Heute gibt es in der Region dank der Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Mayen-Koblenz und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) Mainz eine breit gefächerte Museumslandschaft, die sich mit dem Thema beschäftigt. Das Angebot des Vulkanparks reicht vom Römerbergwerk Meurin in Kretz bis zum Geysir Andernach. Im Vordergrund steht laut den Verantwortlichen immer eine durch wissenschaftliche Forschung fundierte Vermittlung von Informationen über Vulkanismus und römische Technikgeschichte.
In der Region arbeiteten unter anderem bereits zur Zeit des Römischen Reiches viele Einwohner im Tagebau – so zum Beispiel beim Tuffabbau im Krufter Bachtal oder im Brohltal. Die Arbeit unter Tage war dabei keineswegs ungefährlich. Die Menschen suchten daher Schutz bei höheren Mächten, wie Dr. Holger Schaaff, Leiter des Forschungsbereiches Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte (VAT) in Mayen, bei der Pressekonferenz erklärte.
Museumsmitarbeiter bauen unterirdisch Altäre auf
Daher läuft momentan im Römerbergwerk Meurin ein spannendes Projekt: Die Mitarbeiter des Museums bauen zurzeit ein unterirdisches Heiligtum mit Altären, Felsreliefs und zum Dank an die Götter angebrachten Votivtafeln nach antikem Vorbild neu auf. Ende April sollen die Arbeiten beendet sein und das Heiligtum könnte dann noch mehr Besucher nach Kretz locken. Bereits 2017 war das Römerbergwerk für den prestigeträchtigen „European Museum of the Year-Award” nominiert.
Ins Museum in Kretz kamen laut Vulkanpark-Geschäftsführer Jörg Busch im vergangenen Jahr mehr als 14.000 Menschen. Den Lava-Dome Mendig besuchten fast 60.000 Interessierte und beim Geysir Andernach waren es sogar 140.000 Gäste. 2017 besuchten 17.000 Menschen mehr als noch 2016 den Vulkanpark – insgesamt waren es mehr als 230.000 Gäste. Besonders das Römerbergwerk Meurin und der Geysir Andernach verzeichneten stark steigende Besucherzahlen.
Der Vulkanpark ist wohl einer der Höhepunkte für Gäste in der Region. Daher werden auch in diesem Jahr wieder spezielle Themenführungen und Großveranstaltungen angeboten, wie Jörg Busch mitteilte.
Solche Angebote seien auch für Einheimische ein richtiges Erlebnis. So wird beispielsweise in Andernach die Geysir-Saison mit einem verkaufsoffenem Sonntag feierlich eröffnet.
Idee: Vulkanpark zu Erlebnispark ausbauen
Für den scheidenden Generaldirektor des RGZM, Dr. Falko Daim, war die Pressekonferenz eine seiner letzten Veranstaltungen, bevor er sich in den Ruhestand begibt. Viele Jahre hat er zusammen mit Landrat Alexander Saftig und Geschäftsführer Jörg Busch die Geschicke des Vulkanparks geleitet. Für seine Leistungen überreichten ihm die Verantwortlichen bei der Pressekonferenz einen kleinen Präsentkorb und dankten ihm für die gute Zusammenarbeit.
„Diese Region hat eine fantastische Geschichte”, meinte Daim. Er konnte in seiner Zeit viele Dinge umsetzen, jedoch regte er an, dass man den Vulkanpark zu einem Erlebnispark auszubauen könnte. „Vielleicht wird das ja in Zukunft noch gemacht”, sagte der Generaldirektor.
Auch Alexander Saftig und Jörg Busch wollen den Vulkanpark als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Tourismus besonders als außerschulischen Lernort für Schüler attraktiver machen. Allein im vergangenen Jahr besuchten 1000 Schulklassen die Museen, wie Jörg Busch mitteilte.