Auslöser war das Hochwasser im Juli 2021 gewesen, das an der Nette und an weiteren Bächen in Eifel und Westerwald für immense Schäden gesorgt hat: An den Nebenfluss des Rheins und an weiteren Bächen im Landkreis Mayen-Koblenz sind elektronische Pegel installiert worden – allerdings mahnte die SPD im Kreistag MYK vor Monaten an, dass die Pegel in entscheidenden Momenten, so beim jüngsten Hochwasser im Sommer 2024, nicht zur Verfügung standen. Jetzt hat es, so Landrat Marko Boos, „eine schon lange erwartete gute Nachricht aus dem Mainzer Umweltministerium“ gegeben: Die kommunalen Pegel sind an Saynbach, Nette, Elz und Thürer Bach online verfügbar.
Dazu habe es, wie Boos im Kreistag mitteilte, „einen intensiven Briefwechsel mit Mainz“ gegeben. Denn die kommunalen Pegel sind über die untere Wasserbehörde in der Kreisverwaltung in Kooperation mit dem Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Rainer Nell und der Hochschule Koblenz über das Modellprojekt Smart Cities schon 2023 und 2024 errichtet worden. Nunmehr lassen sich erstmals die Pegelstände in Echtzeit auf der Plattform des Landes im Internet unter www.hochwasser.rlp.de und in der App „Meine Pegel“ einsehen. Dadurch würden, so die Kreisverwaltung, die Vorwarnzeiten bei Starkregenereignissen länger. Mit anderen Worten: Die betroffenen Menschen hätten die Chance, sich und ihr Hab und Gut frühzeitig in Sicherheit zu bringen. „Die Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten können deutlich früher Warnungen aussprechen und Gegenmaßnahmen“, so die Kreisverwaltung. Mit der Online-Abfrage der Pegel sei „nach fast zwei Jahren Arbeit ein bedeutender Meilenstein auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Katastrophenvorsorge erreicht“, heißt es. Durch das Hochwasser Mitte im Juli vor vier Jahren waren allein in Mayen durch die Netteflut Schäden von mindestens 10 Millionen Euro entstanden.