Was das Volksfest in Mayen so allerhand zu bieten hat - Auftakt mit Ministerpräsident
Rasend schnell in die Luft gehen: Mayener Lukasmarkt hat den Kick
Sieht noch friedlich aus: die „Sound Machine“. Sie dreht sich ab Samstag bei Sprühnebel und heißen Beats rasant um die eigene Achse. Foto: Norbert Lupp
Hartmann

Mayen. Von A wie Autoscooter bis Z wie Zuckerwatte: Der 619. Lukasmarkt in Mayen bietet vieles, wie sie nur ein Volksfest dieser Größenordnung liefern kann. An neun Tagen, von Samstag, 12., bis Sonntag, 20. Oktober, dürfen sich Zehntausende Gäste eine Auszeit vom Alltag gönnen. Die Rhein-Zeitung gibt exklusive Einblicke, was die Gäste des größten Volksfestes im nördlichen Rheinland-Pfalz vor und hinter den Kulissen erwartet. Eines vorweg: Wer Thrill in Perfektion haben möchte, ist mehr denn je in diesem Jahr zwischen Neutor, Obertor, Genovevaburg und dem Marktplatz an der richtigen Adresse ...

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1 Neue Fahrgeschäfte: Frisch vom Münchner Oktoberfest an die Nette kommt der „XXL Höhenrausch“, ein Fahrgeschäft, das Adrenalinkick birgt. „Es ist eine Höhenschaukel, über deren Gastspiel wir sehr froh sind“, sagt die Marktmeisterin Julia Judt. Die Schaukel katapultiert ihre ahnungslosen Insassen mit Sitzgruppen zu je fünf Personen auf eine Höhe von 45 Meter über dem Marktplatz, und das leicht in sich drehend.

Erinnert an das „Break-Dancer“-Fahrgeschäft, aber bei „Sound Machine“ überschlagen sich die Gondeln – erstmals darf man sich in Mayen mitdrehen. Gewürzt wird das Ganze mit Sprühnebel und heißen Beats am Boemundring.

15 Meter hoch auf fünf Etagen und einem kleinen Freefall-Turm: „Fuzzy's Lachsaloon“ ist ein Laufgeschäft, dessen Innenleben für Spannung am Obertor sorgt. Es gilt als das „höchste transportable Fun-House der Welt“, es zeigt als „Spaßgebäude“ Szenen aus dem Wilden Westen. Wer nicht gern vom Turm fallen will, der darf in Serpentinen hinunter rutschen. Neu ist ebenfalls „Mama Caramba“. Ungewöhnlich die Anmutung: Es handelt sich um ein Rondell in Fassform, das sich neigt und wieder in die Horizontale geht – und dabei rasend um die eigene Achse dreht. Die Fliehkraft ist nicht allzu heftig, sodass es, wie Judt, betont, „als Fahrgeschäft für die Familie“ durchgeht – zu erleben am Kreisel zur Kehriger Straße.

2 Die Klassiker: Unter den 13 Fahr- und Laufgeschäften plus neun Kinderfahrgeräten befinden sich eine Reihe von beliebten Klassikern. Auf „Night Style“ freut sich Julia Judt besonders. „Ich liebe es, auf Fahrgeschäfte dieser Art zu gehen. Je höher und schneller, desto besser“, sagt die 26-Jährige. Immer wieder starkgemacht hätten sich die Lukasmarkt-Fans im Vorfeld, dass das rasante Überschlaggefährt nach sechs Jahren in die Eifel zurückkehrt. „Es hat eine einzigartige Fahrweise, denn es kann beide Arme unabhängig voneinander bewegen.“

Fast hat es den Anschein, als wolle der fliegende Teppich „Tausendundeine Nacht“ dem Golo-Turm das Wasser reichen: Das Gerät misst sich in unmittelbarer Nähe mit der Burg. „Es gilt als Familienfahrgeschäft, aber es kribbelt ganz schön, zumal es circa 30 Meter hoch geht“, sagt Judt. Als Kind sei sie mit ihrer Mutter oft gefahren, die Reise in die Lüfte sei für sie immer noch etwas Besonderes. Apropos abheben: Das kann man auch mit dem Klassiker „Wellenflug“ am Burgfrieden. Ebenso beliebt wie bekannt: „Break Dancer“ und der Autoscooter, beide auf dem Markt, und die „Beach Party“ am Obertor.

