Grüne Oasen geplant
Neue Möbel für die Andernacher Innenstadt
Ein begrüntes Dach soll am Andernacher Stadtgraben an der Treppe zum Läufkreuz entstehen. Im Zuge dessen wird auch geprüft, inwieweit ein Teil dieses Bereichs wieder zugänglich gemacht wird.
Rico Rossival

Bereits seit einiger Zeit laufen die Planungen für die Schaffung von Ruhe- und Begegnungszonen in der Andernacher Innenstadt. Zu sehen war davon bisher nichts. Doch das soll sich jetzt ändern.

Bereits vor gut einem Jahr beschäftigte sich der Andernacher Planungsausschuss mit dem Projekt Ruhe- und Begegnungszonen für die Innenstadt. Die Idee ist, an verschiedenen Stellen in und um die Fußgängerzone grüne Oasen zu schaffen, in denen sich die Besucher gern aufhalten, um während eines Bummels durch die Fußgängerzone zu verschnaufen.

Im April 2024 beschloss der Planungsausschuss erste Maßnahmen, die im Zuge des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) umgesetzt werden sollten. Insgesamt fließen aus dem Programm 2,7 Millionen Euro an Bundesmitteln nach Andernach. Zu sehen war davon im Stadtbild allerdings bisher noch nichts. Das soll sich nun ändern.

Umsetzung des Projekts verzögerte sich

In der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses gab Citymanager Dustin Heip nun einen Überblick über den aktuellen Stand des Projekts. Insgesamt sollen in den kommenden Monaten acht Maßnahmen verwirklicht werden. Dass es mit der Umsetzung des Vorhabens bisher nicht voranging, lag nicht zuletzt an dem umständlichen und zeitaufwendigen Prozedere zur Freigabe der Fördermittel, welches immer wieder für Verzögerungen sorgte, erläuterte Heip.

Wie bereits vom Planungsausschuss beschlossen, bleibt es dabei, dass an verschiedenen Orten der Innenstadt mobile Möbel aufgestellt werden, die begrünte Sitzgelegenheiten bieten. Anders als von dem beauftragten Planungsbüro vorgesehen, wird man einen Großteil der neuen Möblierung allerdings nicht von externen Anbietern einkaufen, sondern von der Perspektive fertigen lassen.

Auf der Freifläche an der Stadtmauer (rechts im Bild) gegenüber der Hochgarage wird die Perspektive ein Hochbeetlabyrinth aufstellen.
Rico Rossival

Die Perspektive wird unter anderem ein Hochbeetlabyrinth bauen, das die Fläche an der Stadtmauer gegenüber der Hochgarage, die bisher ein Schattendasein führt, aufzuwerten. Auch temporäre bepflanzte Sitzgruppen, die auf Stellplätzen in der Schafbachstraße, Läufstraße, Bahnhofstraße und am Ochsentor aufgestellt werden sollen, werden von der Perspektive geliefert. Bepflanzte Anhänger sollen den Marktplatz sowie den Bereich am Koblenzer Tor und Ochsentor aufwerten.

Im Zuge der Schaffung der Ruhe- und Begegnungszonen soll auch die Umrüstung der Mülleimer und bestehenden Bänke in der Innenstadt vorangetrieben werden, informierte Heip. Denkbar sind dabei beispielsweise Picknicktische mit Bänken an einzelnen Standorten oder auch Spiel- und Sportgeräte. Für den Platz vor dem Historischen Rathaus und auf dem Hügelchen beschafft die Stadt Sitzmöbel des Unternehmens Mobiga. Dabei handelt es sich jeweils um eine Pergola, die mit essbaren Kletterpflanzen begrünt werden kann und beschattete Sitzplätze bietet.

Begrüntes Dach für besseres Klima in der Innenstadt

Neu im Maßnahmenkatalog zur Aufwertung der Innenstadt ist die Begrünung eines Dachs am Stadtgraben im Bereich der Treppe zum Läufkreuz. Mit dieser Maßnahme soll das Mikroklima in diesem Bereich verbessert werden. Weitere Fördermittel sollen in die Aufwertung der Pflanzbeete auf dem Marktplatz fließen sowie in Planungsaufträge für eine Begutachtung des Teichs am Helmwartsturm und die Gestaltung der Außenflächen des Stadtmuseums.

Bei den Ausschussmitgliedern kamen die vorgestellten Maßnahmen gut an. Hans-Georg Hansen (CDU) schlug vor zu prüfen, inwieweit in den Andernacher Gassen für eine Beschattung gesorgt werden kann, beispielsweise durch bunte Schirme oder Tücher. Simon Schmitz (Grüne) brachte die Idee ins Spiel, in der Innenstadt eine sogenannte Plauderbank auszuweisen, auf der Menschen zueinanderfinden können, die auf der Suche nach einem netten Gespräch sind.

Mit dem Zustand der Pflanzbeete rund um die Bäume auf dem Andernacher Marktplatz sind die gewerbetreibenden Anlieger seit Jahren unzufrieden. Diese sollen nun aufgewertet werden.
Rico Rossival

Johannes Ahsenmacher (CDU) bat darum, im Zuge der Umrüstung der Mülleimer in der Innenstadt, diese mit Haltern für Getränkedosen und -flaschen auszustatten. Damit könnten Pfandbehälter so entsorgt werden, dass es den Sammlern im Stadtgebiet erspart bleibt, in den Tiefen der Mülleimer wühlen zu müssen. Die Verwaltung kündigte an, diese Vorschläge zu berücksichtigen.

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