Längenfeld
Verein will Orgelneubau bald angehen

Deutlich zu erkennen sind die Risse im Gewölbe. Bevor die neue Orgel angeschafft werden kann, müssen diese Stellen saniert werden. Foto: Elvira Bell

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Langenfeld. Der seit vielen Jahren ins Auge gefasste Orgelneubau, ein Gemeinschaftsprojekt der Pfarrei Langenfeld, vertreten durch den Verwaltungsrat und den Orgelbauverein, ist seinem Ziel ein Stück nähergekommen. "Man braucht einen langen Atem, um ein solches Projekt durchzuführen", erklärt Ewald Becker mit Blick auf die langjährigen Bemühungen des bereits im März 1999 gegründeten Orgelbauvereins. Der Verein verfolgt das Ziel, die marode Orgel, die in klanglicher, konstruktiver und technischer Hinsicht so mangelhaft ist, dass man kein Geld mehr in Reparaturen investiert, zu ersetzen.

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Langenfeld. Der seit vielen Jahren ins Auge gefasste Orgelneubau, ein Gemeinschaftsprojekt der Pfarrei Langenfeld, vertreten durch den Verwaltungsrat und den Orgelbauverein, ist seinem Ziel ein Stück nähergekommen. „Man braucht einen langen Atem, um ein solches Projekt durchzuführen“, erklärt Ewald Becker mit Blick auf die langjährigen Bemühungen des bereits im März 1999 gegründeten Orgelbauvereins. Der Verein verfolgt das Ziel, die marode Orgel, die in klanglicher, konstruktiver und technischer Hinsicht so mangelhaft ist, dass man kein Geld mehr in Reparaturen investiert, zu ersetzen.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Ein neues Instrument in dieser Größe wie die jetzige mit ihren 34 Registern würde um die 700 000 Euro kosten. „Es ist nicht realistisch, dass der Orgelbauverein eine solche Summe zusammentragen kann“, erläutert der Erste Vorsitzende. „Dazu muss man wissen, dass das Bistum keine Möglichkeit hat, einen Orgelneubau zu fördern.“ Der Verein verfügt derzeit über 280 000 Euro und wird, was die Größe des neuen Instrumentes anbelangt, im Vergleich zur vorhandenen Orgel sicherlich Abstriche in Kauf nehmen müssen. „Es sei denn, der Verein erhält die Gelegenheit, eine gebrauchte Orgel zu erwerben, die einen nicht allzu hohen Umbauaufwand verursacht“, sagt Becker und ergänzt: „Bedenkt man, dass im gesamten Land Kirchen geschlossen werden, so kann man ermessen, dass auch gut erhaltene gebrauchte Orgeln auf dem Markt sind.“

Dies gelte nicht nur für Orgeln deutscher Bauart, sondern auch für die filigranen englischen Orgeln. Insofern orientiert sich der Orgelbauverein, der am 19. Februar und am 6. Mai dieses Jahres zwei von Professor Johannes Geffert organisierte Orgelbesichtigungsfahrten durchgeführt hat, in verschiedene Richtungen. Der Grundstock für die neue Orgel wurde 1999 gelegt. „Durch eine Erbschaft des damaligen Organisten und Chorleiters Alois Justen bekamen wir unser Startkapital.“ Seither ist durch zahlreiche Veranstaltungen und natürlich durch regelmäßige Mitgliedsbeiträge ordentlich Geld in die Kasse gekommen. Im Moment befindet sich der Orgelbauverein, wie die Vorstandsmitglieder erzählen, in einer schwierigen Situation. Das Vermögen wirft kaum noch Zinsen ab. Daher sind die Verantwortlichen grundsätzlich dafür, das Projekt zu forcieren.

Bevor in Langenfeld eine neue ‚Königin der Instrumente‘ den voluminösen großen Innenraum des Eifeldoms mit ihrem sattem Klang erfüllen wird, gilt es ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten, welches alle Komponenten wie etwa die Größe des Raumes, den Platz für die Orgel, ihre Bauart und Größe sowie das Einfügen in den Raum berücksichtigt. Eingebunden in diese Entscheidung sind mit Prof. Johannes Geffert, dem Domorganisten Josef Still und dem Organisten Carlo Groß drei ausgewiesene Fachleute, die in der Lage sind, eine fundierte Bewertung vorzunehmen.

Der Domorganist hatte im Juni 1998 ein Gutachten über den Zustand der Orgel in der Langenfelder Pfarrkirche erstellt. Der Zeitpunkt, den Auftrag für eine andere Orgel zu erteilen, hängt jedoch auch von der Restaurierung des Innenraumes der Pfarrkirche in Langenfeld ab. Dort zeigen sich Risse an den Decken – und Wandflächen, insbesondere an den Gewölben. „Zumindest in dem Bereich, wo die Orgel ihren Platz finden soll, wäre vorab eine Renovierung vorzunehmen“, erläutert Becker. „Die Einzelheiten und die Finanzierung dieser Renovierung müssten vorher mit dem Bistum abgeklärt werden.“

Dass die Orgel selbst nicht mehr das Problem, sondern das ganze Drumherum ist, sagte Monsignore Josef Schrupp im Gespräch mit unserer Zeitung. „Es ist noch ein langer Weg, aber wir haben schon eine gute Wegstrecke zurückgelegt“, so der Geistliche. Selbst wenn eine neue Orgel bei einer Orgelbaufirma in Auftrag gegeben würde, dann würde es ab diesem Zeitpunkt noch gut zwei bis drei Jahre dauern, ehe die Orgel in die Pfarrkirche eingebaut und zum ersten Mal über der Vordereifel erklingen würde.

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