Ortsgemeinderat Lonnig beschließt Erweiterung um mehr als 14 Hektar - Kita: Vereinbarung mit Bistum soll gekündigt werden
Thema im Rat Lonnig: Baugebiet „Wohnen mit Pferden“ wächst

Trotz erschwerter Rahmenbedingungen ist der Lonniger Ortsgemeinderat kurz vor den Festtagen noch einmal zusammengekommen, um einige für das Maifeld-Dorf wichtige Beschlüsse zu fassen. Am prägendsten für das künftige Erscheinungsbild des Ortes wird dabei die nach Südwesten hin geplante Erweiterung des Baugebietes „Wohnen mit Pferden“ um 14,6 Hektar sein. Da sich das städtebauliche Konzept des Investors inzwischen grundlegend geändert hat, wurde der im Jahr 2013 gefasste Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplans in der Sitzung des Ortsgemeinderates vom 15. April aufgehoben und neu gefasst. Nochmalige Änderungen im Abgrenzungsbereich des Vorhabens machten nun eine Wiederholung des Aufstellungsbeschlusses notwendig.

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Kurz zusammengefasst, beabsichtigt die bekannte GbR Günter & Jens Rombelsheim, zwei Sondergebiete zu schaffen, die durch eine separate Erschließungsstraße von der L 112 her angebunden werden, um zusätzlichen Durchgangsverkehr für die bestehenden Wohngebiete des Ortes zu vermeiden. Der Schwerpunkt der Bebauung soll dabei allerdings nicht auf dem reinen Wohnen liegen, sondern auch auf Gewerbe der Pferdewirtschaft. In der Textfestsetzung des Bebauungsplans werden hierzu unter anderem medizinische Versorgung, Sattlereien, Pferdetouristik, Sportausrüster, Hersteller von Transportern sowie Hallen und Scheunen für Futtermittel aufgeführt. „Alles, was der Pferdeversorgung dient, darf sich ansiedeln, kein übliches Gewerbe“, erläuterte Ingenieurin Annette Weber den Ratsmitgliedern. Insbesondere entlang der Landesstraße ist von der Errichtung mehreren Hallenbauten auszugehen.

Das Gremium stimmte dem Planentwurf schlussendlich zu und entschied, die frühzeitige Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung gleichzeitig durchzuführen. Erneuert wurde jedoch der Beschluss vom 14. Mai dieses Jahres, dass vor Einleitung der Beteiligungsverfahren zunächst der städtebauliche Vertrag durch den Investor vorzulegen ist. Der Rat beschloss zudem einen Termin an Ort und Stelle, bei dem sich über die künftige Gestaltung eines Wirtschaftsweges („Am Banneid“) am Übergang vom Altgebiet hin zur Erweiterung beraten werden soll.

Ein weiteres wichtiges Thema, das keinen Aufschub gewährte, war der künftige Umgang mit der Kita gGmbH, in deren Trägerschaft sich der Lonniger Kindergarten St. Jakobus befindet. Hierzu beschloss der Ortsgemeinderat eine fristgerechte Kündigung einer Vereinbarung mit dem Bistum Trier über die Umsetzung von Kostensenkungen für die katholische Kindertagesstätte. Inhalt der Vereinbarungen ist, dass die Ortsgemeinde Lonnig alle Trägeranteile der Kita gGmbH übernimmt, die ein bestimmtes Budget überschreiten. Dieses Budget errechnet sich aus den Personalkosten des vom Bistum gewählten Basisjahres 2003. Inklusive des gesetzlich festgelegten Gemeindeanteils an den Personalkosten hat dies im Jahr 2020 bislang zu einer Anordnungssumme von 112.427 Euro geführt, erläuterte Stefan Dörr während der Sitzung in der Kerberbachhalle. Mit dieser Kündigung, betonte der Ortsbürgermeister, sei keineswegs eine bereits vielfach diskutierte Kommunalisierung der Kindertagesstätte eingeleitet. Vielmehr gehe es darum, die Voraussetzungen zu schaffen, um über die Zeit nach dem 31. Dezember dieses Jahres, wenn der geltende Vertrag abgelaufen ist, mit dem Bistum verhandeln zu können. Erklärtes Ziel des Ortsgemeinderats ist es, dass die Kosten in der Zukunft nicht noch weiter explodieren.

Gute Nachrichten verkündete Ortsbürgermeister Stefan Dörr am Ende der Ratssitzung für die Jugendarbeit in Lonnig: Ab dem kommenden Jahr wird es im Ort eine Jugendbegleiterin auf Minijobbasis geben, die sich mehrere Stunden im Monat um die Belange des Nachwuchses kümmern wird. „Eine junge Dame aus Kobern-Gondorf, die uns sehr überzeugt hat“, berichtete Dörr.

Von unserem Redakteur Martin Boldt

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