Amtsleiterin stellt Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes heraus
Tag des Gesundheitsamtes: „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“ im Kreis MYK Fokus
Das Gesundheitsamt Mayen-Koblenz in Mayen
Rico Rossival

Der Tag des Gesundheitsamtes findet statt am 19. März, dem Geburtstag von Johann Peter Frank, dem Begründer des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Er steht unter dem Motto „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“.

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Das Gesundheitsamt im direkten Umfeld ist eine zentrale Säule für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung, sagt die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. Der Tag des Gesundheitsamtes, den das Robert-Koch-Institut erstmals 2019 ausgerufen hat, findet seitdem jährlich am 19. März, dem Geburtstag von Johann Peter Frank, dem Begründer des öffentlichen Gesundheitsdienstes, statt.

Genau wie das Gesundheitsamt Mayen-Koblenz für den Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz, so seien leistungsfähige lokale Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt „das Rückgrat aller öffentlichen Bemühungen um die Gesundheit der Bevölkerung“, heißt es. Der Tag des Gesundheitsamtes am kommenden Dienstag steht unter dem Motto „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“. In diesem Zusammenhang weist Gabriele Vogt, die Leiterin des Gesundheitsamtes Mayen-Koblenz, ausdrücklich auf die wichtige Arbeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes hin.

Förderung der Gesundheit gehört zu den Kernaufgaben

Die Förderung der Gesundheit der Bevölkerung gehöre zu den Kernaufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes und somit der Gesundheitsämter. Eine besondere Zielgruppe stellen aus Sicht von Gabriele Vogt Menschen mit niedrigem sozialem Status dar, da sie laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Institutes häufiger von chronischen Krankheiten, psychosomatischen Beschwerden, Unfallverletzungen und auch von Behinderungen betroffen seien. Einfluss auf die Gesundheit nähmen auch Schulbildung, Arbeits- und Wohnbedingungen und Einkommen.

Erkrankungen erschweren Integration in den Arbeitsmarkt

Ein niedriger sozialer Status löse mitunter neben Herz-, Kreislauf- und ernährungsbedingten Erkrankungen auch die Entstehung psychischer Krankheiten wie zum Beispiel Angststörungen, Depressionen oder Substanzgebrauchsstörungen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Spielen) aus. Umgekehrt, so das Gesundheitsamt, stellten psychische Leiden nicht nur eine Folge von Armut dar, sondern oft auch deren Ursache. Die Erkrankungen erschwerten unter anderem die Integration in den Arbeitsmarkt, sodass finanzielle Ziele damit häufig unerreichbar seien.

Durch ein gesundheitsförderndes Verhalten könne der Ausbruch einer Krankheit verhindert und auch ihr Verlauf beeinflusst werden – sofern die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung stehen. Diese Ressourcen seien laut Gesundheitsamt aber aufgrund von Barrieren, beispielsweise Sprache, ungleichen Bildungschancen, Mobilität oder auch Finanzen, nicht für jeden zugänglich. Menschen mit niedrigem sozialem Status hätten häufig nur eingeschränkte Möglichkeiten zur Nutzung des Gesundheitssystems und der unterstützenden Dienste.

Aufgrund der beschriebenen Wechselwirkungen verringere die Bekämpfung der Ursachen sozialer Ungleichheit auch das Risiko, psychisch zu erkranken. Des Weiteren gelte es, einen niedrigschwelligen Zugang zu Hilfen zu gewährleisten.

Fachdienst unterstützt Betroffene und ihre Angehörigen

Diese Art des Zuganges zum Gesundheitssystem erhalten psychisch kranke Menschen beim Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes. Der Fachdienst unterstützt Betroffene, die psychische Probleme haben oder sich in Belastungssituationen befinden, ebenso wie ihre Angehörigen. Die Sozialarbeiter beraten und vermitteln in weiterführende Hilfen, stehen aber auch zur Krisenintervention bereit. Die Beratung ist kostenlos und vertraulich.

Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes Mayen-Koblenz ist zuständig für den Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz. Neben dem zentralen Standort in Andernach, Breite Straße 109, besteht nach Absprache die Möglichkeit auch Gespräche in den Standorten Mayen, Bannerberg 6, und Koblenz, Mainzer Straße 60a, zu führen. Auch Hausbesuche sind möglich. Betroffene erreichen die Mitarbeiter täglich unter Telefon 02632/251 628 oder rund um die Uhr per E-Mail an spdi@kvmyk.de. Bei Kontaktaufnahme wird um Angabe des Wohnortes gebeten.

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