Stadtwerke beschäftigen sich mit Energiemarktkrise
Stadtwerke Andernach beschäftigen sich mit Ukrainekrieg und Energiemarktkrise
Nach Einschätzung der Verbände besteht derzeit keine akute Gefahr eines Versorgungsengpasses aufgrund der Füllstände der Gasspeicher und der diversifizierten Bezugsquellen.
dpa/Marijan Murat

Der Krieg in der Ukraine verschärft die seit Ende 2021 herrschende Energiemarktkrise. Dies merken auch die Stadtwerke als kommunaler Energieversorger in Andernach. Neben steigenden Preisen am Energiemarkt, die die Stadtwerke an ihre treuen Bestandskunden bisher nicht weitergeben mussten, ist dabei vor allem Bezug russischen Erdgases in Deutschland Thema.

Die Stadtwerke haben keine direkten Liefer- und Vertragsverhältnisse mit Russland, heißt es im Pressetext. Die Energiebeschaffung erfolgt im Rahmen der Kooperation mit dem strategischen Partner EVM AG über Energiemarktbörse und Großhändler. Durch diese Beschaffungsstruktur ergibt sich eine diversifizierte Lieferantenstruktur aus unterschiedlichen Herkunftsländern, teilen die Stadtwerke mit.

Durch die Mitgliedschaft in den Verbänden VKU (Verband kommunaler Unternehmen) und BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) erhalten die Stadtwerke regelmäßig aktuelle Infos über die politische Entwicklung auf europäischer und auf Bundesebene. Darüber hinaus stehen die Stadtwerke im engen Austausch mit anderen Energieversorgern.

Nach Einschätzung der Verbände besteht derzeit keine akute Gefahr eines Versorgungsengpasses aufgrund der Füllstände der Gasspeicher und der diversifizierten Bezugsquellen. Zudem würden im Fall einer Gasmangellage Schutzmechanismen greifen, die die bevorzugte Versorgung von Haushalten und Einrichtungen wie Krankenhäuser ermöglichen soll. Vom BDEW erarbeitete Fragen und Antworten rund um die Energiekrise sind unter www.stadtwerke-andernach.de veröffentlicht.

Die Umsetzung der „Marktraumumstellung“ von L- auf H-Gas wird von aktuellen Entwicklungen derzeit nicht tangiert. Im Auftrag der Stadtwerke Andernach stellen Dienstleister aufgrund gesetzlicher Vorgaben alle Gasgeräte in Andernach auf die geänderte Gasbeschaffenheit bis Anfang Mai um. Unabhängig von den Ereignissen am Energiemarkt beschäftigten sich die Stadtwerke strategisch mit Alternativen zum Erdgas: Neben der Umstellung auf alternative gasförmige Energieträger wie Wasserstoff spielt dabei auch Etablierung von Wärmenetzen wie Nah- und Fernwärmeversorgung eine Rolle.

Weitere Alternativen sind mit Strom betriebene Heizungen wie Wärmepumpen und/oder Systemkombinationen. „Diese Herausforderungen sehen wir als mittelfristiges Thema, mit dem wir schon intensiv beschäftigen. Bei aktuellen Entwicklungen machen kurzfristig nur Orientierung an die auf Bundes- und Europaebene abgestimmte Vorgehensweise Sinn. Dabei sehen wir unsere Verantwortung auch in Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit unserer Kunden“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig.

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