Für die Arbeiten sollen Zuschüsse aus dem Kommunalen Investitionsprogramm 3.0, einer Initiative des Bundes, fließen. Die förderfähigen Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich nach einer aktuellen Schätzung auf 430.000 Euro. Dabei wären so hohe Ausgaben eigentlich gar nicht nötig. Darin waren sich zumindest die Mitglieder des VG-Rates einig.
Verärgerung haben die Vorgaben ausgelöst, die der Denkmalschutz an die Arbeiten stellt. Dabei geht es um den Austausch der Fenster. Demnach dürfen nämlich nur im Neubau, also der Erweiterung des Rathauses aus dem Jahr 1980, Aluminiumfenster eingesetzt werden. Im denkmalgeschützten Gebäude, das aus dem Jahr 1890 stammt, müssen dagegen Holzfenster mit Sprossen verbaut werden. Somit entstehen nicht nur Mehrausgaben von rund 60.000 Euro bei der Anschaffung, sondern auch höhere Folgenkosten, weil die Holzbestandteile regelmäßig gestrichen werden müssen.
Mehrere Jahre hat die Verwaltung versucht, mit der Denkmalschutzbehörde zu verhandeln, um eine Ausnahmeerlaubnis zu erwirken, wie sie in Einzelfällen möglich ist. Jedoch ohne Erfolg. Selbst ein Kompromissvorschlag, nur im Erdgeschoss die Holzfenster einzusetzen, wurde abgelehnt. Weil der Fördertopf mit einem Zuschuss von bis zu 90 Prozent vielleicht nur noch in diesem Jahr zur Verfügung steht, wird nun die Zeit für ein weiteres Zögern knapp. Deshalb warb Bürgermeister Alfred Schomisch dafür, das Vorhaben zügig voranzutreiben und die Aufträge bald erteilen zu dürfen.
Die Vertreter der vier Ratsfraktionen wollten ihre Zustimmung nicht verweigern, brachten aber einhellig ihren Unmut über die Vorgabe des Denkmalschutzes zum Ausdruck. Die zunehmende Regulierungswut wurde von Richard Heinz (CDU) kritisiert. Herbert Keifenheim (SPD) meinte: „Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass auf einer Seite solche und auf der anderen Seite andere Fenster eingebaut werden.“ Seinem Ärger machte auch Wolfgang Probst (FDP) Luft: „Das Geld hätte man sinnvoller ausgeben können.“ Und Martin Schmitt (Grüne) sagte: „Wir hätten uns einiges anders vorstellen können. Aber jetzt lasst uns Gas geben!“
Neben dem Austausch der Fenster soll das Gebäude an der Kelberger Straße zum Innenhof im rückwärtigen Bereich einen Windfang erhalten. Er soll eine Verkleidung aus heimischem Tuff bekommen. Die Kosten dafür werden mit rund 68.000 Euro beziffert. Außerdem sollen für etwa 27.700 Euro 80 energiesparende Leuchten in der Verwaltung eingebaut werden. Beide Maßnahmen sind in der Gesamtsumme ebenfalls einkalkuliert.