Oberbürgermeister Dirk Meid flachste, als er den vollen Rathaussaal in Augenschein nahm. „Das bekommen wir hier in Mayen nur hin, wenn die Verwaltung Weiberdonnerstag feiert.“ Die gute Resonanz war auch ein Zeichen der Wertschätzung. Sie habe „immer wieder lobende Worte über das Finanzamt Mayen gehört, und dies in besonderer Weise“, sagte Ministerin Ahnen. Sie sei dankbar, für eine „solch leistungsfähige Finanzverwaltung mitverantwortlich zu sein.“ Das Finanzamt Mayen ist für 120.000 Menschen zuständig. Es ist ein großer Arbeitgeber in der Region: 150 Menschen, darunter stets zwischen 25 und 30 Auszubildende, arbeiten in der Westbahnhofstraße. Das Finanzamt, eines von 22 seiner Art in Rheinland-Pfalz, wird von seinen Kunden gut bewertet. Es gehört laut der Internetplattform Lohnsteuer.kompakt mit 4,3 von 5 möglichen Punkten zu den Spitzenreitern im Land. Im Vorjahr sind 770 Millionen Euro eingenommen worden.
„Unter Ihrer Führung ist das Finanzamt ein verlässlicher und kompetenter Partner für Bürger und Stadt gewesen.“
Oberbürgermeister Dirk zur scheidenden Amtsleiterin Ulrike Laux
Ahnen brachte gute Nachrichten für die Kommunen mit. So seien im Haushaltsentwurf 2025 349 Millikonen Euro an Zuschüssen zur kommunalen Finanzausstattung vorgesehen. OB Meid dürfte dies aufmerksam registriert haben. Und zum Personal in der Finanzverwaltung sagte Ahnen, dass man „eher mit einem Personalauf- statt einem -abbau“ rechnen dürfe. Die Herausforderungen waren nicht nur aufgrund der Corona-Krise immens: So sind die Ämter teils überlastet mit den Auswirkungen der Grundsteuerreform. ebenso mit generell steigenden Fallzahlen.
Eine Schlüsselrolle, durch die das Mayener Amt in schwieriger Zeit sicher manövriert worden sei, nehme die scheidende Amtsleiterin Ulrike Laux (59) ein. Deren „hervorragende steuerfachliche Qualifikation und ihre Eigenschaft als Personalerin“ qualifiziere sie überdies für ihren neuen Arbeitsplatz als Gruppenleiterin der Steuerfachgruppe im Landesamt für Steuern in Koblenz. Ihrer Nachfolgerin Sarah Stein (45) attestierte Ahnen ein „großes steuerliches Fachwissen und besondere Qualitäten im Umgang mit Menschen.“
Ulrike Laux sagte, dass ihr „das Entwöhnen deutlich schwerer als erwarte“ falle. „Das Wir steht für immer noch für das Wir in Mayen.“ Aber sie freue sich auf die fordernde Arbeit im Landesamt für Steuern, wo sie einer Gruppe von 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorsteht. Personalratschef Sven Weber sagte, dass Laux „stets und auch kurzfristig ein offenes Ohr gehabt habe.“
Ihre Nachfolgerin Sarah Stein hat einen wohl bereiteten Boden vorgefunden. Das Mayener Finanzamt sei „ein tolles Amt“. Dort herrsche „ein ausgeprägter Gemeinschaftssinn“. So hätten bei der Bewältigung der Grundsteuerreform alle Abteilungen mit angepackt. Stein setzt auf Austausch und Offenheit, sagt sie. „Persönliche Gespräche sind die Kernelemente eines gut funktionierenden Teams“, so die Volljuristin und Diplom-Finanzwirtin, die aus dem Hunsrück stammt.