Der thematische Oberbegriff lautet „Metamorphosen“. Wer sind die Künstler, die teilnehmen werden, was ist genau beim Comeback des Symposiums, das letztmals 2006 stattfand, geplant?
Seit drei Jahren macht sich der Vorstand der Lapidea-Stiftung ernsthaft Gedanken, wie das Künstlersymposium, das einstmals von Albert Nell und seinen Mitstreitern aus der Taufe gehoben wurde, wiederbelebt werden kann. „Zurück zum Stein ist unser Motto“, sagt Johannes Netz, Zweiter Vorsitzender und Steinbildhauer.
Entgegen kam diesen Aktivitäten, dass Richard Frensch, bildender Künstler aus Mayen, zwei Veranstaltungen mit Bildhauern in Mendig und Ettringen initiiert hatte. „Dies wird praktisch der dritte Baustein in einer Ringveranstaltung werden“, erläutert Rolf Schumacher. Eine Reihe von Sponsoren, Förderern und die heimischen Geldinstitute stärken für das Event den Rücken. So müssen tonnenschwere Steinblöcke aus dem Lavastrom Beller Berg ebenso herangeführt werden wie Kompressor und verschiedene Gerätschaften zur Bearbeitung, wozu Johannes Netz behilflich sein wird.
1 Alexander May: Das wird einen Aha-Effekt auslösen, denn der Intendant der Burgfestspiele wagt sich an einen Stein – nicht ohne (Hinter-)Grund: Der 52-jährige Trierer machte nach der Schule eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Steinmetz und arbeitete in diesem Beruf. Unter anderem war er als Steinrestaurator in der Antikensammlung des Pergamonmuseums in Berlin tätig – mit einem beruflichen Abstecher nach Pergamon. Jetzt bearbeitet May einen Sandstein, als Einziger übrigens.
2 Knut Hüneke: Der Heidelberger Steinbildhauer ist bekannt für großformatige Skulpturen, die er unter anderem in Ägypten und in den USA vorgestellt hat. Er wird quasi an Ort und Stelle wohnen und ist so, insbesondere auch für Gäste, immer nahbar. „Er ist der Sprecher der Künstler und symbolisiert, dass es zu Lapidea einen Neuanfang gibt“, erläutert Rolf Schumacher.
3 Werner Geilen: Ein Urgestein der Szene ist Werner Geilen aus Mendig, und dies nicht nur, weil Familientradition mitschwingt: Vor Geilen haben sich fünf Generationen aus der Familie mit Steinernem beschäftigt. Er selbst ist Steinmetz und Bildhauer und hegt in der Brauerstraße ein kleines Paradies aus Mendiger Basalt.
4 Richard Frensch: Der Künstler, der bis vor Kurzem die Stehbach-Galerie im Alten Arresthaus betrieb, hat quasi Heimrecht. Auf vielen Ebenen hat er die Kunst in der Region vorangetrieben, auch dafür hat er die Goldene Ehrennadel der Stadt Mayen im vergangenen Jahr erhalten.
5 Mohammad Taherinia: Für farbenfrohe Skulpturen ist der Künstler, der sich Mo.T. nennt, in Deutschland bekannt geworden. Der Iraner lebt seit 2015 hier und sorgte für Aufmerksamkeit, als er Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Relief widmete. Vor vier Jahren wirkte er beim Steinhauersymposium in der Stadt Mendig mit.
6 Thomas Müller: Der Mayener mit Mendiger Wurzeln ist Steinmetz und Steinbildhauer. Seit 2019 nimmt er regelmäßig an den Symposien in Ettringen und Mendig teil.
7 Maria Hill: Sie ist im Bunde die einzige Frau. Die Moselanerin aus Burg hat ein eigenes Bildhaueratelier. Sie schafft Großplastiken für den öffentlichen Raum, eines ihrer jüngsten Werke ist in der Kita Weiersbach in Mayen zu sehen.
Das Symposium wird auch ein wenig im Kontext mit der Bewerbung um das Weltkulturerbe Mühlsteinrevier Rhein-Eifel gesehen, wie Schumacher freimütig bekennt. Es soll zeigen, dass das Grubenfeld lebendig ist. „Wir wollen die Tradition in Mayen und der Region weiterführen.“ Unter die Arme greift die Steinhauergesellenzunft Mayen, die an vielen Stellen mitwirkt.
Zum Auftakt am nächsten Montag um 18 Uhr wirken Schauspieler der Burgfestspiele mit, sie zeigen Kostproben ihres Könnens. Michael Lohr wird musikalisch begleiten. „Wir hoffen, dass viele Bürger kommen werden“, macht Schumacher Geschmack auf die Eröffnung. Und jeden Tag von 9 bis 17 Uhr können Kunstinteressierte kostenfrei den Künstlern über die Schulter schauen. Deren Schaffenskraft offenbart sich in Gänze, wenn am Sonntag, 20. August, 11 Uhr, ihre Objekte vorgestellt werden.
Stiftung unterstützt auch Jugendprojekte
Von 1985 bis 2006 fand alle drei Jahre ein Lapidea-Symposium mit Bildhauern und Steinmetzen im Mayener Grubenfeld statt, insgesamt hat es acht Veranstaltungen gegeben. Die Lapidea-Stiftung hat auch andere Dinge in ihrem Portfolio, wie Vorsitzender Rolf Schumacher berichtet: So hat sie in den jüngeren Jahren viele Ehrenamtsveranstaltungen finanziell unterstützt. Dazu zählen Veranstaltungen, in denen junge Künstler aktiv waren, Wettbewerbe und Ehrenamtsauszeichnungen. Auch die Big Band des Gymnasiums wurde unterstützt.
1983 wurde der Verein Lapidea-Förderkreis Naturstein Mayen gegründet. Seine Aufgabe ist es, die Bedeutung des Natursteins für Kultur, Landschaft und Geschichte des Mayener Raums ins Bewusstsein zu rücken. Mittlerweile wurde der Verein in die Stiftung „Stiftung Lapidea für Kunst und Kultur“ überführt. Stiftungsratsvorsitzender ist Landrat Alexander Saftig. Weitere Informationen im Internet unter www.lapidea.org red