Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann
Im vergangenen Jahr wurden der Verbandsgemeinde 49 Personen neu zur Betreuung zugewiesen. Seit Jahresbeginn sind es bisher 14. Die Kreisverwaltung schätzt, dass es 2015 insgesamt 65 bis 75 weitere Asylbewerber werden könnten.
Bei den Menschen, die schon jetzt betreut werden, handelt es sich um drei Einzelpersonen und 25 Familien. Mit 22 Personen sind Flüchtlinge aus Syrien am häufigsten. Fast alle Asylbewerber sind in der Stadt Mayen untergebracht. Dort leben sie nicht in Gemeinschaftsunterkünften, sondern in Wohnungen, heißt es in der Antwort der Verwaltung. Der Grund für die Unterbringung in Mayen besteht darin, dass es dort möblierte Wohnungen gibt, auf die die Stadtverwaltung keinen Zugriff hat. Die Größe der Unterkunft richte sich dabei nach der Anzahl der Personen.
Nach Ansicht von Martin Schmitt, Sprecher der Grünen-Fraktion im Verbandsgemeinderat, wird sich die Situation immer weiter zuspitzen. „Die Frage ist, was wir in Zukunft mit denen machen, die ankommen“, sagte er in der jüngsten Sitzung. Schmitt wies auf mehrere Probleme hin. Zum einen müsse man den Flüchtlingen die Möglichkeit eröffnen, die deutsche Sprache zu lernen – und das noch vor einer Anerkennung. Als eine erste Idee nannte er Sprachkurse auf ausrangierten Computern, die gespendet werden könnten. Zum anderen regt seine Fraktion an, dass sich Ehrenamtliche – auch außerhalb der Caritas – engagieren, um sich um die Belange der Flüchtlinge zu kümmern. Vorstellbar sei ein Stammtisch für Ehrenamtliche in der Vordereifel, sagte er.
Auf das von Schmitt genannte Problem der Wohnungssuche ging Bürgermeister Heilmann besonders ein. „Wir müssen sehen, wie wir die Familien versorgen können. Wir müssen den Ring größer ziehen“, sagte er.
Künftig gelinge es nicht mehr, die Flüchtlinge nur in Mayen unterzubringen. Dann werden auch Unterkünfte in den größeren Orten der Verbandsgemeinde, zum Beispiel in Ettringen, Kottenheim, Kehrig und St. Johann nötig. Der Bürgermeister erwartet zukünftig einen größeren Aufwand bei dem Versuch, alle Flüchtlinge unterzubringen. Er appelliert an Einwohner der Vordereifel, die eine leer stehende Wohnung anbieten können, sich zu melden. „Dabei spielt die Infrastruktur natürlich eine große Rolle“, gab er zu bedenken. Die Asylbewerber könnten oftmals nicht mit dem Auto zum Arzt oder zum Supermarkt fahren. Deshalb seien vor allem Angebote aus Gemeinden gefragt, die über eine gute Infrastruktur verfügen. Nicht nur die Grünen, sondern auch Vertreter der beiden anderen Ratsfraktionen sprachen sich dafür aus, private Initiativen zu unterstützen.