Polch/Naunheim
Polch/Naunheim: Spargelbauern sind mit der Saison zufrieden

Ein großes Spargelangebot konnte der Hofladen der Familie Feils in dieser Saison bieten.

Heinz Israel

Polch/Naunheim – Heute ist Johannistag. Und der ist für alle Spargelfreunde ein besonderes Datum. Denn am Johannistag endet die Spargelsaison. Und auf die schauen die Spargelbauern zufrieden zurück.

Lesezeit 2 Minuten

Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel

Haben sie doch eine gute Ernte eingefahren, die wegen der ungewöhnlich warmen Temperaturen zu Beginn fast zehn Tage länger andauerte als in den Vorjahren. Die Verbraucher wurden mit dicken weißen oder auch grünen Stangen in hoher Qualität zu günstigen Preisen regelrecht verwöhnt.

Für die Erzeuger war es nach deren Bewertung eine gute Saison: „Was wir im vergangenen Jahr an Regen zu viel hatten, hatten wir in diesem Jahr zu wenig.“ So beschreibt Spargelbauer Gregor Adams aus Polch die zu Ende gehende Periode. Dennoch ist er mit dem Ergebnis zufrieden. Der frühe Erntebeginn sorgte für eine entsprechend längere Vermarktungsphase. Der stetige Wechsel der Temperaturen machte es den Helfern auf den Feldern nicht leicht, mal war es eher kühl, mal drückend heiß. Doch die Landwirte können sich seit Jahren auf ihre bewährten Erntehelfer verlassen. Im Hof der Familie Adams blieb allerdings die geerntete Menge an Spargel wegen der Trockenheit hinter den Erwartungen zurück.

Anders fällt das Resümee von Heinrich Feils aus Naunheim aus: „Wir mussten mit Sonderangeboten aufwarten, um die Mengen zu vermarkten.“ Den von einigen Kunden bevorzugten grünen Spargel kann er jetzt nicht mehr anbieten. Doch von der weißen Sorte sind kurzfristig noch Stangen verfügbar. Die Familie hatte in dieser Saison besonders schöne dicke und gerade Stangen geerntet, die in einem neu angelegten Feld mit eher sandigem Boden wuchsen. Über die nächste Saison machen sich beide Landwirte derzeit noch keine Gedanken. Sie sind vorerst mit der Ernte von Erdbeeren oder Frühkartoffeln beschäftigt.

Das Thema „Mindestlohn“ ist für die hiesigen Spargelerzeuger kein Reizwort. „Wir zahlen ohnehin gute Löhne“, heißt es. Denn schließlich lege man großen Wert darauf, zuverlässige und vertraute Erntehelfer zu behalten.

Gregor Adams sieht bei der Einführung wenig Probleme: „Wir stellen uns den Dingen, die da kommen“, antwortet er gelassen. Höhere Kosten würden sich allerdings im Preis widerspiegeln, davon geht Adams aus. „Wir werden in den nächsten zwei Jahren sehen, wie der Kunde darauf reagiert.“ Herbert Netter, Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau, sieht für die Betriebe, die in starker Konkurrenz stehen, harte Zeiten voraus. Gerade für Erzeuger, die über Genossenschaften vermarkten, könne es eng werden, so Netter. Da müsse der Landwirt sehen, wo er bleibt. Für Betriebe mit festem Kundenstamm lasse sich ein Mindestlohn eher akzeptieren.

Top-News aus der Region