Ja, das kann sich sehen lassen: Sascha Monschauer, Vorstandsvorsitzender der mitgliederstarken Genossenschaftsbank, blickt von der Bühne aus dankbar auf den Saal: 450 Gäste sind ins Polcher Forum gekommen, um diesem Abend einen würdigen Rahmen zu verleihen.
Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) ist da, viele Bürgermeister und noch mehr Ehrenamtliche. Aus 81 Bewerbungen hat eine Jury über die Preisträger entschieden. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie mit ihrem Engagement „die Lebensqualität der Heimat nachhaltig verbessern“, wie Sascha Monschauer es formuliert.
1 Den ersten Platz, dotiert mit jeweils 7500 Euro, teilen sich zwei Projekte. Zum einen ist die Tafel Koblenz für ihre beispiellose Solidarität und Hilfsbereitschaft ausgezeichnet worden. Die Ehrenamtlichen der Tafel sammeln überschüssige Lebensmittel bei Supermärkten ein und verteilen sie an Bedürftige. An neun Ausgabestellen und mit zwei Lieferdiensten versorgen sie inzwischen mehr als 5000 Menschen mit frischen und gesunden Lebensmitteln, wie Laudator Michael Speth, Vorstandsmitglied der DZ Bank, sagte. Zudem schaffe die Tafel Begegnungsräume, in denen Menschen soziale Kontakte knüpfen können. Mit dem Projekt „Versteckte Engel“ sammeln die Engagierten außerdem zusätzlich Geld, um bedürftige Kinder zu unterstützen.
Das Friedensmuseum Brücke von Remagen ist ebenfalls mit dem ersten Platz ausgezeichnet worden. Dieses Museum bewahre das Erbe eines bedeutenden historischen Ereignisses – die Eroberung der Brücke von Remagen im Zweiten Weltkrieg – und vermittele die Botschaft von Frieden und Versöhnung an die nächsten Generationen, wie Laudator Michael Speth betonte. Das Museum dient nicht nur als Gedenkstätte, sondern auch als Bildungsstätte. Jedes Jahr kommen 15.000 Besucher, auch Angehörige von Veteranen. „Es ist Friedenserziehung und zugleich ein Dialog der Kulturen“, sagte Speth.
2 Den zweiten Platz und ein Preisgeld von 3000 Euro erhielt der Tennisverein Kleeblatt im TuS Mayen. „Der TV macht soziale und sportliche Angebote für Menschen jeden Alters – und das mit großer Hingabe“, lobte Monschauer als Laudator. Neben Tennisplätzen gibt es eine neue Tennishalle mit vier nebeneinanderliegenden Tennisplätzen und einen Soccer Cage, einen Fußballkäfig, den Gruppen, Vereine und auch Privatpersonen mieten können.
3 Der dritte Platz, mit einem Preisgeld von 2000 Euro dotiert, ging an die Andernacher Bäckermädchen. Laudatorin Lena Eiler, Vorsitzende der Unternehmerfrauen im Handwerk Koblenz, würdigte die Vorbildfunktion der jungen Fußballerinnen, die mit ihrer ersten Frauenmannschaft in der zweiten Bundesliga spielen. „Sie beeindrucken nicht nur durch Fair Play und Teamgeist, sondern auch durch soziales Engagement.“ Der Einsatz für Chancengleichheit sei beispielhaft, sagte Eiler.
4 Einen Sonderpreis in der Kategorie Wirtschaft erhielt R+W Maschinenbau Remagen. Mit einem Preisgeld von 1000 Euro wurde der Betrieb für sein unternehmerisches Engagement und seine technologische Exzellenz ausgezeichnet. R+W Maschinenbau habe sich als leistungsstarker Partner in der Maschinenbaubranche etabliert und überzeuge durch nachhaltige und zukunftsorientierte Produktionsmethoden, wie Laudator Oliver Loch von der Deutschen Bundesbank sagte.
5 Weitere Projekte wurden in den Top Ten ausgezeichnet, die Professor Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz, würdigte. „Engagement und Ehrenamt sind das Rückgrat unserer Gesellschaft“, sagte er. „Gemeinsam können sie Großes leisten.“
Zu den Preisträgern gehören der Ringerverein ASV Karthause, der Sen5 Karate-Verein aus Mayen, die Eventures GmbH aus Niederzissen, der Narren-Club Waschem 1986 aus Koblenz sowie die avenue4you Agentur für Trainingsdienstleistungen aus Adenau. Jedes dieser Projekte kann sich über ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro freuen.
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Die VR-Bank Rhein-Ahr-Eifel hat zusätzlich elf Sonderpreise für beispielhafte Inklusionsprojekte verliehen und mit jeweils 1000 Euro dotiert. Pater Petrus Nowack von der Benediktinerabtei Maria Laach hielt die Laudatio und betonte, dass durch solche Projekte jeder unabhängig von seinen individuellen Fähigkeiten am gesellschaftlichen Leben teilnehmen könne. „Es werden Brücken gebaut, niemand wird ausgegrenzt, jeder kann seine Potenziale entfalten.“
Zu den Ausgezeichneten gehören der Inklusionsbetrieb Gästehaus im Schlosspark der Barmherzigen Brüder Saffig, der Musikverein Löf mit seinem Projekt „So klingt Inklusion“, der an diesem Abend auch einige wundervolle Kostproben inklusiver Musik gab.
Die Preisverleihung der VR-Bank Rhein-Ahr-Eifel wirkt noch lange nach, findet unsere Kommentatorin Birgit Pielen.Kommentar zum Zukunftspreis: Hier investiert die VR-Bank in Solidarität
Eine wichtige Rolle bei der Inklusion spielt auch der Sport. Zu den Geehrten gehören der VfR Niederfell mit dem Projekt „Vielfältig leben lernen“, das inklusive Fußballtraining der Caritas-Werkstätten St. Johannes, das Projekt „Modern, integrativ, inklusiv und umweltfreundlich aufgestellt“ der Coblenzer Turngesellschaft 1880, das „Team der Bananenflanke Koblenz“ des FV Rheingold Rübenach 1919 und der TuS Oberwinter mit dem Projekt „Gemeinsam aktiv werden und die Zukunft barrierefrei gestalten“.
Ausgezeichnet worden sind auch „Miras Haus: Leben und Arbeiten im ehemaligen Winzerhof in Pommern“ der Eheleute Junglas, die Installation eines inklusiven Rollstuhlkarussells im Zoo Neuwied, die Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List und die Feuerwehr in Lay mit ihrem Projekt „Traditionell stark, inklusiv und fit für die Zukunft“.
“Alle Preise zielen darauf ab, Veränderungen in der Region zu fördern und das Leben der Menschen zu verbessern“, sagte Annabell Stodden, die als amtierende Ahrweinkönigin den Abend in Polch moderierte.
Das Geschäftsgebiet der VR-Bank Rhein-Ahr-Eifel reicht vom Rhein bei Rheinbreitbach bis nach Treis-Karden an der Mosel und von Oberstadtfeld in der Vulkaneifel bis nach Koblenz-Arenberg. Die Bank hat mehr als 245.000 Kunden, ein Kundenwertvolumen von 14 Milliarden Euro und eine Bilanzsumme von 6,6 Milliarden Euro. Das Institut hat 937 Mitarbeitende, davon 54 Auszubildende. Hauptsitz ist Koblenz, Verwaltungssitze sind Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mayen und Neuwied.