Demnächst erscheint das Nickenicher Ortsfamilienbuch aus der Feder von Rolf Britz und Jutta Hansen
Ortsfamilienbuch Nickenich: Rund 5400 Familien und 19.000 Einzelpersonen erfasst
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Für Familienforscher und andere Geschichtsinteressierte ist das Nickenicher Ortsfamilienbuch ein unverzichtbares Nachschlagewerk dar. Das Foto zeigt Jutta Hansen, Rolf Britz (rechts) und Franz-Josef Geisbüsch (Mitte) im Archiv der Geschichtsvereins.
Elvira Bell

Nickenich. Die Planungen für das Nickenicher Ortsfamilienbuch (OFB) laufen schon seit einigen Jahren. Das drei Bände umfassende Werk erscheint voraussichtlich im Juli und kann ab sofort im Gemeindebüro Nickenich vorbestellt werden.

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Bereits vor dem 950-Jahre-Ortsjubiläum , das man 2019 feierte, hatte sich unter anderem der Nickenicher Geschichtsverein im Rahmen ausführlicher Recherchen mit der Vergangenheit der Pellenz-Gemeinde beschäftigt. In diesem Zusammenhang hatte der Genealoge Markus Weidenbach Jutta Hansen, einem damaligen Mitglied des Geschichtsvereins, die Veröffentlichung eines Ortsfamilienbuchs vorgeschlagen.

In die Vorbereitungen zum Ortsjubiläum war auch der Ruhestands-Beamte Rolf Britz involviert. Der 70-Jährige wohnt seit vielen Jahren in Sinzig, ist seinem Heimatort jedoch weiterhin sehr verbunden. Dank seiner Erfahrungen bei den Recherchen zu seiner eigenen Familie in kirchlichen und staatlichen Archiven sowie der Kenntnisse, die Jutta Hansen bei den Nachforschungen über jüdische Familien aus Nickenich erworben hatte, waren die beiden relativ schnell davon überzeugt, ein solches Projekt durchziehen zu können. Wertvolle Unterstützung erfuhren sie durch Markus Weidenbach.

Autoren werden von Geschichtsverein unterstützt

„Er hatte bereits zusammen mit Hermann Schmitz und Gaby Kulmus im Zuge der Recherchen für die Ortsfamilienbücher von Niedermendig, Obermendig, Bell, Wassenach, Kell und Eich viele Daten aus den Nickenicher Kirchenbüchern zusammengetragen und wollte uns diese zur Verfügung stellen“, berichten Jutta Hansen und Rolf Britz, die Verfasser des OFB. „Diese Daten sollte dann ein entsprechendes Projektteam mit weiteren Daten aus den Bistumsarchiven, aus den Personenstandsregistern von Andernach beziehungsweise Andernach-Land sowie aus weiteren Quellen ergänzen und zu Familien zusammenfassen“, so die beiden Autoren, die vom Geschichtsverein unterstützt wurden.

Ziel sollte eine möglichst vollständige Übersicht aller Personen sein, deren Geburt, Taufe, Heirat, Tod oder Begräbnis in Nickenich stattfand beziehungsweise die in Nickenich gewohnt oder gewirkt haben. Neben den persönlichen Lebensdaten sollten auch Namen und Herkunft der Eltern sowie gegebenenfalls der Kinder aufgeführt werden, um Nachforschungen zur Geschichte einer Familie zu erleichtern.

Vollständiges Orts- und Namensverzeichnis

Das Verfassen des Ortsfamilienbuchs war eine absolute Fleißaufgabe. Als Einstieg dient das Inhaltsverzeichnis, in dem alle Familiennamen in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt sind. Der sich anschließende Familienteil ist zweispaltig angeordnet. Im Anschluss daran enthält Band 3 noch ein vollständiges Orts- und Namensverzeichnis der im Familienblock aufgeführten Orte und Personen. Das von Rolf Britz und Jutta Hansen zusammengestellte dreibändige Ortsfamilienbuch der Gemeinde Nickenich enthält mit mehr als 5400 Familien und über 19 000 Einzelpersonen aus den vergangenen 400 Jahren und teilweise weit darüber hinaus eine fast lückenlose Zusammenfassung der in Nickenich geborenen, verheirateten oder verstorbenen Personen.

Darin enthalten sind auch, soweit bekannt, ihre auswärtigen Eltern und Kinder, alle bekannten ortsansässigen Juden sowie viele Adelsfamilien, die vom 13. bis ins 18. Jahrhundert hinein in Nickenich wirkten. „Die Daten stammen in erster Linie aus den Kirchenbüchern der Pfarrei St. Arnulfus, Nickenich, und aus den Personenstand-Urkunden der Bürgermeisterei Andernach und später Andernach-Land beziehungsweise Pellenz“, berichten die beiden Verfasser.“

Fast alle Einträge sind mit entsprechenden Quellenhinweisen versehen, anhand derer weitergehende Forschungen möglich sind. Neben den reinen Personendaten wurden auch die vorhandenen Einträge zu Taufpaten und Trauzeugen sowie zusätzliche, oft sehr interessante Anmerkungen des Pfarrers übernommen und so weit wie möglich vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Anhand des umfangreichen Bestands des Nickenicher Gemeindearchivs an alten Fotografien konnten viele Personeneinträge zusätzlich mit einem entsprechenden Porträtfoto versehen werden.

Daten aus Totenzetteln und Traueranzeigen

Aus neuerer Zeit wurden auch Daten aus Totenzetteln und Traueranzeigen verschiedener Zeitungen ausgewertet, um den Datenbestand zu vervollständigen. Aus rechtlichen Gründen werden allerdings keine Personen aufgeführt, deren Tod nicht mindestens 30 Jahre oder deren Geburt nicht mindestens 110 Jahre zurückliegt. Im Anhang des Buchs befinden sich noch ein ausführliches Orts- und Namensverzeichnis, das die Suche nach bestimmten Personen erheblich vereinfach, sowie zwei Beiträge zur Geschichte der Pfarrei St. Arnulfus und zu den Nickenicher Gutshöfen mit ihren Besitzern und Lehensleuten. Das Buch erscheint voraussichtlich im Juli und kann ab sofort im Gemeindebüro Nickenich zum Preis von 80 Euro

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