Geplanter Anbau in Kruft
VG Pellenz läuft bei Schulen die Zeit davon
Bisher ist die Krufter Grundschule dreizügig. Das wird sich in den kommenden Jahren aber ändern: Die Schülerzahlen steigen, zusätzliche Klassenräume werden dringend benötigt.
Andreas Walz

In den kommenden Jahren wird die Zahl der Schüler, die die Krufter Grundschule besuchen, stark steigen. Ein Anbau an das Schulgebäude wird dringend benötigt. Doch die Bürokratie macht es den Pellenzern derzeit schwer.

Vor Beginn der jüngsten Verbandsgemeinderatssitzung in der Pellenz waren alle Augen auf das neue beste Stück im Fuhrpark der örtlichen Feuerwehren gerichtet: Noch vor der offiziellen Indienststellung des neuen Drehleiterfahrzeugs konnten sich die Ratsmitglieder in einer halbstündigen Präsentation durch die Wehrleute auf dem Parkplatz hinter dem VG-Rathaus einen Eindruck davon verschaffen, was das neue Einsatzfahrzeug mit einem Anschaffungspreis von rund 1 Million Euro alles leisten kann. Einige wagten gar eine Fahrt im Rettungskorb in luftige Höhen.

Zurück auf dem Boden der Tatsachen brachte die Gremienmitglieder im Anschluss dann spätestens die Beratung über die dringend benötigte Erweiterung beziehungsweise Umbauarbeiten in den Grundschulen in Kruft und Plaidt. Am selben Tag hatte in der Krufter Grundschule ein Termin mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) stattgefunden, da für eine Umsetzung der Bauarbeiten die Zustimmung des Fördermittelgebers erforderlich ist. An der Plaidter Grundschule ist analog für die erste Aprilwoche ein Treffen terminiert.

ADD kündigt Prüfung der Einschulungszahlen an

Der Termin sei für die Beteiligten der VG ernüchternd verlaufen, berichtete VG-Bürgermeister Sebastian Busch dem VG-Rat: „Es wird sich hinter der Bürokratie versteckt.“ In der Hoffnung auf eine rasche Entscheidung habe man den zuständigen Behörden bereits im Vorfeld den Schulentwicklungsplan, die pädagogischen Konzepte und die Raumkonzepte der Grundschulen zukommen lassen. Die ADD hatte daraufhin im Vorfeld des Treffens mitgeteilt, dass man zusätzlich anhand der Meldedaten die aktuellen und prognostizierten Einschulungszahlen abrufen müsse, um diese mit den Zahlen des Schulentwicklungsplans abgleichen zu können. Auf dieser Grundlage werde man dann die Zügigkeit der Schulen festlegen, die wiederum Grundlage dafür ist, welche Flächen durch das Land gefördert werden.

Diese Verzögerungen seien aus Pellenzer Sicht äußerst ärgerlich, betonte Busch: „Die Zeit läuft uns davon.“ In den kommenden Jahren werden die Einschulungsjahrgänge in Kruft nicht mehr drei-, sondern vierzügig sein, weswegen man dringend zusätzliche Klassenräume benötigt, die nach derzeitigem Stand in einem Anbau entstehen sollen.

Der Anbau sollte nach den geltenden Förderregularien allerdings nicht mehr als 2,5 Millionen Euro kosten, was einer Landesförderung von rund 1,5 Millionen Euro entspräche, führte Busch aus. Sollten die kalkulierten Kosten darüber liegen, müsse man eine Wirtschaftlichkeitsprüfung in Auftrag geben, um nachzuweisen, dass ein Anbau weniger kosten würde als ein Neubau der Krufter Grundschule. Diese Wirtschaftlichkeitsprüfung wäre mit zusätzlichen Kosten und weiteren Verzögerungen für das dringend benötigte Schulentwicklungsvorhaben verbunden.

Der VG-Rat tat in seiner jüngsten Sitzung nun das seinige dafür, dass das Projekt möglichst rasch umgesetzt werden kann: Die Mitglieder sprachen sich einstimmig dafür aus, unmittelbar nach der Genehmigung durch die ADD eine Machbarkeitsstudie für den Krufter Schulanbau in Auftrag zu geben. Dabei soll auch geprüft werden, inwieweit der Erweiterungsbau in Modulbauweise durch einen Generalunternehmer errichtet werden kann.

Grundschule Plaidt wird Räume in der Alten Schule für sich beanspruchen

Bezüglich der geplanten Arbeiten an der Grundschule in Plaidt fassten die Ratsmitglieder einen weiteren Beschluss. Dort wird die Grundschule perspektivisch weitere Räume in der Alten Schule für sich beanspruchen. Dafür muss zunächst eine grundsätzliche Entscheidung über die Zukunft der stark veralteten Toilettenanlagen im Untergeschoss des Gebäudes getroffen werden. Diese sind vermutlich nicht mehr sanierbar, weswegen eine Verlagerung ins Erdgeschoss angedacht ist.

Damit dafür Fördermittel des Landes fließen können, müsse das Grundstück grundsätzlich im Eigentum des Schulträgers, sprich der VG, sein, hieß es seitens der ADD. Der VG-Rat stimmte daher dafür, dass die VG Verhandlungen mit der Ortsgemeinde Plaidt aufnimmt, in deren Eigentum sich die Alte Schule derzeit befindet.

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