Willy Kirchesch war im Winter nicht untätig
„Speicherstraße“ im Münstermaifelder Heimatmuseum ist eröffnet: Willy Kirchesch war im Winter nicht untätig
Ortstermin im Dachgeschoss der Alten Propstei mit Bürgermeister Maximilian Mumm (links) und Stadtbürgermeisterin Claudia Schneider (rechts). In unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Stiftskirche hat Willy Kirchesch (Mitte) mit der „Speicherstraße“ einen weiteren Bestandteil seines Heimat- und Erlebnismuseums fertiggestellt. Foto: Heinz Israel
hi

Münstermaifeld. Am Pfingstsamstag um 14 Uhr wird Willy Kirchesch, Gründer und Leiter von Deutschlands größtem Ladenmuseum, das Münstermaifelder Heimatmuseum in der Alten Propstei wieder eröffnen. Der gelernte Werbemaler hat die Winterpause genutzt, um im obersten Geschoss des Speichers eine weitere Ladenstraße einzurichten. Vorab führte der passionierte Sammler nun Bürgermeister Maximilian Mumm und Stadtbürgermeisterin Claudia Schneider durch die soeben fertiggestellte „Speicherstraße“.

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Dort ist es Kirchesch, dem Initiator und Ideengeber, erneut gelungen, der Nachwelt einen realistischen Eindruck von der Geschäftswelt Münstermaifelds und der Eifelregion aus der Vor- und Nachkriegszeit zu vermitteln. Die Erfolgsgeschichte des Heimatmuseums begann vor zwei Jahrzehnten. „Damals ist Willy Kirchesch mit der Idee eines Heimatmuseums auf mich zugekommen“, erinnert sich Bürgermeister Maximilian Mumm, seinerzeit noch Stadtbürgermeister von Münstermaifeld. Ohne viel zu fragen, sei man im Jahre 2002 gestartet und habe die ersten fünf Räume im Erdgeschoss der Alten Propstei eingerichtet, so Mumm.

Der Bürgermeister zollt Willy Kirchesch ein großes Dankeschön für dessen Initiative. Heute umfasst die komplette Sammlung 25 Läden, 14 Handwerksbetriebe und darüber hinaus eine Fahrschule, eine Poststelle, eine Arztpraxis, eine Schulklasse, eine Tankstelle, eine Kneipe und einen Kiosk. „Ich bin stolz, ein solch großes Angebot präsentieren zu können“, freut sich Kirchesch und bedankt sich bei denen, die seine Aufbauarbeit tatkräftig unterstützt haben. Dazu zählen neben Maximilian Mumm, der bürokratische Hürden aus der Welt räumte, insbesondere die ehrenamtlichen Helfer, die zusätzliche Ideen einbrachten und die Realisierung der Projekte unterstützten. Bei der Umsetzung der Vorhaben halfen Schreinermeister Ralf Gründel, Metallbauer Michael Büchel-Schwaab und das Vorstandsmitglied Arno Wilberger von der Stiftung Kulturbesitz.

Durch sein unentwegtes Suchen und Sammeln konnte Willy Kirchesch viele von der Auflösung bedrohte Läden vor dem Verlust ihrer Einrichtungen retten und Raritäten für das Münstermaifelder Museum sichern. Dazu zählte in der jetzt fertiggestellten „Speicherstraße“ der Schulungsraum der Fahrschule von Oswald Osiander mit interessanten technischen Anschauungsmodellen von Kraftfahrzeugen. Weiterhin ist eine Besen- und Bürstenbinderei aus der Pellenzgemeinde Plaidt zu nennen sowie der ehemalige Fischladen der Familie Keupen aus Mayen. Der Friseurladen aus den 1950er-Jahren gehörte einst Friseurmeister Hammer. Auch der Gemischtwarenladen von Eduard Scholz aus Pillig steht jetzt im Dachgeschoss des Museums. Das Besondere an der Präsentation der Läden und Handwerksbetriebe ist die Platzierung ihrer kleinen Raritäten. Die Besucher können an liebevoll gestalteten Schaufensterfronten entlanggehen und sich in aller Ruhe die Exponate aus der Ära unserer Groß- und Urgroßeltern anschauen. Sein Erfolgsrezept fasst Kirchesch mit einem einzigen Satz zusammen: „Es gibt Leute, die reden – ich bin einer, der es macht!“

Weitere Informationen bezüglich eines Besuchs im Heimat- und Erlebnismuseum gibt es unter www. muenstermaifeld.de/museen/ heimatmuseum.

Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel

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