Neben dieser großen Lösung für die Neugestaltung der Fläche werden sich die Mitglieder von Haupt-, Planungs- und Kulturausschuss in ihrer kommenden Sitzung auch damit beschäftigen, was bis zu einem möglichen Baustart am Runden Turm passiert. Dazu hat die Stadtverwaltung einen Vorschlag erarbeitet, außerdem will die SPD-Fraktion im Rat eigene Ideen für eine Zwischenlösung präsentieren.
Denn eines steht fest: Als Parkplatz darf die Fläche nach der Inbetriebnahme des Parkdecks in der Kölner Straße nicht mehr genutzt werden. Denn für die Schaffung der rund 200 Parkplätze auf dem ehemaligen Schumachergelände erhielt die Stadt Fördermittel aus dem Programm „Historische Stadtbereiche“. Das millionenschwere Bauprojekt wurde umgesetzt, um einen Ausgleich für die Parkplätze zu schaffen, die wegfallen, sobald das Areal am Runden Turm überplant wird. Die Fördermittel für das Parkdeck flossen daher nur unter der Bedingung, dass nach dessen Fertigstellung am Runden Turm nicht mehr geparkt wird.
Völlig brachliegen soll das Areal, bis eventuell die Bagger für den Bau des neuen Museums anrollen, aber nicht: Stattdessen schlägt die Verwaltung nach Auskunft von Stadtpressesprecher Christoph Maurer vor, den Boden des Geländes zu entsiegeln, zu begrünen sowie Fußwege anzulegen, über die Passanten von der Hochstraße zum Runden Turm beziehungsweise in Richtung Mittelrheinhalle gelangen.
Der SPD-Stadtverband spricht sich zusätzlich dafür aus, zu Füßen des Runden Turms einen Verkehrsübungsplatz für junge Radfahrer anzulegen. „Dies lässt sich durch einfache Markierungsarbeiten verwirklichen“, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD, in der diese eine Interimslösung für das Areal am Runden Turm fordert. Inwieweit dieser Vorschlag auch bei den übrigen Ratsmitgliedern Anklang findet, werden die Beratungen in der anstehenden Ausschusssitzung zeigen.
Vermutungen, wonach sich unter der Erdoberfläche am Runden Turm bedeutsame archäologische Funde verbergen könnten, werden die Fachleute im Übrigen erst dann nachgehen, wenn die Tiefbauarbeiten für eine endgültige Neugestaltung des Areals begonnen haben, informiert Stadtpressesprecher Maurer. Wenn die Arbeiter beim Graben auf archäologische Funde stoßen, werden Fachleute hinzugezogen, welche die Spuren bewerten, die frühere Siedler im Andernacher Stadtgebiet hinterlassen haben. Eine flächendeckende archäologische Untersuchung des Geländes am Runden Turm ist hingegen nicht geplant. Stattdessen sollen die Bauarbeiten und die archäologische Beurteilung parallel vonstatten gehen.