Planungsausschuss diskutiert mehrere Varianten - Kosten sind der Knackpunkt
Vom Rhein aus weithin sichtbar: Andernach will mit Schriftzug für sich werben
An der Uferbefestigungsmauer am sogenannten kleinen deutschen Eck könnte ein „Andernach“-Schriftzug angebracht werden, der von der anderen Rheinseite sowie vorbeifahrenden Schiffen aus sichtbar wäre.
Martina Koch (Archiv)

Andernach. Städte und Gemeinden an Rhein und Mosel machen oft mit großen Schriftzügen, die vom Wasser aus weithin sichtbar sind, auf sich aufmerksam. Diese Form des touristischen Marketings solle auch Andernach ins Auge fassen, forderte bereits 2016 die CDU-Stadtratsfraktion, die als Standort für einen „Andernach“-Schriftzug den Krahnenberg ins Spiel brachte. Im vergangenen Jahr formulierte die SPD-Fraktion einen eigenen Antrag, in dem neben dem Krahnenberg auch Standorte an der B 9-Brücke sowie in den Rheinanlagen vorgeschlagen wurden (wir berichteten). Nachdem die Verwaltung die genannten Varianten eingehend geprüft hat, lag es nun am Planungsausschuss sich für einen der möglichen Standorte auszusprechen.

Der Krahnenberg war bei den Vorüberlegungen dabei frühzeitig als Standort aus dem Rennen: Eine Anfrage der Verwaltung bei einem Schreinerbetrieb ergab, dass sich der Schriftzug aufgrund statischer Probleme nicht aus Holz realisieren lassen wird. Stattdessen würde man auf eine langlebige Metallkonstruktion zurückgreifen. Deren Installation wäre allerdings aufgrund der schwierigen topografischen Lage mit hohen Kosten verbunden. Man müsse mit einem sechsstelligen Betrag rechnen, vermutet die Verwaltung.

Auch die untersuchten Varianten in den Rheinanlagen sind nicht zum Nulltarif zu haben, merkte Oberbürgermeister Achim Hütten an: „Das kostet alles Geld, und Geld haben wir eigentlich gar nicht.“ Im Gespräch sind drei Standorte: eine Grünfläche am Bollwerk, die Uferbefestigungsmauer am sogenannten kleinen Deutschen Eck sowie die Rasenfläche am Alten Krahnen. An jedem der drei potenziellen Standorte nahm die Verwaltung wiederum zwei verschiedene Ausführungsvarianten in den Blick.

Am Bollwerk ließe sich etwa ein Schriftzug als Metallkonstruktion errichten, der anschließend begrünt wird. Alternativ könne man ein Hügelbeet aufschütten, welches im Anschluss in Form des „Andernach“-Schriftzugs begrünt wird. Beide Varianten würden schätzungsweise mit 25.000 Euro zu Buche schlagen, dazu käme jeweils ein vierstelliger Betrag für die jährliche Pflege. Beide Ausführungsvarianten könnte man auch auf der Rasenfläche am Alten Krahnen verwirklichen. Im Falle eines Hochwassers sei es an beiden Standorten nicht ausschließen, dass zusätzliche Kosten durch Schäden an der Bepflanzung entstünden, warnte die Verwaltung.

Auch ein „Andernach“-Schriftzug an der Uferbefestigung am kleinen deutschen Eck müsste nach einem Hochwasser gereinigt werden, größere Schäden sind aber nicht zu erwarten, da beide Ausführungsvarianten keine Bepflanzung vorsehen. Ein aufgemalter Schriftzug wäre an dieser Stelle bereits für 5000 Euro zu haben. Alternativ könnte man eine Metallkonstruktion anbringen, was rund 25.000 Euro kosten würde.

Für letztere Variante sprach sich Barbara Summerer für die CDU aus. Dabei solle man prüfen, ob der metallene Schriftzug nachts mit Strahlern beleuchtet werden kann. Jens Groh von der SPD machte sich wiederum für einen aufgemalten Schriftzug stark: „Die anderen Varianten sind einfach deutlich teurer.“

Bei der Abstimmung ergab sich im Ausschuss eine Mehrheit für eben diesen aufgemalten Schriftzug. Die Stadtverwaltung wurde daher damit beauftragt, sich mit den betroffenen Fachbehörden in Verbindung zu setzen, um Fragen bezüglich des Denkmalschutzes sowie der Wasser- und Schifffahrtsbelange zu klären. Im Anschluss sollen die Planungen dann konkretisiert werden.

Von unserer Redakteurin

Martina Koch

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