Rat arbeitet mehrere wichtige Themen zum Jahresende ab
Prüfung ergab Mängel: Kottenheimer Bürgerhaus erhält Fluchttreppe
Am Notausgang des Bürgerhauses soll eine Fluchttreppe errichtet werden. Foto: Elvira Bell
Elvira Bell

Am Notausgang des Bürgerhauses in Kottenheim soll eine schätzungsweise 25.000 Euro teure Fluchttreppe errichtet werden. Hintergrund ist eine Prüfung von Versammlungsstätten durch die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, bei der bemängelt wurde, dass man aus der zweiflügeligen Notausgangstür im Bereich des Bühnenmagazins unmittelbar einen Meter tief auf das Geländeniveau abstürzt.

Nachdem ein erster, seitens der Verwaltung vorgelegter Entwurfsvorschlag, in erster Beratung im Gemeinderat keine Zustimmung gefunden hatte, stimmte das Gremium in seiner jüngsten Sitzung nunmehr einstimmig, wie Ortsbürgermeister Thomas Braunstein betont, einem weiteren Entwurfsvorschlag zu.

Die Verbandsgemeindeverwaltung Vordereifel wurde mit der Errichtung einer Fluchttreppe beauftragt und Ortsbürgermeister Braunstein ermächtigt, Aufträge im Zuge der Errichtung zu vergeben, sofern die Summe der Kostenschätzung in Höhe von 25.000 Euro um nicht mehr als zehn Prozent überschritten wird. Vorgesehen ist eine Kombination aus einem Podest in Stahlbetonbauweise mit festem Belag und einer vorgesetzten Stahltreppe. Das herausnehmbare Gelände an der Frontseite des Podestes soll die Funktion als Laderampe gewährleisten. Die angeschrägte Front des Podests verbessert zudem die Anfahrmöglichkeit für Lkw.

Auch mit einem Bauantrag auf Geländeaufschüttung in der Caspar-Clemens-Pickel-Straße beschäftigte sich der Rat. Mit Stimmenmehrheit erteilte der Gemeinderat sein Einvernehmen. Einstimmig hatte der Rat zudem beschlossen, der Katholischen Kirchengemeinde Kottenheim einen Zuschuss in Höhe von 2087 Euro – die Summe entspricht 65 Prozent der Anschaffung einer Gewerbe-Spülmaschine – zu gewähren.

Für eine effektive und effiziente Abwicklung des Spülvorgangs nach Einnahme der Mahlzeiten ist gemäß Mitteilung des Bauverantwortlichen des Bistums Trier, Nils Köhler, die Neuanschaffung wichtig, da die vorhandene Geschirrspülmaschine nach etwa sechs Betriebsjahren zum wiederholten Male defekt ist. Für die beiden letzten Reparaturen waren mehr als 2300 Euro aufgewandt worden. Da die Anschaffung in 2022 nicht vorhersehbar war, ist im Haushaltsplan der Ortsgemeinde hierfür auch keine entsprechende Veranschlagung erfolgt.

Obwohl der im Oktober 2018 gegründete Verein „Wir für Kottenheim“, wie die Sprecherin der gleichnamigen Fraktion Corinna Behrendt berichtet, eine sehr gute und umfangreiche Arbeit leistet und damit zum Dorfleben beiträgt, fand der erneute Antrag des Vereins auf Gewährung einer jährlichen Zuwendung in Höhe von 160 Euro ab dem Haushaltsjahr 2023 keine Zustimmung. Im Sinne der Gleichstellung ist es dem Verein „Wir für Kottenheim“ jedoch wichtig, den Jahresschuss zu bekommen, den die anderen Vereine erhalten. Bereits in einer öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates vom 24. September 2019 war über einen gleichlautenden Antrag des Vereins – mit dem Ergebnis keinen Zuschuss zu gewähren – erstmalig beraten worden. Als Grund für die Entscheidung des Rates nennt Braunstein die Vermischung von Verein und Politik. „Die Gemeindeverordnung sieht ein solches Konstrukt nicht vor. Wir sehen das sehr kritisch.“

Dem Antrag der Fraktion „Wir für Kottenheim“ zur Anschaffung eines Handwagenständers mit zwei Wagen auf Pfandbasis zum Transport von Pflanzen und Pflanzerde und zur Entsorgung von Pflanzenabfällen für den Friedhof stimmte der Rat in Teilen zu. Die Meinung der Fraktion „Wir für Kottenheim“, dass eine Sicherung der Wagen und ein zentraler Standort – zu dem die Wagen auch wieder gebracht werden notwendig sei, teilte der Rat nicht. Vielmehr hatten sich die Ratsmitglieder mehrheitlich für die Anschaffung von Handwagen, allerdings ohne Pfandstation ausgesprochen. Diese sollen nach Aussage von Thomas Braunstein jeweils am oberen und unteren Eingang zum Friedhof ihren Platz einnehmen. Positiv entschieden hatte der Rat auch über einen Antrag der Fraktion „Wir für Kottenheim“ einen Defibrillator anzuschaffen. Ungeklärt ist jedoch weiterhin, an welchen Standort er installiert werden soll.

Von Elvira Bell

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