In diesem Jahr startete das Dreikönigssingen des Bistums Trier in Mayen. Die Eifelstadt war bereits zum zweiten Mal Gastgeber der bistumsweiten Eröffnung – dies wechselt jährlich. Die vielen Sternsingergruppen boten den Gottesdienstbesuchern in der Pfarrkirche Herz Jesu ein schönes Bild. Farbenfroh gewandter königlicher Besuch mit vielen goldenen Sternen hatte sich in dem großen Gotteshaus eingefunden, um den bischöflichen Segen zu empfangen. Mit einem feierlichen Gottesdienst, den das Team der Pfarrei Sankt Lukas Mayen mit Gemeindereferentin Evelyne Schumacher an der Spitze vorbereitet hatte, wurde die Sternsingeraktion des Bistums Trier offiziell eröffnet.

Zu Beginn hieß Kerstin Knopp, Jugendleiterin beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend im Bistum Trier, die Sternsinger, ihre Betreuer sowie die Vertreter des Pastoralen Raums, der Kommunen und der Stadt Mayen willkommen. „Ihr seid die strahlenden Sterne, die Hoffnung und Friede auf die Welt bringen“, unterstrich die Jugendleiterin. „Mit dem Segen, den ihr zu den Menschen bringt, dem Geld, das ihr sammelt für Projekte in Ländern, in denen Kinderrechte gestärkt werden müssen und damit, dass ihr eure Stimme erhebt, helft ihr dabei, die Welt besser zu machen.“
Darüber hinaus betonte Kerstin Knopp: „Gemeinsam wollen wir zeigen, dass wir an die Rechte und an das Wohl aller Kinder denken und darum wollen wir nun zusammen Gottesdienst feiern. Dort können wir unsere Wünsche und Gebete teilen und uns ganz viel Kraft tanken, um mit noch mehr Energie und Spaß unsere Mission fortsetzen. Danke, dass Ihr dabei seid und mitmacht. Ihr seid ein Segen.“

Weihbischof Robert Brahm leitete im Beisein von Dekan Jörg Schuh, Jugendpfarrer Dominic Lück und dem Bischofskaplan die Eucharistiefeier. Die Feier wurde von einer Kirchenchor-Schola um Volker Kaufung umrahmt. Aufgegriffen wurde das Leitwort der Sternsingeraktion 2025 „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Anstelle einer Lesung informierten die jungen Sternsinger während des Eröffnungsgottesdienstes über die Kinderrechte, die oft nicht eingehalten werden. Noch immer ist die Not von Millionen von Kindern unfassbar groß.

Mit im Gepäck hatten die engagierten Mädchen und Jungen eine wichtige Botschaft. Mehr noch, sie verdeutlichten, wie elementar es für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt ist, dass ihre Rechte gewahrt werden. Um dies zu veranschaulichen, hatten sich zehn Mädchen und Jungen mit ihren Sternen auf der Altarinsel rund um Jugendpfarrer Dominic Lück eingefunden, um auf ihre Rechte aufmersam zu machen, unter anderem auf Mitbestimmung, auf Gleichheit, Recht und Schutz vor Ausbeutung und Gewalt sowie auf besondere Förderung bei Behinderung.
Auch in ihren Fürbitten, die sechs Sternsinger und zwei Erwachsene vortrugen, ging es um Kinder in aller Welt, die manchmal wie Erwachsene arbeiten und als Soldaten mit Waffen kämpfen müssen.
Erwachsene sind oft keine guten Vorbilder
In seiner Predigt ging der Bischof auf Situationen ein, wie sie häufig erlebt werden. „Kinder schubsen andere – von links nach rechts. Andere feuern sie an. ,Macht Sie fertig’, rufen sie. Dann gibt es eine Kehrtwende“, so der Bischof. „Es kommen zwei Mädchen, nennen wir sie Bianca und Steffi. Die beiden rufen ganz laut: ,Hört endlich auf.’“ Solche Situationen gebe es sehr oft. „Aber nicht nur auf Schulhöfen“, sondern auch bei Erwachsenen überall auf der Welt komme so etwas vor. Er denke sich manchmal: „Wir Erwachsenen sind da keine guten Vorbilder für Euch, wenn wir ungerecht sind, schlecht über andere reden oder Menschen Gewalt antun.“
„Ihr Kinder habt ein Wörtchen mitzureden. Erwachsene können nicht einfach über eure Köpfe hinweg entscheiden.“
Weihbischof Robert Brahm
Darüber hinaus ging Brahm auf die Vereinten Nationen ein, die 1989 die Kinderrechtskonvention verabschiedeten. „In diesem Vertrag geht es um die Grundrechte der Kinder. Ihr Kinder habt ein Wörtchen mitzureden. Erwachsene können nicht einfach über eure Köpfe hinweg entscheiden.“ Doch noch immer würden Kinder, „die so alt wie ihr seid, gezwungen, mit Waffen in den Krieg zu ziehen. Mädchen werden in einigen arabischen Ländern immer noch zu Kinderehen gezwungen.“ Und an die Sternsinger gewandt betonte Brahm: „Euer Einsatz in diesen Tagen ist wichtig. Ihr Sternsinger seid Prophetinnen und Propheten, wie sie uns die Bibel immer vorstellt. Ihr folgt dem Stern, der ein helles Licht in die Häuser und Wohnungen bringt. Ein Licht der Hoffnung.“ Der Stern sei es, der den Menschen quasi zurufe: „Seid achtsam, geht gut miteinander um.“

Am Ende des Gottesdienstes segnete der Bischof auch die Segensaufkleber. Einen gelungenen Abschluss fand der Bistums-weite Eröffnungsgottesdienst auf dem Platz vor der Kirche. Die Geistlichen, die Haupt- und Ehrenamtlichen der einzelnen Pfarreien, die Könige, ihre Begleiter und auch die Gottesdienstbesucher stellten sich auf Anregung der Ehrenamtlichen Jana Katharina Dahm vor der Pfarrkirche für ein gemeinsames Erinnerungsfoto auf.