„Wir wollen einiges für die Seniorinnen und Senioren bewirken“, sagte Siewert (CDU). Und zwar in praktischer Hinsicht: So werde der Beirat zur Seite stehen, wenn Senioren den Abfallkalender, der seit 2023 nicht mehr ins Haus flattert, nicht aus dem Internet herunterladen können. „Ältere Menschen wissen nicht, was downloaden ist, deswegen haben wir mit der Kreisverwaltung vereinbart, dass sie zwei oder drei Rufnummern anrufen dürfen, unter denen ihnen geholfen wird“, sagte Siewert. 194 Müllkalender seien nach einem Druck im vorigen Jahr versandt worden. Ein oder zwei Ansprechpartner aus dem Beirat könnten auch Wünsche entgegennehmen und diese an den Abfallzweckverband nach Ochtendung weiterleiten.
Amtsblatt kann bestellt werden
Unsicherheit mache sich ebenfalls breit, wenn es um das Mitteilungsblatt geht, erläuterte Ulrich Bilger (FWM). So habe die Stadt jetzt ein Amtsblatt ins Netz gestellt. „Die Älteren sind aber oft nicht digital vernetzt, manchmal scheitert es oft an der Hardware“, erklärte Bilger. Viele wüssten nicht, dass man sich das Amtsblatt der Stadt Mayen mit der Post zuschicken lassen könne, und zwar nur nach Antrag.
Ein wichtiges Thema, das angepackt werden müsse, sei die Wegefreiheit. So würden an Stellen wie im Hombrich Autofahrer mit ihren Fahrzeugen „auf Teufel komm raus“ selbst in Halteverbotszonen parken, betonte Bilger. Somit seien Rollatorfahrer gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen. Er wünsche sich mehr Kontrollen und eine Markierung.
Ein Thema, das man in dieser Wahlperiode bis 2029 auf die Tagesordnung setzen sollte, seien alternative Wohnformen, sagte Elisabeth Lahmeyer (FWM). Man solle schauen, ob und wie auch Wohngemeinschaften für Senioren, durchaus mit generationenübergreifendem Anstrich, eingerichtet werden könnten. Auch das Thema lebenswerte Stadt müsse in den Fokus rücken. Lahmeyer kritisierte, dass zu wenig Grün im Stadtkern sei. Den Ball griff Hans-Peter Siewert auf. Er regte an, über Kübelpflanzen auf dem Marktplatz nachzudenken. „Der Marktplatz hat nur vier Bäume, alles andere ist versiegelte Fläche, die sich rasch aufheizt.“ Dass elf Bäume am Wasserpförtchen vor zwei Jahren gefällt wurden, weil sie angeblich krank waren, hält Ulrich Bilger nur für einen Vorwand. „Es waren nur zwei Bäume krank, mir standen die Tränen in den Augen, als ich das gesehen habe“, so Bilger. Es müssten wieder Bäume gepflanzt werden, zumal diese für das Mikroklima eine Verbesserung bringen würden.
Wer wird neuer Vize?
Ende November soll eine weitere Sitzung des Seniorenbeirates stattfinden. Dann könnte auch ein Stellvertreter, genannt wurden Arne Dybionka (SPD) und Marika Kohlhaas (Grüne), gewählt werden. Man wolle die Stadtratssitzung am heutigen Mittwoch, 9. Oktober, abwarten, in der die Stellvertreter des Seniorenbeirates benannt würden. Danach werde Siewert einen Termin vorschlagen.