So war die Stimmung während der Festivitäten und den Wettkämpfen am Samstag
Schützen feiern Mayen und sich selbst: So war die Stimmung bei Festivitäten und Wettkämpfen
Höchste Anspannung beim Schießen: Zunächst wurden die Waffen kontrolliert. Auf dem Foto sind Christian Vogel, der stellvertretende Bundesschießmeister Günther Hieke, Diözesanschießmeister, und vorn rechts Hans-Dirk Coppeneu, der Bundesschießmeister, zu sehen.
Elvira Bell

Nach 1999 wurde den Mayener St.-Sebastianus-Schützen zum zweiten Mal die Ehre zuteil, das Bundesschützenfest auszurichten. Doch wie erging es den Schützen, die aus den Nachbarbundesländern und der ganzen Republik angereist waren, bei dem Fest und den Wettkämpfen in Mayen?

Höchste Anspannung beim Schießen: Zunächst wurden die Waffen kontrolliert. Auf dem Foto sind Christian Vogel, der stellvertretende Bundesschießmeister Günther Hieke, Diözesanschießmeister, und vorn rechts Hans-Dirk Coppeneu, der Bundesschießmeister, zu sehen.
Elvira Bell

Für Emanuel Prinz zu Salm-Salm aus Rhede war es das 14. Bundesfest als Hochmeister. In Mayen war er schon oft. „Die Landschaft, die Menschen und vor allem die Herzlichkeit, wie man hier empfangen wird, sind enorm“, so Prinz zu Salm-Salm. Für ihn persönlich sei es interessant zu sehen, „dass in solch einem Ort, der weit weg von den Großstädten liegt, touristisch so viel los ist.“ Und vor allen Dingen seien die technischen Voraussetzungen der Mayener Schießanlage top. „Sie ist halb bedeckt. Super ist, dass sich alles an seinem Platz befindet. Besser geht es gar nicht!“ Als sensationell und tadellos gespielt bezeichnete der Hochmeister den Zapfenstreich und dessen große Beteiligung am Vorabend der Wettbewerbe.

Die Kulisse und das Historische, beides passt zu uns Schützen. Es ist einfach toll! Man fühlt sich auf dem Mayener Marktplatz, als würde man umarmt.

Alfred Degen vom Bezirksverband Pellenz

Nicht zum ersten Mal war Bundesschützenmeister Emil Vogt aus Leverkusen in Mayen zu Gast. „Das Besondere ist der Zusammenhalt, der örtliche Bezug sowie die Einbindung in die Stadt und dieses Gemeinschaftserlebnis, was die Schützen hier pflegen und über die Jahrhunderte auch bewahrt haben.“ Für die Zukunft sieht er die St.-Sebastianus-Schützen in Mayen gut aufgestellt.

Es wäre ein Traum für mich, die Würde zu erringen, zumal es eine Männerdomäne ist. Die Einstimmung auf das Fest und die Gemeinschaft der Schützen hier sind einfach toll.

Anja Abel aus Kerpen in der Nordeifel

Bundespräses Robert Kleine freute sich vor allem auf die Gottesdienste am Sonntagmorgen. Von dem Miteinander war er angetan. „Man sieht, wie gut die Schützen hier miteinander umgehen“, so Kleine.

Ich habe einen sehr schönen Eindruck und freue mich auf den Gottesdienst am Sonntagmorgen. Man sieht, wie gut die Schützen hier in Mayen miteinander umgehen.

Bundespräses Monsignore Robert Kleine aus Köln

Anspannung und Nervenflattern lagen im Nettetal in der Luft, als 88 Majestäten, darunter zwölf Frauen, zum Schießen um die Würde des Bundeskönigs der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS Köln) antraten. Geschossen wurde in der Disziplin Kleinkaliber/Gewehr. Jeder Schütze hatte drei Wertungsschüsse abzugeben. Unaufgeregt vor dem Start zeigte sich Anja Abel vom Bezirksverband der Kolpingstadt Kerpen. „Ich war vor Jahren schon einmal beim Bundesschützenfest hier in Mayen als Begleitung dabei“, sagte Abel. „Nun starte ich zum ersten Mal beim Bundeskönigsschießen. Es wäre ein Traum für mich, die Würde zu erringen, zumal es eine Männerdomäne ist.“ Auch abseits des Wettkampfes genoss Abel die Feststimmung. Die Gemeinschaft der Schützen in Mayen sei „einfach toll“, so Abel.

Das Besondere ist der Zusammenhalt, der örtliche Bezug sowie die Einbindung in die Stadt und dieses Gemeinschaftserlebnis, was die Schützen hier pflegen.

Bundesschützenmeister Emil Vogt aus Leverkusen

Nur ganz selten steht Helga Küpper aus Erftstadt am Schießstand. Als amtierende Schützenkönigin war aber auch sie beim Kampf um die Würde des Bundeskönigs mit von der Partie. Anders als Mitstreiterin Abel war Küpper angespannt. Sogar so angespannt, dass sie sagte: „Ich möchte eigentlich gar keine Bundeskönigin werden. Dafür bin ich viel zu aufgeregt.“

Bei uns im Ort bin ich die erste Bezirkskönigin geworden. Ich möchte eigentlich jetzt gar keine Bundeskönigin werden. Dafür bin ich zu aufgeregt.

Helga Kupper aus Erftstadt in der Eifel

Fast ein Heimspiel hatte Ulrich Eckhardt von der St.-Sebastianus- Schützenbruderschaft Obermendig. „Das Gefühl, das es für einen Sieg tatsächlich reichen könnte, ist bei mir noch nicht da“, meinte Eckhardt zurückhaltend, nachdem er seine drei Wertungsschüsse abgegeben hatte. In den höchsten Tönen lobte sein Begleiter Alfred Degen, seines Zeichens Bundesmeister des Bezirksverbandes Pellenz, den Austragungsort. „Die Kulisse und das Historische passen zu uns Schützen. Es ist einfach toll! Man fühlt sich auf dem Marktplatz, als würde man umarmt“, schwärmte Degen. Ins selbe Horn blies Jörn Neßlinger, Regimentsoberst der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Hoisten. „Es ist schön, dass quasi ganz Deutschland hier zusammenkommt“, sagte der Regimentsoberst.

Ich bin schon ganz oft in Mayen gewesen. Die Landschaft, die Menschen und vor allem die Herzlichkeit, mit der man hier empfangen wird, sind enorm.

Emanuel Prinz zu Salm-Salm aus Rhede, der Hochmeister der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften

Carsten Ragnitz von der St.-Sebastianus-Bruderschaft Duisburg-Serm zeigte sich während des Wettkampfs entspannt. „Ich wäre überrascht, wenn ich tatsächlich den Titel des Bundeskönigs erringen könnte“, so Ragnitz. Was der 50-jährige Groß- und Einzelhandelskaufmann zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Er hatte kurze Zeit später tatsächlich die Würde des Diözesankönigs des Diözesanverbandes Essen errungen.

Top-News aus der Region