Am Ende sind es 71,7 Prozent der Stimmen, die der alte und neue VG-Chef auf sich vereinigen kann. „Das ist ein grandioses Resultat“, sagt Lempertz nicht ohne Stolz. Seine Zustimmungswerte sind durch die Bank in allen Stimmbezirken hoch. Das schlechteste Ergebnis fährt Lempertz in Rieden ein, wo immerhin noch 67 Prozent der Wähler für ihn stimmen.
Lempertz’ Mitbewerber Stephan Retterath (Grüne) kommt insgesamt auf 28,3 Prozent der Stimmen. Das ist ein Achtungserfolg gegen den Amtsinhaber, der die VG Mendig bereits seit 16 Jahren führt.
Lempertz geht nun in seine dritte Amtszeit. Offiziell gewählt ist er bis zum 31. Dezember 2025. Sein Wahlergebnis sieht er als Vertrauensbeweis. „Ich ziehe viel Kraft und Motivation daraus.“
Und das gerade auch, weil er sich in der Wählergunst gegen einen anderen Kandidaten durchsetzen musste. Das war bei seiner ersten Wiederwahl vor acht Jahren noch anders. Damals kam Lempertz als alleiniger Bewerber auf knapp 80 Prozent der Stimmen.
Den Menschen in der VG Mendig verspricht Lempertz noch am Wahlabend, die kommenden Herausforderungen „total motiviert“ anzugehen. Dazu zählt er den demografischen Wandel ebenso wie sein Vorhaben, „die Entwicklungspotenziale Mendigs weiter zu stärken“. Lempertz möchte die Verbandsgemeinde familien- und seniorenfreundlicher machen, die Wirtschaftskraft stärken und den Tourismus fördern – „aber jetzt gehe ich erst einmal feiern!“
Gefeiert hat auch Lempertz’ Mitbewerber Stephan Retterath – selbst wenn es für den ganz großen Wahlcoup nicht gereicht hat. „Ich bin grundlegend sehr zufrieden mit meinem Ergebnis“, sagt er unserer Zeitung. „Bei fast 28 Prozent der Stimmen kann ich sagen, dass meine politische Arbeit einen Sinn hat.“ Darauf könnten sowohl er selbst als auch die Mendiger Grünen in Zukunft aufbauen – auch mit Blick auf die nächsten Kommunalwahlen.
Retterath analysiert: „Das Ergebnis zeigt, dass es auch Menschen gibt, die mit der aktuellen Situation in Mendig nicht zufrieden sind und die sich für unseren Weg interessieren.“ Daraus möchte der Grüne für die Zukunft Kraft schöpfen. „Ich hoffe, dass das für uns ein kleiner Neuanfang war. Wir haben heute gesehen, dass wir die Leute erreichen können.“
Das lässt sich auch noch an einer anderen Zahl ablesen: an der Wahlbeteiligung. Die lag bei der VG-Bürgermeisterwahl bei 76,1 Prozent – was zum Teil auf die gleichzeitig stattfindende Bundestagswahl zurückzuführen sein mag. Aber zum Vergleich: Bei der Bürgermeisterwahl vor acht Jahren lag die Wahlbeteiligung gerade einmal bei 55,5 Prozent.