Corona-Zeit haben wir gemerkt, wie wichtig Gemeinschaft ist“, sagte Pfarrer Andreas Kern von der Pfarrei Maifeld, der zusammen mit Pfarrer Ingo Schrooten von der Evangelischen Kirchengemeinde Maifeld die Segensworte sprach. Ortsvorsteher Günter Martin erhielt ein gesegnetes Kruzifix von den beiden Geistlichen, das in dem neuen Haus einen Platz finden wird.

„Seit neun Jahren kämpfen wir für dieses Haus“, sagte Stadtbürgermeister Gerd Klasen. Ein besonderes Lob von CDU-Fraktionssprecher Gino Gilles ging an Mark Daub, den zuständigen Begleiter der Baumaßnahme von der Verbandsgemeindeverwaltung Maifeld. Hans-Georg Ziesemer, Sprecher der SPD-Fraktion, erinnerte daran, dass alle Entscheidungen im Polcher Stadtrat für das neue Gebäude einstimmig erfolgt waren. Ziesemer verlangte, die Sportanlagen von Ruitsch dringend auf einen neuen Stand zu bringen.

Fest verankert im Gestein

Vanessa Neukirch vom gleichnamigen Architekturbüro in Trier erklärte auf Anfrage die Sicherung der rückwärtigen Felswand, die durch ein Stahlnetzraster gesichert werde. Die Rückverankerung wurde bis 80 Zentimeter tief in den Fels gebohrt. Bei den Fenstern der Straßenansicht des neuen Gebäudes habe man die Fensterflächen aus Gründen des Lärmschutzes bewusst reduziert sowie in dem großen Versammlungsraum eine Holzfaserdämmung sowie eine Lüftungsanlage eingebaut.

Zur Fassade hat man ein zweischaliges Mauerwerk verwandt und eine zehn Zentimeter starke Wand vorgesetzt. Im Dach wurden Betonziegel verbaut. Den Eingangsbereich zur Straße hin hat man behindertengerecht mit einer kleinen Rampe ausgestattet. Wegen der Grenzbebauung zum Nachbargrundstück hin wurde eine Fluchttür eingebaut und aus Brandschutzgründen ein Wegerecht vereinbart. Die Nutzung des bisherigen Altbaus (Kassenhäuschen) habe sich als problematisch erwiesen, weil man dann zwei unterschiedliche Untergründe hätte verwenden müssen. Dies wurde aus statischer Sicht intensiv geprüft und seinerzeit verworfen.

Von Heinz Israel

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