Schüler schnuppern erstmals Luft in der Arbeitswelt - Ihre Erfahrungen stellen sie bei Infoveranstaltung auch den Eltern vor
Von Schweißnähten und Tieraufzuchten: Schüler der IGS Pellenz schnuppern erstmals Luft in der Arbeitswelt
Bei der Informationsveranstaltung präsentierten (von links) auch Josefina Marx, Niklas Hilt und Alexander Schommer und Julie Ullenbruch ihre Praktikumsmappen.
Elvira Bell

Schüler der achten Klassen der Integrierten Gesamtschule Pellenz (IGS) haben bei einer Informationsveranstaltung in den Räumen der Einrichtung ihre Eindrücke und Erfahrungen vorgestellt, die sie während ihrer zweiwöchigen Praktika gemacht haben. Vieles war für sie ganz neu und überraschend.

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Dass er flexen, schleifen, schweißen, entkanten und entgraten lernen würde und dass jeder Millimeter wichtig ist, um als Schlosser ein schönes Arbeitsergebnis zu erzielen, damit hatte Benedikt Moesta nicht unbedingt gerechnet. Der Teenager aus Plaidt konnte viele positive Erfahrungen bei einem Berufspraktikum machen. Das absolvierte er bei der Firma Tibes in Polch. „Ich fand die Zeit nützlich, weil mir so ein Einblick in den Beruf und die Arbeitswelt ermöglicht wurde“, erzählte der noch 13-Jährige, während er interessierten Eltern und Mitschülern im Rahmen der Informationsveranstaltung seine Arbeitskleidung, seine Arbeitsergebnisse und auch seine Praktikumsmappe präsentierte.

Bei der Informationsveranstaltung präsentierten (von links) auch Josefina Marx, Niklas Hilt und Alexander Schommer und Julie Ullenbruch ihre Praktikumsmappen.
Elvira Bell

Er habe bei der Berufsorientierung durchaus festgestellt, dass der Beruf des Schlossers „etwas für mich sein könnte“. Um auf Nummer sicher zu gehen, strebt er in den Ferien weitere Praktika als Tischler, bei einem Architekten oder in einem Ingenieurbüro an.

Tiere pflegen und aufpäppeln

Die positive Erfahrung, in die Abläufe des Andernacher Tierheims mit einbezogen zu werden und dadurch eine Vorstellung von dem Beruf des Tierpflegers zu bekommen, haben Josefina Marx, Niklas Hilt und Alexander Schommer gemacht, während Julie Ullenbruch ihr Praktikum bei der Wildvogelstation Kirchwald absolvierte. „Die Station nimmt verletzte Vögel und Igel und verwaiste Jungtiere auf“, erzählte die Schülerin aus Bell. Julie Ullenbruch schilderte unter anderem, wie sie zwei kleinen Igeln Nahrung einflößen musste und wie sie Futternäpfe gespült und desinfiziert hat. Auch die Zwangssondierung eines Schwans hat sie mit einem Foto in ihrer Praktikumsmappe dokumentiert. „Eine solche Zwangssondierung bedeutet, dass man das Tier fängt und ihm mithilfe einer Spritze 100 Milliliter Futterbrei verabreicht.“

Benedikt Moesta zeigte die Schweißnaht, die ihn an sein Schlosserpraktikum erinnert.
Elvira Bell

Dabei sein durfte die junge Frau auch bei der Erstversorgung von neu angekommenen Tieren. Spaß habe ihr insbesondere auch das Wiegen der Tiere bereitet. Als ihr Lieblingsgerät, das sie während des Praktikums nutzte, hat die 13-Jährige eine Waage gewählt. Und warum? „Weil man sie in dem Beruf des Tierpflegers fast täglich benötigt. Man kann mit ihr herausfinden, ob Tiere an einer Krankheit leiden, da man sieht, ob sie beispielsweise Unter- oder Übergewicht haben.“ Julie Ullenbruch könnte sich vorstellen, den Beruf des Tierpflegers zu wählen und ihn auch weiterzuempfehlen. Die Praktikantin stellte zudem fest, dass Sozialkompetenzen in einer solchen Einrichtung wie der Wildvogelstation sehr wichtig sind.

Praktikum bei der Polizei

Weiterempfehlen würde einer der Schüler ein Praktikum bei der Polizeiinspektion in Mayen. Auf einem Poster informierte er: „Ich würde diesen Betrieb definitiv weiterempfehlen. Ich durfte jeden Tag mit zu Einsätzen und Streife fahren. Außerdem habe ich nach manchen Einsätzen schon Personalien der betroffenen Personen in einem System erfasst.“

Beruf der Pferdephysiotherapeutin im Blick

Begeistert von ihrem Praktikum, das sie in der Physiopraxis Thera plus in Plaidt absolviert hat, zeigte sich auch Melissa Müller. Die junge Frau – sie ist eine große Pferdeliebhaberin – möchte später am liebsten Pferdephysiotherapeutin werden. „Montags, mittwochs und freitags durfte ich in der Praxis von Cornelia Rübsamen-Stock mitarbeiten, während ich dienstags und donnerstags zu Hausbesuchen mit ins Altenheim fahren durfte“, berichtete sie. Und weiter: „Ich habe dieses Praktikum gewählt, weil ich Menschen helfen möchte.“ Sie könne den Beruf eines Physiotherapeuten nur weiterempfehlen.

Die Schüler stellten ihre Erfahrungen bei der Infoveranstaltung auch den Eltern vor.
Elvira Bell

Zu Beginn des Praktikumsnachbereitungsabends hatten Michael Montada, Stufenleiter der neunten und zehnten Klassen und Berufswahlkoordinator der IGS, und Michael Salzmann, Berufsberater der Agentur für Arbeit, die Eltern begrüßt. Fürs leibliche Wohl sorgten Schüler, die ihr Praktikum im Bereich Gastronomie und Hotellerie absolviert hatten, mit einer frisch zubereiteten Kartoffelsuppe.

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