Plaidt/Mainz
Streit ums Urteil: LBM will L 117 in Plaidt nicht sanieren und legt Berufung ein

Die L 117 am Ortsausgang von Plaidt wird viel befahren - vor allem Lkw holpern über Bruchkanten. Der LBM soll sie sanieren.

Katrin Franzen

Plaidt/Mainz. Neue Runde im Kampf um die Sanierung der L 117 in Plaidt: Der Landesbetrieb Mobilität will die Straße vor dem Haus von Horst Flöck nicht sanieren und hat deswegen gegen das entsprechende Urteil des Verwaltungsgerichtes Berufung eingelegt.

Neue Runde im Kampf um die Sanierung der L 117 in Plaidt: Der Landesbetrieb Mobilität will die Straße vor dem Haus von Horst Flöck nicht sanieren und hat deswegen gegen das entsprechende Urteil des Koblenzer Verwaltungsgerichtes Berufung eingelegt. Das hat die RZ auf Anfrage erfahren.

Das Gericht hatte es als erwiesen angesehen, dass die Verkehrslärmpegel im Haus des Plaidters überschritten werden. Beim Überrollen kaputter Straßenstellen entstehen Impuls- und Schlaggeräusche, die über den zulässigen Lärmschutzwerten liegen. Das Gericht beruft sich dabei auf richterlich bestellte Lärmgutachten und verurteilte den Landesbetrieb dazu, die Straße zu sanieren. Der LBM aber zweifelt die Gutachten des Lärmexperten an.

Der Landesbetrieb erklärt: Das Urteil begegne umfassenden rechtlichen Bedenken. Das Verwaltungsgericht habe den Sachverhalt in Bezug auf etwaige von der Fahrbahnbeschaffenheit ausgehende Lärmbeeinträchtigungen unzutreffend ermittelt. Zudem habe es fachtechnische Einwendungen des LBM zur Lärmermittlung nicht gewürdigt. Das Verwaltungsgericht habe darüber hinaus durch die angeordnete vorgezogene Sanierung der L 117 im Bereich des Hauses von Horst Flöck „die ihm zustehenden Entscheidungskompetenzen überschritten“. Der LBM betont, dass allein ihm als Sachbehörde zustehe, eine Dringlichkeitsreihung von Straßenbauarbeiten zu machen. „Ein Verzicht auf die Einlegung der Berufung hätte dazu geführt, dass der LBM an anderen Stellen aus Gründen der Verkehrssicherheit dringend gebotene Landesstraßenbaumaßnahmen nicht oder nur verzögert durchführen kann.“

Der Plaidter Horst Flöck bewertet die Berufung relativ gelassen. Im RZ-Gespräch erklärt er: „Der LBM sieht da Erfolgschancen. Aber das Gericht hat ja gesagt, dass zwei Gutachten ausreichen würden.“ Deshalb ist der 60-Jährige auch nicht beunruhigt. „Mir geht es gut, weil ich weiß, dass der LBM keine Chance hat.“ Der Plaidter lebt mit seiner herzkranken Mutter in seinem Haus am Ortsausgang an der Ochtendunger Straße, Zubringer zur A 61. Seit Jahren schläft er nicht, weil der Lärm ihm zu schaffen macht.

Katrin Franzen

Top-News aus der Region