3 Neue Welten und Kinderfreundliches: Zu den Neuigkeiten, die Aufsehen erregen werden, zählt die Marktmeisterin das Kinoerlebnis „Phaenomenon“. Virtuelle Welten in 3-D-Optik lassen sich am Boemundring erfahren, indem man sich eine VR-Brille überzieht. „Die neue Technik ist faszinierend. Man taucht quasi hautnah in neue Welten ein, manch einer kennt dies aus dem Phantasialand“, klärt Judt auf. Dabei rüttelt's und schüttelt's heftig.

Spannung verheißt ein weiteres Laufgeschäft, „Coco Bongo“. Auf zwei Etagen werden nahe dem Neutor die Tropen und Hawaii thematisiert. Daneben dürfen sich Familien auch auf den Zauberwald, auf den „Samba Ballon“ und manch anderes mehr freuen. Unter vielen Familiengeschäften ist eines auf keinen Fall wegzudenken, und das bereits seit mehreren Jahrzehnten: das Pferderennen gleich neben der Burggarage.

4 So sicher ist der Markt: Vor zwei Jahren hat die Stadt ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickeln lassen, mit dem sie sich und ihre Tausenden Gäste in Sicherheit wiegt. Das Konzept, das sich bewährt habe, ist nachgebessert worden, zuletzt durch eine bessere Notfallbeschallung am Marktplatz. Eine Waffenverbotszone, wie zuletzt von der CDU gefordert, wird es aus rechtlichen Gründen nicht geben.

Die Polizei wird mehr Präsenz zeigen, wie der Chef der Polizeiinspektion, Lothar Rink, mitteilt. So werde es vermehrt Fußstreifen geben. Am Neutor wird zudem eine mobile Polizeiwache eingerichtet, an die man sich bei Bedarf wenden darf. Warninformationen werden über die App Katwarn weitergegeben. Einen „Kinder-Finder“ gibt es an jedem Kinderfahrgeschäft.

5 Umweltfreundlich zum Markt: Ausgeweitet worden ist das Angebot an Park-and-ride-Plätzen. So darf man jetzt neben den Sonntagen und dem Dienstag das Angebot auch an den Samstagen nutzen. Es gibt Flächen auf dem Parkplatz der Firma Brohl Wellpappe in der Nikolaus-Otto-Straße und in der August-Horch-Straße. Die Haltestellen in der City befinden sich an der Carl-Burger-Schule, St.-Veit-Straße, und am Viehmarkt (nur am Dienstag). Der Bus fährt alle 30 Minuten, ein Fahrplan ist an den Haltestellen einsehbar.

6 Freibier und Finale: Erstmals beginnt der Lukasmarkt am Samstag um 13.30 Uhr mit Freibier auf der Autoscooter-Platte am unteren Markt – zuvor jedoch geht der Lukasmarkt-Empfang in der Aula des Bundesbildungszentrums im Dachdeckerhandwerk über die Bühne. Festredner ist der neue Ministerpräsident des Landes, Alexander Schweitzer.

„Ich freue mich, wenn es 11 Uhr ist und alle sehr stressigen Arbeiten vorher beendet sind“, sagt Marktmeisterin Judt, die mit ihrem Team derzeit alle Hände voll zu tun hat. „Wenn sich dann alle Fahrgeschäfte drehen, bin ich beruhigt.“ Ausklang wird wie immer das Feuerwerk von der Genovevaburg sein, das am Sonntag, 20. Oktober, nach 20 Uhr das Volksfest abrunden wird.

Zu den Tiermärkten und dem Krammarkt, beide am Dienstag und Mittwoch, erscheint ein weiterer Vorbericht in unserer Zeitung.

Das Programm: Volksfest an den Samstagen von 11 bis 1 Uhr; am Sonntag, 13. Oktober, von 11 bis 23 Uhr (verkaufsoffen: 12 bis 17 Uhr), am Montag von 12 bis 23 Uhr, am Dienstag und Mittwoch von 11 bis 23 Uhr (außer Tier- und Krammarkt), am Donnerstag, 17. Oktober, von 12 bis 23 Uhr (Familientag mit ermäßigten Preisen), am Freitag, 18. Oktober, von 12 bis 24 Uhr und am Sonntag, 20. Oktober, von 11 bis 22 Uhr.

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