Seit Jahren sucht die Ortsgemeinde nach einem Investor, der einen Gebäudekomplex auf der Fläche errichtet, der zur Infrastruktur in Ettringen beiträgt. Das Gelände an der Hauptstraße hatte die Ortsgemeinde erworben, darauf stehende Häuser abreißen lassen. Doch die Umsetzung eines geeigneten Vorhabens lässt bisher auf sich warten. Schon 2015 war die Idee eines Investors geplatzt, auf dem Areal einen Komplex mit betreutem Wohnen für Senioren, Supermarkt, Café und Räumlichkeiten für die Gemeinde zu errichten. Daraufhin hatte sich im vergangenen Jahr ein weiterer Interessent gemeldet, der an der Hauptstraße Seniorenwohnungen, Räume für eine Arztpraxis und Büros schaffen wollte (die RZ berichtete). Auch letztere Pläne sind gescheitert. „Ein Investor muss ein solches Projekt finanzieren können. Daran hat es gehapert“, erläuterte Spitzley im Gespräch mit der Rhein-Zeitung.
Nun also wird ein weiterer Anlauf unternommen, um das Gelände zu bebauen. Zwei Ettringer wollen die Pläne gemeinsam auf den Weg bringen und in das Projekt investieren. Dabei wollen sie eine Ärztin mit ins Boot nehmen. Vorgesehen ist es, einen Dorfladen mit Vollsortiment, ein Café mit Bäckerei und Metzgerei, 14 Wohnungen für Menschen ab 60 Jahren, eine Arztpraxis, Platz für das Deutsche Rote Kreuz und Büroräume zu errichten. Ein erster Entwurf sieht ein dreigeschossiges Gebäude in U-Form vor. Im Untergeschoss soll eine Parkgarage entstehen. Insgesamt wird das Gebäude schätzungsweise rund 1860 Quadratmeter umfassen.
Rolf Schumacher, Geschäftsführer des Ingenieurbüros HTP, bestätigte die Pläne gegenüber der RZ. „Ich hatte schon vor einiger Zeit mein Interesse daran bekundet, mich in dem neuen Objekt anzumieten“, sagt er. Sein Wunsch ist es, dass seine Firma in der oberen Etage circa 260 Quadratmeter Platz zur Verfügung hat. Gespräche mit Peter Schönberg und dessen Familie hätten dann den Anstoß dazu gegeben, selbst tätig zu werden. Deshalb ist Schumacher ebenfalls bereit, als Investor aufzutreten und gegebenenfalls einen Teil des Komplexes selbst bauen zu lassen.
Wie Peter Schönberg erklärt, gibt es bisher nur eine grobe Vorplanung. Viele Einzelheiten sind noch abzustimmen – beispielsweise die Größe der Wohnungen, die später vermarktet werden sollen. Deshalb müssen noch viele Aspekte mit einem Architekten abgesprochen werden. Auch die Kosten müssten noch genauer berechnet werden, denn das Projekt muss finanzierbar bleiben. „Wir müssen jetzt ins Detail gehen. Das wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, sagt Schönberg. Sein Sohn betreibt eine Baufirma. „Wir wollen so viel wie möglich selbst machen.“
Nach dem Willen der zwei Ettringer sollen die Arbeiten an dem Neubau schon in der zweiten Jahreshälfte 2018 beginnen. Dann könnte das Gebäude ab Mitte 2019 fertig sein.
Damit die künftigen Investoren Planungssicherheit haben, hat sich der Gemeinderat Ettringen positiv zu den Vorstellungen der beiden geäußert und schon das grundsätzliche Einverständnis erteilt, das Grundstück für ein solches Projekt zu verkaufen. Auch Ortschef Werner Spitzley ist von den Ideen angetan. „Ich fände es toll, wenn es genau so umgesetzt wird. Wir hoffen, dass alles funktioniert“, sagt er. Anne Fuhrmann