Maifeld
Rapsblütenfest: Aus wird im Maifeld bedauert

Kerstin Lorenz (links) und Christina Feils waren die ersten Rapsblütenköniginnen. Auch sie bedauern, dass es das Fest nicht mehr gibt. Foto: Heinz Israel

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Maifeld. Nun, wenn der Raps weite Teile des Maifelds in ein strahlendes Gelb taucht, werden die Erinnerungen an die Rapsblütenfeste wach. Bis 2012 hat die Verbandsgemeinde Maifeld die Veranstaltung ausgerichtet. Seither ist damit Schluss. Nach wie vor werden das Fest und die damit verbundene Krönung der Rapsblütenkönigin von einigen Maifeldern allerdings vermisst.

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Von Anne Fuhrmann und Heinz Israel

Mit dem neuen Tourismuskonzept der Verbandsgemeinde (VG) wurde das Fest eingestellt. „Das war eine Frage des Budgets“, erläutert Helmut Führ, Büroleiter der Verbandsgemeinde, auf RZ-Nachfrage. Über mangelnden Zuspruch habe die VG nicht klagen können. Aber angesichts beschränkter finanzieller Mittel, die nun an anderer Stelle ausgegeben werden, könne die Verbandsgemeinde das Fest, das alle zwei Jahre stattfand, nicht mehr stemmen. „Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen“, sagt er.

Die Veranstaltung lockte vor allem Besucher aus dem Maifeld an. Dieser Zielgruppe sollte aber nicht alleine im Fokus stehen. „Man wollte zum Beispiel auch die Gäste der Burg Eltz ansprechen“, erklärt Führ. Als der Tourismus auf dem Maifeld auf neue Beine gestellt wurde, fiel das Rapsblütenfest dem Rotstift zum Opfer. Stattdessen wurde die Entscheidung für eine neue Homepage und das Einrichten der zentralen Tourist-Info in Münstermaifeld getroffen. Mit dem neuen Konzept gelinge es nun, Gäste von auswärts anzuziehen.

Christel Zimmermann, Vorsitzende der Landfrauen im Kreis Mayen-Koblenz war bei der Ernennung der bisherigen Rapsblütenköniginnen beteiligt. Sie ärgert sich darüber, dass es künftig die Rapsblütenkönigin als Werbeträger für die ländliche Region des Maifelds nicht mehr geben soll. „Ich finde es wirklich schade, wenn das einschläft“, sagt die Landwirtin aus Polch. Bei der jüngsten Mühlenwanderung zur 800-Jahr-Feier von Gappenach, an der Hunderte von Gästen aus der Region teilnahmen, hätte sich die Rapsblütenkönigin einbringen können, meint die Landfrau.

Auch bei Helga Pilcher von der Ölmühle in Dreckenach kam das Fest gut an. Sie lobt das Engagement der Polcher Verwaltung bei den Veranstaltungen auf dem Maifeld. Durch die kleinen Probefläschchen, die die Rapsblütenkönigin verteilt hatte, wurde das heimische Produkt so bekannt, dass sich auch weit entfernt wohnende Kunden mit dem kalt gepressten Maifelder Rapsöl in Dreckenach versorgten. Die Ölmühle hatte die von der Verwaltung beschafften Gläschen kostengünstig mit Rapsöl gefüllt.

Gerne denkt auch Marita Feils, Landwirtin aus Naunheim und Mutter der zweiten Rapsblütenkönigin Christina Feils, zurück. „Ich sehe auch in der Rapsblütenkönigin einen Werbeträger für unsere Region“, sagt sie. Sie hält diese Rolle auch in Zusammenhang mit den Traumpfaden für wichtig und sieht darin ein öffentliches Ehrenamt. Allerdings sei eine Unterstützung durch die Verwaltung unabdingbare Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz. Dabei ginge es vor allem darum, die Termine für die Einsätze festzulegen und zu koordinieren.

Alle vier bisherigen Rapsblütenköniginnen des Maifelds haben ihr Amt mit Begeisterung ausgeübt. Es war eine schöne und gute Zeit, sind sich Kerstin Lorenz, die erste Rapsblütenkönigin aus dem Jahr 2007, und Christina Feils einig. Sie trafen sich jetzt in Naunheim, um die Höhepunkte ihrer Amtszeit noch einmal Revue passieren zu lassen. Auf Kerstin I. folgte Christina Feils aus Naunheim, die zwei Jahre lang eine Vielzahl von repräsentativen Einsätzen absolvierte. Den Höhepunkt ihres Engagements erlebte sie im Jahr 2010 bei der 800-Jahr-Feier der Gemeinde Naunheim, als sie zusammen mit ihrer Nachfolgerin Andrea Kolligs von den Kurbener Höfen in Polch mit einer Kutsche durch die Menge fuhr. Die vierte Amtsträgerin heißt Jenny Hanrath und kommt aus Ochtendung. Alle vier sind einhellig der Meinung, dass sie, rückblickend auf ihre Amtszeit, diese Rolle gerne noch einmal übernehmen würden.

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