Zum Auftakt der Burgfestspiele gibt es erstmals ein Stadtfest - Das tolle Angebot hätte mehr Zuschauer verdient gehabt
Stadtfest hätte mehr Zuschauer verdient gehabt: Mayen spielt, tanzt musiziert und performt
Mayen wurde zu einer großen Bühne. Zum Auftakt der Burgfestspiele verwandelte sich die Innenstadt in eine wunderschöne Festmeile. Mit dabei waren am Samstag auch die Künstler des Stelzentheaters Circolo. Foto: Elvira Bell
Elvira Bell

Mayen. Bühne frei für ein großes dreitägiges Stadtfest: Es setzte erstmals den Start des Festspielsommers in Szene. Und das zu recht. Denn Mayen zählt mit seinen Burgfestspielen, den Festspiel-Extras und den traumhaften Kulissen wie dem urigen Alten Arresthaus zu einer der leidenschaftlichsten und festspielfreudigsten in der ganzen Region.

Mayen wurde zu einer großen Bühne. Zum Auftakt der Burgfestspiele verwandelte sich die Innenstadt in eine wunderschöne Festmeile. Mit dabei waren am Samstag auch die Künstler des Stelzentheaters Circolo. Foto: Elvira Bell
Elvira Bell

Feste muss man bekanntlich feiern, wie sie fallen. Für Burgfestspiel-Intendant Alexander May und sein Festspielensemble gab es einen speziellen Anlass: Eine Vision wurde wahr. Bevor Mayen für mehrere Wochen im Zauber der Burgfestspiele steht, verwandelte sich die Eifelstadt an verschiedenen Spielstätten in einen großen einzigartigen Schauplatz. Bei strahlendem Sonnenschein wurde gespielt, musiziert, getanzt und performt.

An den zahlreichen Foodtrucks auf dem Markt schmeichelten Speisen und Getränke den Gaumen der Gäste – leider jedoch nicht bei allzu vielen. „Am Freitagabend war es sehr ruhig, und es wurde auch wenig verzehrt“, sagte Dominik Fuchs von der gleichnamigen Fuchs-Konzeptfabrik. Auch am Samstagabend, als die Band „Straight and dry“ die Bühne rockte, hatten sich nicht allzu viele Besucher auf dem Marktplatz eingefunden.

Vielfältige Spiel- und Mitmachangebote allesamt kostenfrei

Die zahlreichen Programmhöhepunkte und vielfältigen Spiel- und Mitmachangebote wurden – mit Ausnahme der Premiere des Familienstücks „Hexe Hillary geht in die Oper“ am Sonntagnachmittag – sogar kostenfrei geboten. Sodass die Besucher aller Altersgruppen das unbeschwerte kulinarisch-kulturelle Erlebnis in vollen Zügen erleben konnten.

Am Samstagnachmittag präsentierten nicht nur die Vereine ihre Aktivitäten, vielmehr entführten einzelne Burgfestspiel-Schauspieler mit beeindruckenden Darbietungen ihre Fans in die kulturelle Welt. Am späten Samstagnachmittag erlebte das theaterbegeisterte Publikum hautnah Facetten, aus den diesjährigen Produktionen, die die Spielzeit ausmachen.

Im Spielplan dreht sich alles um Hexen und Magie

Im Spielplan dreht sich dieses Mal alles um Hexen und jede Menge Magie. Ein von Intendant Alexander May charmant moderierter Mix stand im Fokus: Das spanische Tanzlied „Seguiduilla“ aus der Oper Carmen präsentiert von Kora Pavelic, Andreas Barth und Matthias Flake verfehlte die gewünschte Wirkung nicht. Das Publikum applaudierte voller Begeisterung.

Ein entzücktes Lächeln zauberte Andreas Barth mit seinem gemischten Burgfestspiel-Chor mit dem Medley „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, „Oh what a beautiful morning“ und „Va pensiero“ den Zuhörern ins Gesicht.

Andreas Barth genießt sein Heimspiel

Barth genoss sein Heimspiel. Der seit einigen Jahren in Mayen lebende Sänger und Schauspieler ist dem Festspielpublikum aus etlichen Produktionen bestens bekannt. Einen musikalischen Leckerbissen gab es für alle Fans des Singer-Songwriters und Schauspielers Tom Waits. Mit den beiden Songs „He’s not Wilhelm“ (Sabine Brandauer, Lena Hendlinger, Lukas Benjamin Engel, Matthias Flake) und „Come on along with the Black Rider“ (Alexander May, Matthias Flake mit dem Ensemble) aus dem Erfolgsmusical „The Black Rider“ erhielten die Zuschauer einen Blick in eine phantastische, surreale Welt.

Mit von der Partie waren zudem die Ukulelespielerin Anne Müller mit einem erfrischenden Beitrag sowie Michael Ophelders mit „Witchcraft“ von Frank Sinatra. Ein ganz besonderes Kompliment machte Michael Ophelders der Stadt und dem Ensemble der Burgfestspiele: „Die Stadt Mayen hat es gewagt, die Musical-Uraufführung auf die Bühne zu bringen.“

Bei dem Musikbeitrag „Come on along with the Black Rider“ von Tom Waits wirkten Intendant Alexander May (vorne), Matthias Flake und das Ensemble.
Elvira Bell

Eine ganz besondere Hoffnung hegt Burgfestspiel-Intendant May: „Es wäre schön, wenn ,The Black Rider' ebenso ein Erfolg wie ,Brigitte Bordeaux' würde.“ Es sei im Übrigen etwas Tolles, sagte Alexander May weiter, „für Mitmenschen Theater zu machen.“ Am Sonntag schloss sich in Kooperation mit dem Eifelmuseum ein Familienprogramm mit kindgerechten Führungen durch das deutsche Schieferbergwerk an.

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