Schon mehr als drei Monate ist es her, dass ein Tanklaster in der Nähe der Thürer Wiese verunglückt ist und dabei Tausende Liter Heizöl in das Naturschutzgebiet geraten sind. Die Umweltkatastrophe vom 21. Februar hat fatale Folgen für die Umwelt: Zahlreiche Wasservögel und andere Kleintiere mussten aus Öllachen gerettet werden, manche konnten nur noch tot geborgen werden. Welche weiteren Folgen der Vorfall hat, muss weiterhin beobachtet werden. Die Arbeiten zur Beseitigung dauern noch immer an.
Schon gleich nachdem das Öl in das Ökosystem eingedrungen war, bauten fleißige Helfer von THW und Feuerwehr Ölsperren auf dem Thürer Bach auf. Diese befinden sich auch heute noch dort, werden regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht, informiert die Kreisverwaltung auf Nachfrage unserer Zeitung. Auf diesem Areal, also der westlich der L113 gelegenen Erweiterungsfläche, wollte die Stiftung für Natur und Umwelt eigentlich ein weiteres Beweidungsprojekt etablieren. Wenige Wochen nach dem Unfall hätte es losgehen sollen, doch dieses Projekt liegt erst einmal auf Eis. Die Wasserbüffel können nicht umziehen.

Thürer Wiesen: Heizöl-Unfall betrifft auch Wasserbüffel
Nach der Heizöl-Katastrophe an den Thürer Wiesen können die Wasserbüffel nicht wie geplant umgesiedelt werden. Denn es steht noch nicht fest, ob die Fläche nicht nachhaltig kontaminiert ist. Doch was wird aus dem Projekt im Naturschutzgebiet?
Neben den Ölsperren gab es aber auch noch viele weitere Maßnahmen, unter anderem war sogar ein Helikopter der Polizeihubschrauberstaffel Winningen im Einsatz, um Rückstände des Heizöls aus dem Wasser zu entfernen. Und auch heute noch wird an der Reinigung gearbeitet. „Zusätzlich war eine mobile Wasseraktivkohlefilteranlage in Nähe des Brückendurchlasses der L113 in Betrieb, die noch verbliebene Verunreinigungen aus dem Thürer Bach entfernen sollte“, sagt die Kreisverwaltung. In etwa drei Wochen soll in Abhängigkeit der Ergebnisse der weiteren Oberflächenwasserproben entschieden werden, ob die Anlage zurückgebaut wird. Unmittelbar hinter dem Brückendurchlass befinden sich weitere Ölsperren, die etwaige Rückstände restlos aufnehmen können. Um eine Beruhigung in der Erweiterungsfläche zu erzielen, wurde dieses Areal mittels Weidezaun eingefriedet.

Das Naturschutzgebiet sowie die Erweiterungsfläche werden stets beobachtet, damit die Folgen für die Tierwelt ausgemacht werden können. Dafür werden auch künftig weitere Wasser- und Bodenproben entnommen. Ein Sprecher der Kreisverwaltung erklärt: „Darüber hinaus wurden und werden Makrozoobenthos-Beprobungen durchgeführt. Das beauftragte Büro zur Beprobung des Makrozoobenthos hat sich kürzlich auch die Entwicklung der Amphibien angeschaut.“ Ergebnisse zu den Amphibien liegen jedoch noch nicht vor. „Verlässliche Aussagen, inwieweit die Erweiterungsfläche nachhaltig geschädigt oder ob es zu nachteiligen Veränderungen der Gewässereigenschaft gekommen ist, sind derzeit nicht möglich.“

Störche sind an Thürer Wiesen zurückgekehrt
Nach der verheerenden Heizöl-Katastrophe an den Thürer Wiesen gibt es jetzt positive Nachrichten: Weißstörche wurden gesichtet.
Doch es gibt auch eine gute Nachricht, die vor allem Tier- und Vogelfreunde freuen dürfte: Schon im März konnten Störche in den Thürer Wiesen beobachtet werden. Für sie steht in den Thürer Wiesen eine Storchenplattform bereit, die ein Storchenpaar derzeit nutzt, wie die Kreisverwaltung sagt: „Das Storchenpaar sitzt auf der Storchenplattform und brütet.“