Am Andernacher Marktplatz hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan: Aus dem Café Winzig wurde unter neuer Leitung das Café Rosa, Eddies Bar eröffnete ihre Pforten, und das Bistro Fingerly bereichert das Erdgeschoss des Boutique-Hotels Stilvoll. Jetzt kündigt sich die nächste Neueröffnung an: „Am Markt“ 19, wo sich früher einmal das mexikanische Restaurant Taquitos befand, wird die von Ex-Fußballnationalspieler Lukas Podolski gegründete Kette Mangal-Döner eine Filiale eröffnen.
„Demnächst hier“ steht auf dem Banner, das über den Räumlichkeiten prangt. Neben einem Döner sind darauf auch die Männer hinter dem in Köln ansässigen Unternehmen zu sehen: Neben Podolski, dessen Rückennummer 10 auch im Namen der Kette auftritt, reckt Geschäftsführer Metin Dag die Daumen in die Höhe. Außer dem Banner deutet nicht viel auf die bevorstehende Neueröffnung hin: Die Scheiben des Geschäfts sind mit Plakaten zugeklebt, die auf diverse Kulturveranstaltungen hinweisen, im Innenraum stapeln sich Baumaterialien.

Dass am Markt ein neues Döner-Restaurant entstehen wird, hatte man in Andernach bereits seit einiger Zeit gemunkelt: Im Juli vergangenen Jahres hatte die Kette „Haus des Döners“ in den sozialen Netzwerken angekündigt, bald eine Filiale in Andernach eröffnen zu wollen. Es ging das Gerücht, dass diese in die leer stehenden Räume „Am Markt“ 19 einziehen wird. Wo und wann man mit der Eröffnung eines „Haus des Döners“ rechnen kann, darüber gab es zwischenzeitlich aber keine weiteren Informationen.
Nachdem es über viele Jahre hinweg keinem Unternehmen gelungen war, eine deutschlandweite Kette an Dönerrestaurants zu etablieren, konkurrieren nun gleich zwei Franchisegeber um Standorte, die sich, wie das Beispiel Andernach zeigt, längst nicht mehr nur in den großstädtischen Ballungsgebieten befinden. Mevlüt Kirdemir und Yasin Yirmibes gründeten 2019 das erste „Haus des Döners“ in Hürth bei Köln, inzwischen gibt es mehr als 120 Standorte, die sich überwiegend in Deutschland befinden und von Franchise-Unternehmern betrieben werden.

Der große Erfolg der Kette fußt nicht zuletzt auf der Vermarktung des angebotenen Fast Foods in der Ästhetik der beliebten Netflix-Serie „Haus des Geldes“ – sehr zum Unmut des Streaminganbieters, der gegen die Verwendung des Namens klagte, bevor man sich außergerichtlich einigte. Mangal-Döner wiederum – die erste Filiale eröffnete im Januar 2018 in Köln – setzt auf die ungebrochene Strahlkraft Lukas Podolskis, der sich schon vor dem Ende seiner aktiven Fußballerkarriere einen Namen als findiger Unternehmer gemacht hatte. Mit mehr als 50 Filialen ist Mangal-Döner in erster Linie in NRW vertreten, weitere Filialen befinden sich beispielsweise in Wiesbaden und Stuttgart.
Beide Döner-Schwergewichte bemühen sich darum, in der Region Fuß zu fassen: Momentan ist „Haus des Döners“ Poldis Konkurrenz um eine Grillspießlänge voraus. „Haus des Döners“ ist bereits mit Filialen in Koblenz, Mayen, Neuwied und Bad Breisig vertreten, während Mangal-Döner bisher lediglich in Koblenz präsent war. In der Liste der geplanten Neueröffnungen taucht neben Andernach auch Neuwied auf, Letzteres allerdings ohne konkrete Adresse.

Riesenansturm auf neue Döner in Koblenz: Nicht nur der Laden von Podolski hat eröffnet
Gleich zwei Riesenschlangen haben sich am Samstag in der Koblenzer City gebildet – für ganz spezielle Döner. Um 12 Uhr öffnete der Mangal-Döner von Lukas Podolski seine Türen, eine Ecke weiter ging das „Haus des Döners” an den Start.
Wann die ersten Andernacher in einen von Poldis Döner beißen können, war auf Anfrage der Rhein-Zeitung bei Mangal-Döner im Übrigen noch nicht zu erfahren. Die Bekanntgabe eines konkreten Eröffnungstermins steht noch aus. In der Vergangenheit sorgten sowohl Mangal-Döner als auch „Haus des Döners“ mit ihren Eröffnungsaktionen für Wirbel – wenn nicht sogar für Chaos. Filialen von „Haus des Döners“ locken am ersten Tag oft mit Döner für 1 Cent. Einige der Mangal-Döner-Filialen wurden wiederum von Lukas Podolski höchstpersönlich eröffnet, was ebenfalls für einen riesigen Andrang sorgte. Ob der Fußballweltmeister auch Andernach mit einem Besuch beehren wird? Darauf darf man gespannt sein.