Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell
Möglicherweise liegt dies auch an dem verhaltenen Start im Mai. Da zogen wetterbedingt nur die Hartgesottensten ihre Bahnen in den Freibädern. Und dieses Manko konnten dann auch die Hitzemonate Juli und August nicht mehr wettmachen. Dennoch, die Badbetreiber sind insgesamt sehr zufrieden mit der abgelaufenen Badesaison.
26 725 Gäste zählte das Andernacher Freibad. „Das sind fast 10 000 Gäste mehr als im vergangenen Jahr, als nur 17 205 Menschen “Ons Schwemmbad„ besuchten, was natürlich dem schlechten Sommer geschuldet war“, sagt Stadt-Pressesprecher Christoph Maurer. Der stärkste Tag war der 4. Juli, als 1913 Besucher gezählt worden waren. Das Top-Jahr in der Bäckerjungenstadt war übrigens 1983 mit 67 835 Gästen.
Nicht nur in Andernach, sondern auch in den anderen Freibädern in der Region ist man mit der Resonanz aber sehr zufrieden. So auch in Münstermaifeld: „Bis zum 4. September hatten wir knapp 25 000 Besucher“, berichtet Schwimmmeister Ralf Schneider. „Es war ein gutes Durchschnittsjahr. Die meisten Leute waren bei Werten weit über 30 Grad zu uns ins Freibad gekommen, doch bei 26 bis 28 Grad hatten sie keine Lust mehr, da war es ihnen zu kalt für einen Badbesuch“, lautet seine Erfahrung. Mehr als 31 000 Besucher konnte sich Hans-Peter Ammel im Mendiger Vulkanbad freuen, das ab morgen geschlossen ist. „Wir hatten im Mai lediglich 800 Besucher, aber auch im Juli und August erfuhren wir zwischen den sehr heißen Tagen immer wieder Abkühlung durch Gewitter, Regen und dichte Bewölkung“, sagt der Stadtbürgermeister. Mit dem Spitzenjahr 2003, als 80 000 Besucher gezählt wurden, ist die Badesaison 2015 also keineswegs vergleichbar. Gestiegen sind die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr im Vulkanbad um rund 20 000 Euro. „Das hängt mit den höheren Besucherzahlen – in 2014 waren es nur 21 000 – aber auch mit der diesjährigen Erhöhung der Eintrittsgelder zusammen.“ Allerdings stehen den Einnahmen höhere Ausgaben, unter anderem für eine Dachreparatur im Bereich des Kassen- und Kiosk-Gebäudes, in ähnlicher Höhe gegenüber. Auf eine gute Saison kann auch das Freibad Pellenz blicken, das nach aktuellen Planungen auch noch in der kommenden Woche geöffnet sein soll. „Wir hatten in dieser Saison bis zum 7. September 46 101 Besucher“, erklärt Vera Schwindenhammer vom Zweckverband Frei- und Hallenbad Pellenz. Die meisten Badegäste wurden in dem idyllisch im Nettetal gelegenen Pellenzbad an den heißen Tagen zwischen dem 1. und 5. Juli gezählt: Es waren insgesamt 12 897. Das Bad hat noch geöffnet. Wann genau geschlossen wird, entscheidet sich kurzfristig nach Besucherlage und Wassertemperatur.
Erneut mehr als 50 000 Besuchern konnte das Nettebad in Mayen – nach 2013 – in diesem Jahr wieder zählen: Mehr als 51 000 Erholungsuchende haben in den knapp vier Monaten die Freizeitanlage im Nettetal bevölkert, das sind rund 15 000 Badegäste mehr als im kühl-regnerischen Sommer 2014. Am Spitzentag 2015 suchten rund 2700 Menschen Erfrischung im Wasser. Mehr als 11 000 waren es allein in der Zeit vom 1. bis 5. Juli. Für Geschäftsführer Heinz Stoll von der Stadtwerke Mayen GmbH war es ein insgesamt guter Sommer mit einer kleinen Einschränkung: „Günstig für ein Freibad sind länger anhaltende Schönwetterphasen. Denn wir stellen immer wieder fest, dass unsere Gäste einige sonnig-warme Tage brauchen, bis sie sich zum Freibadbesuch entschließen. Fehlt diese längere Schönwetterphase und ist das Wetter eher wechselhaft, bleibt es auf den Liegewiesen und in den Becken eher ruhig.“