Von unserer Redakteurin Yvonne Stock
Im VG-Rat hatten VG-Bürgermeister Klaus Bell und Plaidts Ortsbürgermeister Wilhelm Anheier Zweifel am Fortschritt der Sanierung des Rasenplatzes geäußert (die RZ berichtete). Die Sanierung läuft seit vergangenem Jahr, beim ersten Mal hatte das Kontaktgift das Unkraut nicht ausreichend entfernt. Beim zweiten Durchgang in diesem Jahr ist das nach Angaben von Ulrich Busch von der Kreisverwaltung besser gelungen. Sorgen machen noch die Kaninchen. „Es gibt noch eine Restpopulation“, sagte Busch. „Im Halbrund sind ein paar Löcher.“
„Die Tiere wurden mit Granulat vergrämt, das stinkt, wenn es mit Wasser in Berührung kommt“, erklärte Landrat Alexander Saftig. Beigeordneter Ottmar Luxem, der den im Urlaub weilenden VG-Bürgermeister Bell vertrat, konnte nicht verstehen, warum die Kaninchen nicht früher bekämpft wurden und warum der gesamte Sanierungsprozess so lange gedauert hat.
„Wir mussten einen Kammerjäger beauftragen, wir können es uns nicht erlauben, wenn Kinder morgens auf Tierkadaver treffen“, sagte Busch. Warum sich der Prozess seit dem Übergang der IGS von der VG zum Kreis Mitte 2010 hingezogen hat, stellte der Landrat dar. Der Kreis wollte den Rasenplatz mit den Leichtathletikflächen drum herum als Schulsportanlage laufen lassen. Die Aufsichts- und Dienstleistungsbehörde (ADD) genehmigte das aber nicht, weil die IGS auch ohne den Platz genug Sportflächen habe. Deshalb entschloss sich der Kreis zu der Zweckgemeinschaft mit der VG Pellenz. Auch das musste die ADD genehmigen. „Am 23. März 2014 gab es den VG-Ratsbeschluss, im November hat die ADD das genehmigt“, sagte Saftig. Der Kreis begann die Planung und im Sommer 2015 wurde ausgeschrieben, so Busch. Auf den Weitsprung- und Laufbahnen wird bereits trainiert.
„Je mehr der Platz genutzt wird, desto weniger kommen die Karnickel“, sagte Schulleiterin Martina Backmann. Sie lud alle Vereine ein, den Platz zu nutzen und hofft darauf, dass Übungsleiter auch Angebote in ihrem Ganztagsbereich machen. Den Platz nutzen darf definitiv der SCC Saffig, während sein Platz saniert wird, sagte der Landrat. Angefragt hätten zudem der FC Sportfreunde Miesenheim, der FC Alemannia Plaidt und die Jugendfeuerwehr Plaidt. Auf die Frage, wie denn bei zu vielen Anfragen die Spielzeit aufgeteilt wird, weil sich theoretisch jeder Verein aus dem Kreis melden kann, verwies Saftig darauf, dass sich die VG mit 40 Prozent an den Sanierungskosten von rund 140 000 Euro beteiligt habe. Damit sei eine gewisse Priorität vorgegeben.
Auf die Frage, ob dann vielleicht auch Kinder- und Jugendtore für den Platz angeschafft werden könnten, sagte Georg Moesta, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, dass der Kreis im nächsten Jahr seine Umlage anheben muss und dann vielleicht auch Geld dafür da ist. Schulleiterin Backmann meinte, dass eventuell eine gemeinsame Anschaffung möglich sei.
Saffigs Erster Beigeordneter, Karl-Josef Dötsch, fragte nach der Pflege des sanierten Platzes. „Sonst wird der wieder hart und sieht aus wie vorher“, sagte er. Die VG ist für die Pflege zuständig, der Kreis beteiligt sich an den Kosten. Ein Roboter mäht den Rasen immer, wenn er nicht bespielt wird. Dafür wurden extra besondere Tore angeschafft, damit er sich nicht im Netz verheddert. Der Wechsel aus quasi ständigem Mähen und Düngen sorge für eine stabile Grasnarbe, erklärte Müllender.