Andernach
Stadionstraße in Andernach: Anlieger klagen über Raser

Aus Sicht der Bewohner der Stadionstraße haben die neuen Regelungen keine Verbesserung gebracht. Foto: Raphael Markert

Raphael Markert

Andernach. Die Anwohner der Andernacher Stadionstraße sind sauer: Trotz mehrerer Maßnahmen zum Zwecke der Verkehrsverlangsamung habe sich an der zu hohen Geschwindigkeit vieler Autofahrer nichts geändert, bemängeln sie. Im April hatte die Polizei dort nach eigenen Angaben das Tempo von 50 Autofahrern gemessen. Ergebnis: 17 Verwarnungen, fünf Ordnungswidrigkeiten sowie ein Fahrverbot. Bei einem Bürgerforum diskutierten über die Situation vor Kurzem die Anwohner mit Oberbürgermeister Achim Hütten und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Marc Ruland. Viel versprechen konnte Hütten den Bürgern nicht - zumal in der Stadionstraße schon einiges getan wurde.

Von unserem Mitarbeiter Raphael Markert

„Schon morgens um fünf, wenn die Rasselstein-Mitarbeiter zur Arbeit fahren, fühlt man sich in unserer Straße wie auf dem Nürburgring – Schlafen ist da unmöglich“, ärgerte sich eine Anwohnerin. Eine andere Frau, die seit 2003 dort wohnt, ergänzte, seit ihrem Zuzug habe sich das Aufkommen zu schneller und rücksichtsloser Autofahrer drastisch erhöht.

OB Hütten verwies auf die umgesetzten Maßnahmen in der Straße: Man habe die Vorfahrt geändert, Tempo-30-Schilder aufgestellt und einige Parkbuchten eingerichtet, um den Verkehr zu verlangsamen. „Viel mehr können wir derzeit nicht machen“, meinte er.

Die Bewohner sahen das anders: Ein Zebrastreifen könnte zum Beispiel Autofahrer dazu animieren, häufiger vom Gas zu gehen. „Wir hatten doch sogar schon mal einen in der Stadionstraße“, argumentierten sie. Laut Hütten hat der Verkehrsausschuss den Vorschlag eines neuen Zebrastreifens aber einstimmig abgelehnt. „Diese Entscheidung wurde an den zu geringen Querungszahlen an der Straße festgemacht.“ Die Bürger verstanden das nicht – ihr Eindruck ist ein anderer: „In unserer Straße sind doch gerade viele Kinder auf dem Weg zum Stadion unterwegs, das würde sich doch lohnen“, sagte ein Anwohner in der teils aufgeregt geführten Debatte. Ruland will nun überprüfen, wie die Querungszahlen zustande kamen. Auf Anregung der Bürger will er daneben bei der Polizei anfragen, ob sie dort noch einmal blitzt.

Auch eine Tempo-30-Markierung auf der Fahrbahn wünschten sich die Anwohner – ihrer Erfahrung nach sei das Tempo-30-Schild beim Linksabbiegen vom Schillerring auf die Stadionstraße leicht zu übersehen. Hütten stimmte dem Vorschlag der Bürger zwar zu, sagte aber auch: „An der Rücksichtslosigkeit der Autofahrer wird das nichts ändern.“ Dennoch wollen Hütten und Ruland auch die Bürgerideen, weitere Blumenkübel sowie eine Verkehrsmessungsanlage aufzustellen – also ein Schild, auf dem der Fahrer sein Tempo ablesen kann – an die zuständigen Gremien herantragen. Allerdings hatte Hütten bereits den Eichern bei ihrem Wunsch nach so einer Anlage gesagt, dass diese 2500 Euro kostet und auch in der Wartung teuer sei.

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