PS-starke US-Cars lassen die Herzen vieler Automobilliebhaber höherschlagen. Bereits zum 25. Mal lockte am Pfingstwochenende auf dem Flugplatz die „US-Cars, Bike & Oldtimershow“ mit Händlermeile und Livemusik. Der amerikanische Traum war für die geschätzten 2000 bis 3000 Besucher zum Greifen nahe: Die akustischen Signale, die jaulenden Sirenentöne der Einsatzfahrzeuge von New York City, waren weithin zu vernehmen.

Wie im vergangenen Jahr sorgte auch dieses Mal der gemeinnützige Verein US-Einsatzfahrzeuge mit Sitz in Altenkirchen mit acht extravaganten, illustren, chromglänzenden Sheriff- und Police-Fahrzeugen bei Anhängern von PS-starken Karossen für glänzende Augen. Dabei spielte es, so wie für Andreas Zacherl aus dem Rhein-Sieg-Kreis, keine Rolle, ob es sich um ein 100 Prozent echtes Einsatzfahrzeug aus den Vereinigten Staaten, das offiziell in Dienst gestellt war, oder um einen originalgetreuen Nachbau handelt. Zacherl präsentierte einen schmucken Nachbau eines Dodge und sich selbst in entsprechender Uniform.

Größten Wert auf Authentizität legten auch weitere uniformierte „Gesetzeshüter“. Mit einem ehemaligen Streifenwagen einer Hundestaffel war Vereinsvorsitzender Andreas Nöker mit drei Hunden mit von der Partie. Der Verein, der aus der Interessengruppe für US-Einsatzfahrzeuge hervorgegangen ist, war zum dritten Mal in Mendig. Ein Strahlen in die Augen zahlreicher Kinder zauberten Nöker & Co., als die Mädchen und Jungen in ihren Einsatzfahrzeugen Platz nehmen durften. „Das Treffen in Mendig war für uns eine reine Freizeitaktion“, betont der Vereinsvorsitzende, der mit seinen Mitgliedern regelmäßig Benefizlichterfahrten unter anderem mit Start und Ziel an der DRK-Kinderklinik in Siegen veranstaltet.

Als echter Hingucker erwies sich der 5,7 Liter Cadillac Modell Brougham von Christian Schopp aus dem Jahr 1990. Das gute Stück hat erst 65.000 Kilometer auf dem Buckel. Das Faszinierende an dem Fahrzeug waren die verchromten Vorder- und Hinterachsen, goldene Federn sowie das Blattgold auf dem Kofferraumdeckel und auf der Motorhaube. Nicht zu übersehen war auch ein knallgelber GMC (General Motors Company) 100 Truck aus dem Jahre 1956 namens Willy. Der CMC Truck verfügt über einen V8 Small Block Motor. Bei dem 170 Pferdestärke zählenden Fahrzeug handelt es sich um eine fleißige Arbeitsbiene, die eine komplette Frame-Off-Restauration bekommen hatte. „Allerdings wurde Wert daraufgelegt, dass man ihm auch heute noch ansieht, welch ein arbeitsreiches Leben er schon hinter sich hat. Schließlich hat jede Delle und Beule des 1560 Kilogramm schweren Gefährts eine Geschichte zu erzählen“, erklären die stolzen Besitzer.

Als absoluter Hingucker erwies sich auch das gelb- und orangefarbene 230-PS-starke Monster von Pit Culino mit seiner auffälligen Lackierung in Flammenoptik. Für seinen Ford Transe aus dem Jahr 1984 diente dem Oldtimerliebhaber aus Weißenthurm als Ausgangsmodell ein Hymer Wohnmobil auf der Basis eines Ford Transit. „Es ist ein Kastenumbau. In meinem Fahrzeug sind Teile von zwölf anderen Autos verbaut. Vom Ford Capri stammt der Heckspoiler, von einem 47er-Dodge-Pick-up die Stoßstange, von einem Chevy-Van die Lampen, die Türgriffe von einem Fiat und von einem Cadillac die Blinker. Der Motor, die Hinterachse und das Getriebe stammen von einem nicht mehr fahrtüchtigen Ford Mustang 5.0., der ausgeschlachtet wurde.“

Auch der Innenausbau ist neu gepimpt. Was auf einen ersten Blick wie eine kleine verschnörkelte Musikbox aussieht, ist in Wahrheit eine winzige Einbauküche. Auch beruflich restauriert der V8-Fahrer Autos. Er ist in Mülheim-Kärlich beim Depot 3 von Ralph Grieser beschäftigt. Zufrieden zeigten sich nicht nur die Besitzer der US-Fahrzeuge, sondern auch Organisatorin Andrea Schäfer. „Wir konnten 680 Fahrzeuge bei uns willkommen heißen.“